2. Herren: Die Adler sind gelandet

Das wäre geschafft. Nach einem meist ruhigen Anflug haben nun auch die zweiten Herren ihre Saison beendet, sind sicher im heimischen Adlerhorst gelandet. Mit etwas Verspätung, als einziges Team mussten die Metteagles bis in den Mai hinein antreten, doch dafür mit einem schönen Prestigeerfolg im Gepäck. Schließlich sprangen am Ende ein dritter Tabellenplatz, 37:15 Punkte und damit die beste Bezirksliga-Spielzeit seit vielen Jahren heraus. Auch in den letzten Saison-Wochen gab sich die Mannschaft dabei keine Blöße, räumte in den finalen Partien noch drei Siege und ein Unentschieden ab. Nur unwesentlich spannender als ein Bordmagazin: das Protokoll der Spieltage 23 bis 26…

Spieltag 23: HSV Wegberg 1M – HSG Eagles Niederrhein 2M 34:45 (16:22)

Nachdem beide Teams schon in der Hinrunde für allerhand Spektakel gesorgt hatten (75 Tore), überbot das Rückspiel in Wegberg noch einmal alle Rekordmarken. 79 Treffer, davon 45 auf der Habenseite der Eagles. Macht schnell gerechnet: zwei weitere Punkte in der Bezirksliga.

Die ungewohnt terminierte Sonntags-Reise war dem Burkart-Team auf dem Feld nicht anzumerken. Von Beginn an lief, auch ohne Kapitän und Schaltzentrale Dennis Kanschat, der Angriff auf vollen Touren. Lukas Nürenberg hatte Ball und Nebenleute jederzeit unter Kontrolle, es gelang ein Frühstart (6:2, 7. Minute).

Die Moerser glänzten mit Tempo, schnellen Entscheidungen und Torgefahr von allen Positionen, während dem HSV so mancher personelle Engpass anzumerken war. Der Vorsprung wuchs bis auf neun Treffer (19:8, 23.), ehe die Wegberger Rückraumachse ihren Rhythmus fand und dagegen hielt. Die Folge: (zu) viele Einschläge vor und nach der Halbzeit, das Polster schmolz (26:22, 36.).

Doch auf die Eagles-Offensive war weiterhin Verlass. Kondition, Spielfreude und ein breiter Kader sorgten für permanenten Tore-Nachschub, während die Gastgeber mit mangelnden Alternativen haderten. Schnell war wieder Abstand gewahrt (33:26, 45.), auf dem Weg zum verdienten Sieg besorgte Comebacker Brendan Daistdasding Tenhaken noch Treffer Nr. 40.

Trainer Tim Burkart sparte nicht mit Lob: „Wir haben guten Teamgeist gezeigt und sind in Halbzeit zwei clever geblieben. Ich bin stolz auf die Jungs.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Wendorff 10/2, Nürenberg 8, K. Kanschat 7/2, Gebel 5, Jacobi 5, Giesen 3, Kolassa 2, Tophoven 2, Tenhaken 2, Weber 1, Knapp

Spieltag 24: HSG Eagles Niederrhein 2M – TV Schiefbahn 1M 23:23 (14:12)

In einer schwierigen und zerfahrenen Bezirksliga-Partie konnten die Eagles ihre Angriffsqualitäten nicht annähernd ausspielen, behielten dank einer leidenschaftlichen Defensive aber immerhin einen Punkt in Moers. Es waren besondere Umstände.

Schon im Vorfeld stand fest, dass eine komplette Rückraum-Reihe fehlt. Als dann auch noch Fabian Giesen kurzfristig (röchelnd) abwinken musste, bestand der Kader fast exklusiv aus Kreisläufern, Außenspielern und A-Jugendlichen. Es wurde 60 Minuten lang improvisiert.

Schiefbahn spielte von Beginn an seinen bekannten Streifen: vorne geduldig, hinten gut gestaffelt. Die Eagles hielten mit einer konzentrierten Abwehr dagegen, die sich zudem auf Torhüter Marten Sprehn verlassen konnte. Im Angriff sorgte mancher Geistesblitz von Florian Jacobi (gesamt: 9 Tore) für Entlastung, es blieb ausgeglichen (8:8, 17. Minute).

Dringend benötigte Tempo-Vorstöße brachten bis zur Pause sogar eine knappe Führung (14:12, Halbzeit), die den Eagles jedoch direkt nach dem Seitenwechsel wieder aus den Händen glitt. Die Gäste hatten nun ihre effektivste Phase, legten ihrerseits zwei Tore vor (16:18, 40.).

Die Moerser verzagten nicht, kämpften um jeden Ball. Auch Robin Drenk (A2-Jugend, Herrendebüt) räumte nun sehr erfolgreich im Abwehrzentrum auf, die Partie kippte erneut (21:20, 54.). Entscheidende, weitere Metteagles-Treffer blieben in dieser Phase jedoch aus, Art und Anzahl der (vermeintlichen) technischen Fehler waren schon ungewöhnlich.

So passte es zum Gesamterlebnis, dass der TVS in einer wilden Schlussphase noch den Ausgleich erzielen konnte. Erzwungenes Glück.

Trainer Tim Burkart haderte mit dem Ergebnis, aber nicht mit seinem Team: „Ich kann den Jungs absolut keine Vorwürfe machen. Wir atmen jetzt einmal tief durch und arbeiten dann daran, noch vier Punkte zu holen.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Jacobi 9/1, K. Kanschat 4/1, Nürenberg 4, Tenhaken 2, Kolassa 1, Gebel 1, Drenk 1, Weber 1, Jelinek, Tophoven, Gick

VT Kempen 2M – HSG Eagles Niederrhein 2M 22:27 (11:13)

Mit einer Energieleistung schafften die Bezirksliga-Eagles in Kempen auch den letzten Auswärtsbrocken aus dem Weg, nahmen redlich verdiente Punkte mit nach Hause.

Beide Teams traten zunächst recht diszipliniert auf, riefen geduldig ihre Angriffskonzepte ab. Die Tabellennachbarn lagen auch von der Leistung her eng beieinander, das Ergebnis sprang immer wieder auf Unentschieden (9:9, 22. Minute). Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam etwas Bewegung in die Partie.

Die Moerser zeigten nun mehr Zug in der Vorwärtsbewegung, mehr Zugriff in der Deckung. Bis zur Pause sprang ein haudünner Gäste-Vorsprung heraus (11:13), die Basis für den Erfolg war gelegt.

Denn die Metteagles hatten nun ihre defensive Feinabstimmung gefunden, kassierten in den 15 Minuten nach dem Seitenwechsel nur drei Gegentore. Auch Torwart Salzie war über die gesamte Spielzeit ein Faktor, der Abdecker wartet (noch) vergeblich.

Der Angriff agierte zwar weitgehend zäh, aber dank genutzter Überzahl-Situationen ging es langsam voran, der Vorsprung der Eagles wuchs (14:18, 45.). Die Vereinigten verkürzten noch mehrfach auf drei Tore, doch bei den Gästen stimmten bis zum Ende Konzentration und Einsatz, ein Sicherheitsabstand blieb bis zum Ende gewahrt.

Auch Trainer Tim Burkart lobte vor allem seine Defensivabteilung: „22 Gegentore in solch einem schweren Auswärtsspiel sind ein super Wert. Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt, die richtige Reaktion auf das Unentschieden der letzten Woche.“

Es spielten: salz (Tor) – D. Kanschat 7, Giesen 5, Jacobi 4, Nürenberg 3, Wendorff 3, K. Kanschat 2, Weber 2, Drenk 1, Knapp

HSG Eagles Niederrhein 2M – SC Waldniel 1M 37:30 (17:15)

Mit einem nicht immer überragenden, aber am Ende doch standesgemäßen Heimsieg schrieben die Bezirksliga-Eagles das letzte Kapitel einer absolut erfolgreichen Saison.

Gegen die bereits vor Anpfiff feststehenden Absteiger aus dem Schwalmtal lagen die Moerser von Beginn an in Führung, ohne besonders zu glänzen. Beide Teams litten am Letzter-Spieltag-Syndrom, das sich durch Lust an der Offensive, aber auch Lähmungserscheinungen in der Deckung auszeichnet.

Das Burkart-Team war für den Schlagabtausch breiter und variabler aufgestellt, warf im Verlauf der zerfahrenen ersten Hälfte einen scheinbar sicheren Vorsprung heraus (16:11, 22. Minute). Doch es zeigte fortan auch eine flatterhafte Phase mit unnötigen Ballverlusten. Die Gäste stellten bis zur Pause den Anschluss her (17:15, 30.), hielten diesen auch zu Beginn der zweite Hälfte (24:22, 41.).

Doch die Metteagles schraubten jetzt noch einmal die Trefferquote in die Höhe, während Waldniel langsam die Kräfte schwanden. Der fällige 7:1-Lauf läutete den finalen Akt der Saison ein (31:23, 52.), die Mannschaft machte sich langsam bereit für die anschließenden Aktivitäten. Oder, um einen großen zeitgenössischen Dichter zu zitieren: Ready for takeoff.

Nach dem Abpfiff wurde mit den Zuschauern noch das eine oder andere… Mettbrötchen vernichtet, bevor die Adler zum fröhlichen Nachtflug aufbrachen. Schließlich konnten alle mit 37:15 Punkten und einem 3. Platz in der Abschlusstabelle mehr als zufrieden sein.

Auch Trainer Tim Burkart gab sich entspannt: „Die Partie verlief zunächst unruhig, die zweite Hälfte aber deutlich angenehmer. Der Sieg war die beste Grundlage für die anschließende Feier.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Nürenberg 11, Jacobi 6, Knapp 5, Giesen 5, D. Kanschat 3, K. Kanschat 2, Gebel 2, Gick 2, Drenk 1, Tophoven, Weber, Jelinek

Text: salz

Foto: der_sportknipser