Moerser SC 1M – SV Schermbeck 2M 33:25 (13:12)
Eine schratige Schrumpftribüne am Spielfeldrand, eine Kaffeebude direkt vor der Hallentür und eine Fachmesse für Dekorationsgelumpe in Wurfweite unter demselben Dach…
Dies waren die Premierenvoraussetzungen der MSC-Handballer in ihrem neuen Heimdomizil, der Halle 2 im Sportpark Rheinkamp. Irgendwie schräg, irgendwie passend.
Doch treu nach dem Motto „Tore statt Tischdeko“ konzentrierte sich das Team im Verfolgerduell der Bezirksliga schnell auf das Wesentliche. Beide Kontrahenten waren mit 4:2 Punkten gestartet und wollten unbedingt den Anschluss an die Tabellenspitze halten. Und uns ist es gelungen.
Die erste Hälfte gestaltete sich dabei ausgeglichen und ausgesprochen temporeich. Die Gäste stellten einen frischen, flinken Kader und waren auf beiden Halbpositionen mit abschlussfreudigen Jungspunden besetzt. Diese trafen zunächst fast nach Belieben, wenn es sein musste auch über den Umweg eines Abprallers. Auf der anderen Seite präsentierten wir uns in der Offensive von Beginn an sehr spielfreudig, erarbeiteten uns 100%ige Torchancen (fast) nach Belieben. So konnten beide Teams zur Pause nur mit ihrer Angriffsleistung zufrieden sein.
Doch in der zweiten Halbzeit sollte das Pendel langsam, aber unaufhaltsam in unsere Richtung schlagen. Dem SVS ging, auch mangels Alternativen auf der Bank, ein wenig die Puste aus, während wir die Konzentration hochhielten und nun auch in der Deckung besser in Schwung kamen. Torhüter Qualle Kaplanek hatte die Schützen nun auch auf dem Radar, stand häufig goldrichtig. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit.
Mit der ersten Vier-Tore-Führung (22:18) war dann der Bann gebrochen, fortan sollten wir das Geschehen dominieren. Die Moerser Angriffsmaschine lief weiterhin gut geschmiert, spätestens mit dem 28:22-Zwischenstand (52.) war die Partie eingetütet.
Letztlich haben wir, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einen verdienten Sieg eingefahren und bilden zusammen mit dem TV Borken (beide 6:2 Punkte) die Verfolgergruppe der Bezirksliga. Damit wir möglichst lange Tuchfühlung zur Tabellenspitze halten können, müssen wir aber in der Deckung noch ein Stück weit zulegen. Nicht jedem Gegner wird nach 40 Minuten die Luft ausgehen.
Schon gar nicht beim nächsten Spiel. Denn am kommenden Sonntag (Anpfiff: 14 Uhr) steigt das Lokalduell beim SV Neukirchen. Die blaugelben hatten sich vor der Herbstpause unter Wert verkauft, ließen aber nun mit einem 35:33-Sieg gegen Wesel aufhorchen. Das wird ein heißer Tanz ohne einen klaren Favoriten. Und es wird dann Zeit, mal wieder die kämpferischen Tugenden aus der Schublade zu holen. Irgendwo müssen sie ja noch rumliegen.
Torschützen: Vanek 8/4, Schneemann 7, Knobloch 5, Tamse 4, Kablitz 3, Schlie 2, Oeß 2, van Dornick 2
Text: salz
Foto: van Lunzen