Packendes Spiel und gute Leistung von Schattenberg´s Schützlingen
In einem auf durchweg hohem Niveau stehenden Spiel musste das MSC Bundesligateam am Samstagabend im ENNI Sportpark eine 1:3 (23-22-25,25-21,20-25) Niederlage hinnehmen. Vorjahresmeister Chemie Volleys Mitteldeutschland präsentierte sich allerdings nur „ein wenig“ stärker als die Spieler um MSC-Kapitän Lukas Schattenberg.
Trainer Schattenberg hatte mit Jonas Hoppe (Z), Lenard Exner (D) Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA) und David Seybering/Andreas Tins die „üblichen Verdächtigen“ starten lassen – dabei auch Philippe Scheiffarth als Libero.
Seybering/Wernitz-Block wirkt ...
Nicht gerade viel versprechender Auftakt der „Adler“, die ruckzuck einen 1-5 Rückstand (Fehlerserie: in den Block, zweimal Netz, einmal ins Aus) hinnehmen mussten. Auszeit von Trainer Martin Schattenberg – und dann die Wende: der CV Mitteldeutschland meint Daniel Wernitz im Block testen zu müssen. Wernitz mit zwei direkten Kill-Blocks, einmal bremst er den Ball und bei 6-7 drischt der agile Außenangreifer den Ball zum 7-7 ins Chemie-Feld. Mitteldeutschland genervt und mit Angriff ins Aus in die erste technische Auszeit bei 8-7 für Moers. Das Publikum (gute 200 Zuschauer hatten so ihren Spaß) nun endgültig wach und auf der Seite des MSC-Teams, das gegen eine eminent starke Mannschaft nun auf Augenhöhe agierte. Über 14-14, 16-16 und 20-20 in die entscheidende Phase. Bei 18-20 hatte Trainer Schattenberg noch eine Auszeit genommen. In den „Zwanzigern“ dann aber zwei sehr gute Schnellangriffe der Chemiker, Moers einmal an die Antenne und bei 21-23 eine harte Entscheidung des Schiedsgerichtes: Oskar Klingner, inzwischen für Andreas Tins auf dem Feld, sollte den Ball „geführt“ haben – Punkt für Mitteldeutschland. Dennoch Moers ganz nahe „dran“: nach Netzangriff Mitteldeutschland und einer Zuspielerpanne 23-24 und CV Trainer Mircea Dudas mit Auszeit. Dann aber leider der letzte Moerser Angriff ins Aus.
... ebenso wie der Klingner/Exner-Block.
Schönes Drama
Auch der zweite Durchgang ein schönes Drama, welches erst in der Schlussphase von Mitteldeutschland entschieden werden konnte. Das Team startet mit Oskar Klingner in der Mitte. Lukas Schattenberg eröffnet mit zwei Aufschlaghämmern zum 2-0, die erste technische Auszeit nach einem Präzisionsangriff von Daniel Wernitz mit 8-6 Führung. Auch in der 2. technischen Auszeit nach erfolgreichem Angriff von Lenard Exner eine knappe MSC Führung. Moers geht auf 19-16 davon, zwingt Mitteldeutschland zur Auszeit. Wernitz markiert noch das 20-18, dann segelt ein Moerser Hinterfeldangriff ins Aus, ein weiterer Angriff vom Netz ebenfalls - und 21-23. Noch kurzer Doppelwechsel mit Marek Bender und Chris Schäperklaus bei 22-24 – doch der nächste mitteldeutsche Angriff „sitzt“.
Satzgewinn längst fällig
Das MSC Team ungerührt weiter. Wieder Start mit 2-2 und 8-6 in der ersten technischen Auszeit. Klingner im Angriff erfolgreich, auch der Moerser Block wieder „voll da“. Schattenberg´s Team nun wirklich aufgeräumt: der Aufschlag sitzt, noch ein Blockpunkt und bei 11-8 Auszeit CV Mitteldeutschland. Wernitz erweitert auf 13-9, Klingner mit „dunking“ einer fehlgeleiteten CVM Annahme und noch ein Moerser Block: 16-11. Das Publikum entzückt, Mitteldeutschland wehrt sich ... bei 17-15 nimmt Trainer Schattenberg eine Auszeit: der Druck lässt nach. Exner auf 19-17, ein Seybering/Schattenberg „Zauberblock“ zum 21-18 und Auszeit Mitteldeutschland. Punkt 22 erledigt Schattenberg, Punkt 23 „streichelt“ Klingner in der Mitte über´s Netz, Punkt 24 liefert Mitteldeutschland durch einen Netzfehler und mit einem Klingner-Block wird der „Sack zugemacht“. Der Satzgewinn längst hochverdient.
Lukas Schattenberg nimmt an ...
Im 4. Durchgang mit Seybering-Block und Exner-Hinterfeldangriff wieder eine 2-0 Führung, dann Vollzugsdefizite: die Moerser Annahme wackelt gleich mehrere Male und Zuspieler Jonas Hoppe leicht verzweifelt. Auszeit von Trainer Schattenberg bei 2-5. Moers kann sich nicht befreien. Bei 6-10 kommt Chris Schäperklaus für Lenard Exner – Moers hält mit, kann aber den 3-Punkte-Abstand nicht reduzieren. Nach 8-12 mit Superzuspiel Hoppe und Supereinsatz Seybering zum 9-12. Viel mehr geht nicht. Direkter Annahmefehler zum 11-15, dann sogar 11-16. Nach Schattenberg-Soloblock noch einmal Annäherung auf 13-16 – wieder Annahmepanne ... und Mitteldeutschland Zuspieler Szablewski staubt zum 13-18 ab. Auszeit Schattenberg. Bei 16-19 Auszeit der Mitteldeutschen. Aber Moers kann die „Extrameile“ nicht machen... Wernitz noch einmal aus extremem Winkel zum 18-21, danach Moers ins Aus, noch einmal Wernitz zum 19-23, ein Hoppe-Block noch zum 20-23. Auszeit Mitteldeutschland ... und der letzte Moerser Angriff landet im Block.
Daniel Wernitz von oben ...
Fazit: Ein packendes Spiel auf hohem Niveau. Nicht umsonst gratulierte Hallensprecher „Shaky“ Hollenberg nach der Partie beiden Teams und meinte, dass sich mancher Erstligist „eine Scheibe von dem Niveau“ abschneiden könnte. In der Tat: glänzende Angriffsleistungen, gute Blockarbeit, fulminante Feldabwehr. Mitteldeutschland bei den “schnellen Bällen“ etwas stärker, etwas sicherer in der Annahme – aber durchaus auch nicht fehlerfrei, wenn Moers presste. Rasante Schnellangriffe mit dem eher verdeckten Zuspiele von Zuspieler Lukasz Szablewski. Sehr gute mitteldeutsche Abwehr, die - öfter als beim Schattenberg-Team – zu erfolgreichen Kontern genutzt werden konnte. MVP wurde zurecht Jonas Hoppe, obwohl sich auch Daniel Wernitz mit einer ausgezeichneten Leistung präsentierte und dem gegnerischen Trainer die Wahl schwer gemacht hatte. Beide Zuspieler erhielten die MVP Plakette: Jonas Hoppe bei Moers, Lukasz Szablewski bei den Chemie Volleys.
Stimmen:
Trainer Mircea Dudas, CV Mitteldeutschland: „Ich bin froh dass wir gewinnen konnten. Es war das beste Spiel meiner Mannschaft in dieser Saison. Unsere Taktik beim Aufschlag ist weitgehend aufgegangen. Im Bereich Block haben wir tendenziell richtig entschieden. Ich muss meinen Spielern gratulieren – aber ein großes Kompliment geht auch an die Moerser Mannschaft. Die werden am Ende sicher in den Top Five landen.“
Trainer Martin Schattenberg: „Das war sicher ein Spiel auf Augenhöhe. Der Unterschied lag darin, dass Mitteldeutschland die Punktballsituationen besser gestaltet hat – die haben aus guten Block-Feldabwehr Situationen heraus besser Nutzen gezogen und gepunktet. Wir hatten da stellenweise leichte Fehler – und wurden sofort bestraft. Man muss anerkennen, das die Chemie Volleys mit schwierigen Bällen besser umgegangen sind“.
Jonas Hoppe: „Schon bitter, dass wir nicht wenigstens mit einem Punkt belohnt wurden. In den ersten beiden Sätzen war wir voll da – die Sätze ganz knapp aus der Hand gegeben. Ich denke, dass Mitteldeutschland unter dem Strich einfach mehr Erfahrung in der Mannschaft hatte.“
Elea, Jonas, Lukasz und Timo freuen sich ...
Lukas Schattenberg: „Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen. Der Druck war schon hoch und wir haben oft gut gerettet – haben es dann aber nicht zuende gespielt. Da fehlte es beim Sideout ein wenig an der Konstanz.“
Ex-Adler Sven Dörendahl: „Die Chancen für einen Sieg waren da. In den ersten beiden Sätzen war es sehr eng. Der Unterschied lag meiner Meinung nach im Bereich Zuspiel und Annahme. Der mitteldeutsche Zuspieler Szablewski ist schon eine Klasse für sich, der spielt oft verdeckt – und schnell. Manchmal hat mir bei Moers ein wenig die klare Linie gefehlt. Der „kleine Schatti“ hat mir gut gefallen heute. Daniel Wernitz hat eine klasse Partie gespielt.“
Das MSC Aufgebot: Marek Bender, Lenard Exner, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Niklas Kotte, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt
Das Ergebnis:
Moerser SC vs CV Mitteldeutschland 1:3,23-22-25,25-21,20-15 in 25,26,26,26 Minuten vor 225 Zuschauern
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