Vorschau 2. Herren: Die neue Herausforderung

Es war eine der Überraschungs- und Erfolgsgeschichten der letzten Saison. Nach dem (Wieder-)Aufstieg in die Bezirksliga konnten die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein sich nicht nur schnell wieder in der Spielklasse etablieren, sondern mit Tempo, offensiver Schlagkraft und Begeisterungsfähigkeit im Laufe der Rückrunde sogar auf den dritten Platz klettern. Schöne Zeiten. Doch jede Runde ist eine neue Herausforderung, in jedem September stellt sich unweigerlich die Frage, was denn die kommenden Monate bringen mögen. Wird es ein Höhen-, Gleit- oder Sinkflug? Wir schauen auf die Vorbereitung und wagen eine Prognose…

Der Kader

Was die Spieler angeht, so mussten die Eagles einen kleinen Rückschlag in Form von diversen Abgängen hinnehmen. Marten Sprehn wechselte zum VfB Homberg, Yannik Francois zog es zum TV Schwafheim und Marvin Gick zog gleich komplett nach Dortmund. Simon Tophoven legt eine Handballpause ein und für das Moerser Urgestein Jan „Oppa“ Knapp teilen wir uns künftig das Sorgerecht mit dem TV Groß-Umstadt. Richtig gelesen: der rumpelige Rückraumer pendelt zurzeit zwischen Hessen und NRW, wird mal in der alten Heimat, mal in der Bezirksoberliga Odenwald-Spessart auflaufen. Im Idealfall: Torschützenkönig hier, Weinkönigin dort.

Allen ehemaligen Aktiven gebührt jedenfalls unser Dank, viel Erfolg auf euren neuen Wegen!

Demgegenüber steht mit Pascal Humpa aus der Schwafheimer Reserve nur ein „echter“ Neuzugang, der entsprechend die undankbare Aufgabe hat, dreieinhalb Feldspieler zu ersetzen. Im Tor stieß mit Jordan Tenholt ein alter Bekannter aus der Dritten zum Kader, steht allerdings aus beruflichen Gründen erst im Spätherbst als Vollzeitkraft zur Verfügung. Im Gehäuse muss also improvisiert werden, zumal hier ein weiterer Wechsel unter unscharfen Umständen nicht zu Stande kam.[1]

Auf der Habenseite werden auch künftig genügend schlagkräftige Feldspieler auf der Platte stehen, vier der fünf Top-Torschützen aus der Vorsaison stellen weiterhin ihre Wurfqualitäten unter Beweis. Und die Stammformation muss, zumindest in der Theorie, gegenüber dem Frühjahr nur minimal verändert werden. Auch an der Seitenlinie herrscht Kontinuität, Trainer Tim Burkart formerly known as Pellinger geht in sein viertes Jahr als Falkner.

Die Vorbereitung

Wenn der Adler-Kader schon etwas gerupft daher kommt, so ist es umso wichtiger, dass dieser auch fit und vollzählig ist. Genau da lag im Sommer so manches Mal ein Problem, diverse Verletzungen (und die übliche Urlaubszeit) wirbelten die Vorbereitung durcheinander. Da waren Flexibilität und Kleingruppenarbeit gefragt, auch Testspiele mussten darunter leiden. Das Gefühl, gemeinsam den nötigen Schwung für eine lange Saison aufzunehmen, fehlte mitunter. Nichtsdestotrotz: individuell konnten Spieler wie Fabian Giesen in der spielfreien Zeit deutlich zulegen, die ästhetisch im Grenzbereich liegenden Aufwärmshirts wurden pünktlich geliefert und für den Feinschliff hatten die Eagles ja noch den…

Endspurt

Kurz vor dem Saisonstart stellte sich dann tatsächlich ein angenehmer Trainings- und Spielrhythmus ein, die Temperatur in der Halle stieg nicht nur aufgrund der überforderten Lüftungsanlage. Auch zwei Testpartien konnten die Metteagles noch bestreiten, einem knappen Sieg gegen den TV Schwafheim II (Regionsoberliga) stand eine (nicht zu) deutliche Niederlage gegen einen benachbarten Verbandsligisten gegenüber. Das stimmte, nach der Durststrecke im Juli und Anfang August, auch den Trainer noch versöhnlich: „Die Tests sind durchweg positiv zu bewerten. In den letzten Einheiten hat man auch deutlich gemerkt, dass die Mannschaft motiviert ist und dem Saisonstart entgegen fiebert.“

Was wird?

Der Kader: kompakt. Die Vorbereitung: nicht wirklich rund. Die Stimmung im Endspurt: dafür doch ganz gut. Das Team weiß um die Schwere der Aufgabe, in der traditionell eng beieinander liegenden Bezirksliga Regionsliga Krefeld Woche für Woche abzuliefern. In den ersten Partien wird es erst einmal darauf ankommen, sich in die neue Saison hinein zu beißen. Und wenn die Eagles im weiteren Verlauf eine konstante Höhe und einen konstanten Abstand zu den unteren Rängen halten können, dann ist das ebenso hoch zu bewerten wie der steile Aufstieg des letzten Überraschungs-Jahres.

Text: salz

Foto: @der_sportknipser

 


[1] Anmerkung des Verfassers: Nächstes Jahr versteck ich mich im Keller und komm erst im Oktober wieder raus - Argh!