Das nächste Ziel ist erreicht. Vier Spieltage vor dem Ende der Bezirksliga-Saison können die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein rechnerisch nicht mehr in die untere Hälfte der Liga abstürzen, stehen aktuell sogar auf Tabellenplatz vier. Möglich machte das ein 7:1-Punkte-Lauf vor Ostern, der vom höchsten Saisonsieg gegen den ATV Biesel eingeleitet wurde. Die restlichen Zähler hamsterten die Metteagles mit einer Mischung aus Entschlossenheit, Glück und Da-können-wir-auch-nix-dafür. Gibt Schlimmeres. Zündet die Leselampe an, hier kommt das (Erfolgs-)Protokoll der Spieltage 19 bis 22…
Spieltag 19: HSG Eagles Niederrhein 2M – ATV Biesel 3M 36:17 (17:9)
Zwei überzeugende Punkte einkassiert, für das quarkige Spiel der Vorwoche rehabilitiert und das Biesel-Trauma aus der Vorrunde korrigiert. Das nennt man wohl einen gelungenen Abend für die Zweiteagles.
Zugegeben: die Gäste traten mit ihrem Auswärts-Anzug an, es fehlte der eine oder andere Akteur, der den Moersern im Hinspiel (41 Gegentreffer) noch die Schuppen von der Matte geschossen hatte. Doch die Eagles legten auch von Beginn an einen konsequenten Auftritt hin.
Tempo und Einsatz stimmten, der Angriff nutzte zielsicher seine Chancen und die Abwehr hielt die ATV-Schützen meist auf Abstand. Die Bälle landeten reihenweise bei Keeper Marten, das Eagles-Gehäuse schrumpfte zum Eishockey-Tor. Nach 21 Minuten stand es 16:4, da hatte Biesel längst zwei Auszeiten verbraucht.
Vor der Pause leisteten sich die Metteagles eine kleine Schwächephase, der Vorsprung schrumpfte leicht (17:9). Doch mit dem Seitenwechsel nahm das Team wieder der richtigen Rhythmus auf, mit einem 9:1-Lauf (26:10, 42.) waren auch die letzten Zweifel ausgeräumt und die Partie eingetütet.
Letztendlich hatten alle Spieler ihre Erfolgserlebnisse, auch wenn Viktor ein wenig Anschubhilfe, in Form eines Strafwurfs, in Anspruch nehmen musste.
Auch Trainer Tim Burkart konnte 60 Minuten lang entspannt bleiben: „Nach dem Krampf in Straelen war das eine gute Reaktion der Mannschaft. Vorne wie hinten sah das nach Handball aus.“
Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 7/3, Jacobi 7, Francois 6, K. Kanschat 4, Gebel 3, Nürenberg 3, Giesen 3, Wendorff 1/1, Knapp 1, Kolassa 1
Spieltag 20: TV Aldekerk 3M – HSG Eagles Niederrhein 2M 29:29 (19:19)
Mit einer spielerisch höchst uneinheitlichen, aber moralisch einwandfreien Leistung entführten die Bezirksliga-Zweiteagles einen glücklichen Punkt aus Aldekerk.
Die erste Hälfte war ein wilder Ritt. Beide Teams sprinteten um die Wette, überzeugten mit Tempo und hoher Abschlussqualität. Die Führung wechselte mehrfach, der passende Konter ließ nie lange auf sich warten. Konsequent ging es mit 19:19 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte die Partie eine ganz andere Dynamik, die Abwehrreihen agierten variabler und zupackender. Das Angriffsniveau flaute im Positionsspiel deutlich ab. Doch während die Gastgeber wenigstens noch ein paar individuelle Aktionen durchbrachten, erstarrten die Metteagles völlig. Es gelangen nur vier Tore in 22 Minuten (23:28, 52. Minute).
Mit der sicheren Niederlage vor Augen zeigten die Moerser noch einmal richtigen Teamgeist, setzten nach der fälligen Auszeit zum Endspurt an. Die Aufholjagd krönte schließlich Stefan Kolassa: Nach einer geschickten Balleroberung schaltete der jung gebliebene Kreisläufer am schnellsten um, drosch mit zwei Gegnern im Schlepptau 20 Sekunden vor dem Ende einen Gegenstoß in die Maschen. 29:29! Der abschließende TVA-Angriff verpuffte, die Eagles konnten mit der Punkteteilung zufrieden sein.
Das Fazit von Trainer Tim Burkart fiel zwiespältig aus: „Der Punkt war glücklich, das Team hat eine super Moral gezeigt. Nach der ersten Hälfte hatte ich mir allerdings mehr erhofft.“
Großer Dank gebührt noch den Edeljokern Christoph Vook und Corvin Gilles, die den kurzfristig dezimierten Kader ergänzten.
Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 9/2, Wendorff 5, Gebel 4, K. Kanschat 4, Nürenberg 3, Kolassa 1, Knapp 1, Jacobi 1, Vook 1, Gilles
Spieltag 21: HSG Eagles Niederrhein 2M – Turnerschaft Grefrath 2M 34:31 (17:15)
In einer schwer zu greifenden Bezirksliga-Begegnung bauten die Zweiteagles mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ihre Heimserie auf 18:2 Punkte aus.
Schon vor dem Anpfiff war Flexibilität gefragt, Flügel(Spieler) waren bei den Adlern Mangelware. Die Hauptlast lag auf dem Rückraum, der spielerisch auch die passenden Lösungen fand. Das galt aber ebenfalls für die Gäste. Da beide Abwehrreihen einen Ruhetag einlegten, bestimmte die Trefferquote das Zwischenergebnis. Der Vorteil lag zunächst bei Grefrath (7:9, 15. Minute), bis zur Pause schlug das Pendel auf die Seite der Eagles (17:15).
Mit dem Wiederanpfiff richtete Trainer Burkart sein Team offensiver aus, mit dem Ziel, nach jedem Ballgewinn konsequent umzuschalten. Das sollte sich auszahlen. Die Metteagles liefen unermüdlich an, trafen schnelle Entscheidungen, setzten sich zwischen der 42. (22:22) und 52. Minute (29:25) vorentscheidend ab.
In Hälfte zwei sollten auch die Behelfs-Außen zum Faktor werden, sowohl Teilzeit-Veteran Christoph Vook als auch Ben Weber – der Allrounder aus der A2-Jugend gab ein gelungenes Debut bei den Herren – steuerten wichtige Treffer bei.
Mit Entschlossenheit und Geschlossenheit überstanden die Eagles zwischendrin auch fahrige Phasen, behaupteten ihren Vorsprung bis zum Ende.
Auch der Trainer zeigte sich erleichtert: „Die Abwehrarbeit war ausbaufähig, aber das Tempo nach vorne und der mannschaftliche Zusammenhalt waren überragend.“
Fun fact: Maximilian Möwius, eigentlich Zweiteagles-Zeitnehmer und ebenfalls noch Jugendspieler, saß für den Notfall mit auf der Bank und hat damit jetzt offiziell Einsätze in allen drei Herrenteams gesammelt. Respekt!
Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Nürenberg 9, D. Kanschat 8/2, Wendorff 6, Vook 3, Knapp 3, Jacobi 3, Weber 2, Kolassa, K. Kanschat, Möwius
Spieltag 22: HSG Eagles Niederrhein 2M – Handball Oppum 3M
Wertung: 2:0 Punkte, 0:0 Tore
Zwei Punkte fürs blöd Rumstehen? Ok, das hat diese Saison bei den zweiten Herren schon ein paar Mal funktioniert, war dieses Mal aber wörtlich zu nehmen. Der Telegraphen-Mast zwischen Krefeld und Moers hatte am Samstag anscheinend eine Störung, die Spielabsage von Seiten Handball Oppums trudelte erst 80 Minuten vor Anpfiff ein. Da standen die meisten Metteagles schon in oder vor der Rheinkamper Halle. Kann man so machen.
Text: salz
Fotos: der_sportknipser