MSC Duo kann dem Druck in Haltern nicht standhalten ...
So war das nicht geplant: nach den zwei NRW Landesmeisterschaften und dem 1. Platz beim Bundespokal sollte die Deutscher Meisterschaft der U17 in Haltern am See noch einmal ein Höhepunkt („Wir wollen mindestens ins Finale!“) des Beach-Sommers werden – leider wurde nichts draus. Das MSC Duo Veit Bils/Lukas Salimi musste sich nach zwei sehr knappen Niederlagen vorzeitig aus dem Turnier verabschieden und belegte im 24iger-Feld „nur“ einen siebten Platz
In der Beacharena in Haltern am See – für die DM von Beach&Volley-Chef Franz Ovelhey mit einem echten Center Court für die ganz großen Spiele ausgestattet - fanden die Jungspunde vom Moerser SC nur selten zu „ihrem Spiel“. In der Vorrunde (Pool Play) gelangen zwar drei 2:0 Siege – aber so richtig zufrieden war das MSC-Duo nicht. Die Gegner waren relativ leicht und forderten Bils/Salimi nicht.
Veit Bils blockt ...
So wurde mehr oder weniger nach dem Motto „Bis 5 daddeln – dann mal sehen“ gespielt. Das führte dann dazu, dass es bei 8 gelegentlich noch einen kleinen Rückstand gab – dann aber folgte in der Regel doch ein dominantes Spiel der Moerser. So geriet man eigentlich unangefochten in die Zwischenrunde.
Erste Hürde gegen NRW Team nicht genommen
Hier allerdings ging es gleich „in die Vollen“ gegen das an Position 2 gesetzte Team Held/Lübbert. Die beiden Youngster - eigentlich aus Solingen, aber in dieser Saison im Talentpool von TuSa Düsseldorf kontinuierlich betreut – waren bis dato nie ein Problem für Bils/Salimi gewesen. In zwei ganz knappen Sätzen funktionierte die Vorrunden-Devise „Erst mal locker, dann aufdrehen“ aber nicht. Die Aufholjagden scheiterten – und mit der knappen 0:2 Niederlage stand das MSC Duo nun mit dem Rücken zur Wand. Im Double Out führt eine zweite Niederlage direkt zum Turnierende.
Lukas Salimi in der Annahme ...
Entsprechend nervös das von Landestrainer Ralph Bergmann gecoachte MSC-Team im 2. Spiel der Zwischenrunde: anfängliche Unsicherheiten und Angst vor dem vorzeitigen Ausscheiden führten zu einem übernervösen Satz mit unnötigen Eigenfehlern und einem eher glücklichen 16-14 Sieg. Danach schien dann der „Knoten geplatzt“ zu sein – der zweite Durchgang eine Machtdemonstration – erleichtert auch durch die frühzeitige Aufgabe der Kontrahenten.
Die Schwächen blieben
Doch die Schwächen bei Bils/Salimi hielten an. Lukas Salimi nüchtern nach dem Turnier: „Wir haben unsere Taktik einfach nicht durchgehalten, zu viele kleine Fehler gemacht.“ Im ersten Satz gegen das starke Freiburger Duo Handke/Ristl gab es einen knappen Sieg, der eigentlich Sicherheit hätte geben können. Aber im 2. Durchgang kam der „Einbruch“. Man lag früh zurück – und wurde vorgeführt. Alle Aufschläge auf Salimi, der kaum einen „Shot“ durchbekam: entweder ins Aus oder zu „früh verraten“ sodass die Gegner aus der aufmerksamen Abwehr heraus fast beliebig agieren konnte. Das MSC-Duo fast deklassiert, ohne die notwendige Taktikänderung.
MSC Duo in der Auszeit mit Landestrainer Ralph Bergmann
Im Tiebreak dann das große Drama: enge Satzstände, bei 10-12 noch zurück und ein aufmerksam beobachtender Tom Hikel (Deutscher Beachmeister vor 15 Jahren, jetzt Trainer beim Rumelner TV) runzelte besorgt die Stirn: „Das wird jetzt ohne Taktikänderung ganz schwer, die Nerven behalten und auf den Spieler drücken, der den Fehler gemacht hat – und auch auf den Wind achten!“ Bei 14-13 doch noch der erste Spielball für das MSC-Team – Aufschlag Veit Bils. Dessen Aufschlag (nicht auf den Rückenwind geachtet!) segelt ins Aus: Einstand. Das MSC Team nun kurz vor dem vorzeitigen Abschied – kann aber den 2. Spielball bei 17-16 verwandeln. Zuvor noch Veit Bils mit einem direkten Aufschlagpunkt. Haarscharf an der „Katastrophe“ vorbei ... ohne gut gespielt zu haben.
Taktisch nicht geschaltet
Im letzten Spiel vor dem Viertelfinale dann aber – fast zwangsläufig – der vorzeitige Abgang. Wieder ein Gegner der mittleren Stärke (Bonin/Stieper aus Rottenberg nur an Platz 17 (!) gesetzt), wieder Bils/Salimi deutlich unter Wert – auch weil erneut keine Taktikänderung erfolgte. Wieder eine knappe Niederlage. Tiefe Enttäuschung bei allen Beteiligten.
Wie man ihn kennt: Veit bei der Arbeit ...
Offenkundig wurde, dass Bils/Salimi nicht in Bestform auftraten. Nach den großartigen Erfolgen (NRW Landesmeisterschaft, Bundespokal) hatte das Duo aus verschiedenen Gründen nicht gemeinsam trainiert – im Gegensatz zur Konkurrenz. Es fehlte die Sicherheit – und es fehlte an taktischen Optionen. Den Gegnern gelang es immer wieder, Bils aus dem Angriff zu nehmen: Aufschläge konsequent auf Salimi, Zuspiel Bils, Abschluss Salimi ... zu selten erfolgreich. Die Variante „aus der guten Salimi-Annahme sofortiger Bils-Angriff“ ... fehlte ganz. Auch im Bereich Aufschlag – sonst eine Stärke des Teams – haperte es. Lukas Salimi später: „Uns war nicht klar, wer wann beim Aufschlag auf Risiko gehen sollte.“
Bils selbstkritisch
Auch Veit Bils nach dem Turnier selbstkritisch: „Insgesamt kann ich sagen, dass wir während des Turnier zu keinem Zeitpunkt an unsere Leistung beim Bundespokal herangekommen sind. Außerdem sind wir auch mit ein wenig zuviel Leichtigkeit ins Turnier gestartet: wir dachten dass der „BuPo“ und die „Deutsche“ eigentlich dasselbe sind. Wir dachten: Das wird schon! Als das nicht funktionierte, haben wir den Kopf nicht mehr frei bekommen.“
In die Annahme gezwungen: Lukas Salimi ...
Bils weiter: „Der 7. Platz ist eigentlich kein schlechter - aber in Anbetracht der hohen Erwartungen auch kein guter. Das tut schon weh!“
Bils schließlich: „Für die nächste Saison müssen wir besser planen, da wir nach dem „BuPo“ zwei Wochen kein Training gehabt und „als Ersatz“ die DM U18 gespielt haben. Besser wäre gewesen, wenn wir konsequent weiter trainiert und an unseren Schwächen gearbeitet hätten.“
So kam es dann für die NRW-Asse nicht zu einem großen Finale auf dem Halterner Center Court. Der soll auch noch im kommenden Jahr „im Angebot“ sein. Ausrichter Franz Ovelhey: „Wir gehen davon aus, dass wir die Anlage so weiter führen dürfen. Wir sind jetzt perfekt ausgerüstet: wir haben jede Menge Felder, wir haben die Infrastruktur, wir bieten die Abkühlung im See und wir haben das Wetter. Was will man mehr!“
Beach Arena Haltern jetzt mit Center Court
Einen ganz besonderen Service – im Vergleich zu anderen Spitzenturnieren – bot Ovelhey zusätzlich an: gratis Wasser! Die Aktiven konnten beliebig leere Wasserflaschen gegen neue Flaschen tauschen. Bei den tropischen Temperaturen ein wahrer Segen ...
Die Spiele des Moerser Teams Veit Bils/Lukas Salimi
Pool Play
Bils/Salimi vs. Eckardt/Moro 2:0,15-5-6
Bils/Salimi vs. Bache/Pohl 2:0,15-13-10
Bils Salimi vs. Ksciuk/Lauterbach 2:0,15-5-11
Zwischenrunde
Bils/Salimi vs. Held/Lübbert (Solingen) 0:2,13-12-15 (!)
Bils/Salimi vs. Nanka/Zoll (Amberg) 2:0,16-14,15-4
Bils/Salimi vs. Handke/Ristl (Freiburg) 2:1,15-12,6-15,18-16
Bils/Salimi vs. Bonin/Stieper (Rottenburg) 1:2,13-15,15-11,12-15 (!)
Top Ten DM U17 2018
1. Kaufhold/Mattmüller (Freiburg)
2. Just/Wüst (Berlin)
3. Bonin/Stieper (Rottenburg)
4. Engelmann/Heckel (Konstanz)
5. Bock/Herrigt (Kriftel/Frankfurt)
5. Lorenz/Michaelsen (Kiel/Flensburg)
7. Bils/Salimi (Moers)
7. Gilbrich/Sittner (Dresden)
9. Bache/Pohl (München)
9. Held/Lübbert (Solingen/Düsseldorf)
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