A-Jugend Oberliga: Adler mit Rückenwind

Die A-Jugend der HSG Eagles Niederrhein kommt in der Oberliga Nordrhein immer besser in Tritt. Im Zuge der Spitzenreiter-Wochen, in denen zwei aufeinander folgende Duelle gegen Teams ohne Minuspunkt zu bewältigen waren, sorgte die Mannschaft beim ETB SW Essen für eine positive Überraschung. Den Schwung nahmen die Premiumadler mit, legten im folgenden Mittelfeld-Duell gegen die JSG Hiesfeld/Aldenrade nach und kletterten damit in der Tabelle auf Platz vier.

Vor der doppelten Kür stand allerdings eine leidige, schwer zu lösende Aufgabe. Gegen die haushohen Gruppenfavoriten des HC Weiden, der über dem Rest der Liga thront, setzte es zunächst die erwartete, wenn auch zu hoch ausgefallene Niederlage (24:41). Die Stammformation des HCW bestach durch eine hohe körperliche Präsenz, die den Eagles auf beiden Seiten des Spielfeldes Kopfschmerzen bereitete.

Nach solidem Beginn durchliefen die Adler immer wieder Phasen, in denen eigene Chancen nur häppchenweise erarbeitet oder verwertet werden konnten, während die Gäste ihre Wurfquote beständig hoch hielten. Damit war die Partie nach gut 40 Minuten erledigt, allen bisherigen Gegnern der Würselener erging es allerdings ähnlich.

Doch das Team um die Trainer Maximilian Dierkes und Lars Pötters zog die richtigen Schlüsse, setzte schon in der folgenden Begegnung ein richtiges Ausrufezeichen. Beim ETB SW Essen (zu diesem Zeitpunkt: vier Siege aus vier Spielen) zeigte die Mannschaft eine überragende Vorstellung, entführte knapp aber verdient zwei Punkte aus dem Herzen des Ruhrgebiets.

24 A Roettges Portrait

Von Beginn an waren die Eagles eine Flügellänge voraus, behaupteten  immer wieder einen knappen Vorsprung. Den Grundstein hierfür legte die neue, offensiver ausgerichtete Deckungsvariante, die den gegnerischen Spielfluss entscheidend stören sollte. Folgerichtig ging es mit einem 5-Tore-Vorsprung in die Pause (17:12), ehe in der eigenen Offensive der Fehlerteufel zuschlug.

Technische Patzer der Eagles ließen die Gastgeber wieder aufschließen (22:22, 46. Minute), doch das Team fing sich schnell, legte bis zur 54. Minute wieder drei Treffer vor. Es folgten: lange Minuten ohne eigenes Tor, das große Zittern begann. Anton Neubacher besorgte schließlich in der Schlussminute den erlösenden Siegtreffer zum 28:27, die restlichen Sekunden konnten aufmerksame Adler clever verteidigen.

Derartig mit Rückenwind ausgestattet, setzten die Eagles letzten Samstag auch gegen die JSG Hiesfeld/Aldenrade ihren Lauf fort. Im Mittelfeld-Duell sollte wieder die Defensivarbeit zum Faktor werden, zum zweiten Mal in Folge blieb das Team deutlich unter 30 Gegentreffern.

Doch danach sah es zunächst nicht aus, vor allem die linke Angriffsseite der Gäste durfte zu Beginn oftmals einfache Treffer setzen (9:12, 18.). Leichte Anpassungen brachten die schnelle Wende, fortan scheiterten die Hiesfelder Bemühungen in schöner Regelmäßigkeit.

Bis zur Halbzeit konnten die Adler das Ergebnis drehen (16:14), nach dem Wechsel aber wiederum nicht ausbauen. Kleine offensive Durststrecken hielten die Partie lange offen, doch gelungene Einzelaktionen sorgten immer wieder für Entlastung. Auch auf Keeper Florian Stroink war in den entscheidenden Momenten stets Verlass, in der Schlussphase blieben die Eagles sieben Minuten ohne Gegentor. Am Ende hieß es hoch verdient 30:27.

Der Blick auf die Tabelle und die nächsten Aufgaben stimmt zuversichtlich. Mit 8:4 Punkten haben sich die A-Adler in der anvisierten Tabellenregion festgesetzt, liegen zurzeit sogar gleichauf mit Platz zwei. Und bis zum Jahreswechsel stehen drei Begegnungen mit Teams aus der unteren Hälfte der Staffel auf dem Programm. Gerade die lokal gefärbten Duelle beim TV Vorst und die HSG Homberg (7.12.) dürften allerdings so knifflig wie reizvoll werden. Aber sie sind auch eine gute Gelegenheit für das Team, die ansteigende Formkurve zu unterstreichen und weitere Erfolgserlebnisse zu sammeln.

Nachtrag: Die Partie gegen den TV Vorst endete 32:23 aus Eagles-Sicht, ein mustergültiger Start in die Dezember-Spielserie! Näheres hierzu im nächsten Sammel-Artikel.

Text: salz

Fotos: Gick, Grunow (kb47media)