Am Ende hatten sie es dann doch noch geschafft. Nach einem intensiven und (erfolgreichen) Zielspurt schob sich die A-Jugend der HSG Eagles Niederrhein in der Regionalliga noch auf den sechsten Platz. Möglich machten das drei Siege in den letzten drei Spielen der Saison, der passende Schlusspunkt einer ausnehmend positiven Rückrunde.
Denn nach einer unrhythmischen Hinserie fand das Team im Kalenderjahr 2024 noch einmal gut in die Saison, sorgte für sportliche wie emotionale Höhepunkte. Nachhaltig in die Erinnerung brannten sich dabei das Erlebnis-Derby gegen den TV Aldekerk in der großen YAYLA Arena ein. Und natürlich die turbulenten letzten Tage, in denen die Vorzeige-Eagles mit mächtigem Aufwind 6:0 Punkte holten.
Das finale Kapitel wurde vor vier Wochen in der Krefelder Scharfstraße geschrieben. Ein letztes Heimspiel, ein letzter gemeinsamer Auftritt der Jungs, von denen die meisten nun dem Jugendalter entwachsen sind. Rein sportlich gab es da wenig zu vermelden, nach 10 Minuten Anlaufzeit dominierten die Eagles die Gäste aus Königsdorf, gewannen hoch souverän mit 43:36. Doch in die Freude über den Sieg, die Freude über das Erreichte mischte sich auch ein Hauch von Melancholie.
Es war halt ein besonderer Tag. Aber auch ein vollends gelungener, stimmungsvoller Tag. Lange hielt die Besinnlichkeit nicht an, nach der Partie wurde die gemeinsame Zeit auch gebührend gewürdigt und, gemeinsam mit Unterstützern und Freunden, gefeiert.
Was die reinen Zahlen angeht, so stehen am Ende 11:21 Punkte und ein sechster Platz in der Regionalliga Nordrhein in der Bilanz. Damit ist Trainer Lars Pötters nicht 100%ig zufrieden, aber einverstanden: „Bis auf die Roetgen-Niederlage im Hinspiel haben wir alle Pflichtaufgaben erledigt, aber leider auch hier und da eine Überraschung verpasst. Der Platz direkt hinter den vier dominanten Teams der Liga wäre am Ende schön gewesen.“
Doch die reinen Zahlen am Ende einer Saison werden dem Gesamterlebnis der letzten Jahre nicht gerecht, weswegen der Trainer auch noch einen persönlichen Abschiedsgruß an seine Mannschaft formuliert hat. Die letzten Worte zum Ende einer langen und aufregenden Reise…
„Nach drei Jahren endet für diese Mannschaft und für mich eine besondere Zeit. Im Sommer 2021 trafen eine Mannschaft und ein Trainer, die eine neue Herausforderung suchten, zum ersten Mal zusammen. Wir waren lediglich zu zehnt, fanden bei der HSG eine sportliche Heimat. Mit diesem schmalen Kader gingen wir in die Qualifikation, an deren Ende tatsächlich die Regionalliga stehen sollte. Wie in jeder Qualifikation, die diese Mannschaft bestritt! Der Kader füllte sich schnell und diese erste Saison, mit Spielen gegen alle großen Leistungszentren der Region, wird uns allen im Gedächtnis bleiben.
Die beiden letzten Jahre verliefen dann nicht ohne Tiefen. Im ersten A-Jugend-Jahr mussten wir viele Niederlagen verkraften, schafften aber vier Wochen nach Saisonende erneut den Sprung in die Regionalliga. Dies zeigt, aus welchem Holz diese Mannschaft geschnitzt war, Aufgeben war nie eine Option! Ich bewundere, wie sich diese Mannschaft immer wieder selbst aufgerichtet hat.
Die letzte Saison haben wir alle mit einem gutem Gefühl und guten Ergebnissen beendet. In den vergangenen drei Wochen haben wir alle gemerkt, das es irgendwie komisch ist, sich von heute auf morgen nicht mehr 5mal die Woche zu sehen. Mit der Gewissheit, dass das auch nie wieder so sein wird.
Auf der anderen Seite freue ich mich, 12 Spieler guten Gewissens in den Herrenbereich zu übergeben und ihre Wege in den Hallen der Region weiter verfolgen zu können. Mit zwei Spielern darf ich noch ein weiteres Jahr bei der HSG arbeiten. Ich wünsche euch allen Erfolg und Glück auf eurem weiteren Weg!“
Text: salz / Pötters
Fotos: Nissing, photominister