Alles kostet ...

... auch wenn es billig ist.

Der DVV sucht seit Monaten nach einem neuen Bundestrainer – für die Frauen und die Männer. Die letzten Monate überstand man mit einer Interimslösung – der Schweriner Trainer Felix Koslowski ließ sich dazu animieren die Damen zu begleiten, bei den Herren führte Ex-Bundestrainer Vital Heynen die Herren zur Qualifikation für die EM.

Nun fällt es dem Verband offensichtlich schwer, die Personalie Nationaltrainer in trockene Tücher zu bringen. Natürlich kann man sich mit der Erkenntnis herausreden, dass im Winter nicht viel passiert ... und dass erst nach der Saison wieder Betrieb für die Nationalmannschaften ist.

Bei den Herren hat es inzwischen einige peinliche Versuche gegeben, die Personalie Nationaltrainer zu lösen. Der „große Freund“ des  DVV Vital Heynen mit seinem unglaublichen internationalen Netzwerk wollte/sollte helfen. Bei einem Turnier in Holland durfte der holländische Trainer Redbad Strikwerda als Co-Trainer bei der Nationalmannschaft Herren mitarbeiten, bei Testspielen in Belgien durfte der Italiener Daniele Bagnoli das offizielle deutsche Leibchen überstreifen und die Mannschaft coachen.

butra3

Redbad Strikwerda durfte mal schnuppern ...

Inzwischen hat Bagnoli jedoch wieder in Italien einen Job gefunden – er arbeitet jetzt nach einigen Jahren im Ausland in der A UNO beim abstiegsgefährdeten TOP Volley Latina. Ein Club mit wenig Kohle. Strikwerda ist in der 1. holländischen Division gelandet und arbeitet bei Regio Zwolle Volleybal. Auch bei verhältnismäßig bescheidenen Einkünften ...

Bleibt die Schlussfolgerung, dass der DVV wohl kaum mehr zu bieten hatte. Man weiß, dass die finanzielle Situation angespannt ist. Die großen Zuschüsse fehlen ... nach den bescheidenen sportlichen Leistungen der Nationalmannschaften. Bei den letzten Europameisterschaften gab´s nicht viel zu lachen ...

butra2

... ebenso wie Daniele Bagnoli.

Vor kurzer Zeit gab es aus der Chefetage von Recycling Berlin mal ein heftiges Rumoren wegen der Untätigkeit des DVV in Sachen Bundestrainer. Nun hört man gar nichts mehr. Da liegt die Vermutung nahe, dass man beim DVV vielleicht wieder ein altes Bundestrainer-Modell einfädeln könnte: Trainer eines Top-Clubs während der Saison, Übernahme der Nationalmannschaft im Sommer. 

Das wäre für beide Parteien eine kostengünstige Lösung. Stelian Moculescu hat das schon mal gemacht – zum großen Vorteil von Friedrichshafen. Doch Friedrichshafen kann nicht mehr liefern – Vital Heynen hat schon beim belgischen Verband zugesagt und ist nach der Saison mit der belgischen Nationalmannschaft unterwegs ...

Jetzt wäre eigentlich mal Berlin dran. Der Hauptstadtclub lässt doch bei jeder Gelegenheit heraushängen, dass er über einen absoluten Spitzentrainer verfügt. Überdies hat der große Macher in Berlin, Kaweh Niroomand, immer wieder nachgewiesen, dass er völlig uneigennützig nur Gutes für Deutschlands Volleyball will ...

Libero