2. Herren: Alles im gelben Bereich

Die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein katapultierten ihr Bezirksliga-Punktekonto im November wieder (knapp) in positive Gefilde. Die Spieltage neun bis elf starteten dabei mit einer grandiosen Gala, ehe die Metteagles in Meisterschaft wie Kreispokal drei Krimis in Serie hinlegten, die jeweils nur mit einem Tor Unterschied endeten. Mal in die eine, mal in die andere Richtung. Doch insgesamt gilt: Für die Aufsteiger ist alles im gelben grünen Bereich, auch wenn ihnen langsam die Spieler ausgehen. Wer jetzt schon wieder eine Orthese trägt, erfahrt ihr in den folgenden Kurzberichten…

Spieltag 9: HSG Eagles Niederrhein 2M – HSV Wegberg 1M 41:34 (20:18)

Das war ein Brett. In einer rassigen und torreichen Bezirksliga-Begegnung stürzten die Metteagles den Tabellenführer aus Wegberg, brannten dabei ein strahlendes Offensiv-Feuerwerk ab.

Es ist ein offenes Geheimnis: das Leistungsspektrum der zweiten Herren ist breit gestreut, schwankt gerne mal zwischen unansehnlich und unwiderstehlich. Doch pünktlich zum Duell gegen das Spitzenteam (vormals: 16:2 Punkte) schlug das Pendel in die richtige Richtung aus.

Von Beginn an trat die Mannschaft kombinationssicher auf, drückte auf die richtigen (Naht-)Stellen und spielte die Angriffe so variabel wie konsequent zu Ende. Der HSV agierte ähnlich abgezockt, die Weichen für eine torreiche Partie waren früh gestellt (9:9, 15. Minute). Aufgrund einer höheren Effektivität im Abschluss sollten die Eagles bis zur Pause allerdings einen knappen Vorsprung behaupten.

Zum Start in die zweite Hälfte wurde nun auch die Abwehr zum Faktor, bremste die erfolgsverwöhnten Gäste ein paar Mal erfolgreich aus. Als Belohnung stand bald die erste 5-Tore-Führung auf dem Zettel (27:22, 41.). Es folgte: die schwierigste Phase. Wegberg stellte auf eine (doppelte) Manndeckung um, dazu kamen zwei Unterzahl-Situationen. Schnelle Gegentreffer fielen, der Abstand schrumpfte bedrohlich (30:28, 49.).

Doch ein Viererpack von Yannik Francois verhinderte das Schlimmste, ehe es nach einer Auszeit frisch sortiert in die Schlussphase ging. Hier verteidigte die Mannschaft, mit aller gebotenen Leidenschaft, die entscheidenden Bälle, brachte am Ende die verdienten wie überraschenden Punkte nach Hause.

Trainer Tim Burkart zollte seinem Team entsprechend Repsekt: „Da haben sich alle im Kollektiv reingehauen, das hat mir sehr gut gefallen. Sportlich ein rundum gelungener Abend!“

Es spielten: salz (Tor) – Francois 10, K. Kanschat 7, D. Kanschat 6/2, Wendorff 6, Knapp 6, Nürenberg 3, Jacobi 3, Tenhaken, Kolassa

Spieltag 10: TV Schiefbahn 1M – HSG Eagles Niederrhein 2M 25:26 (12:11)

Nach dem Coup aus der Vorwoche legten die Eagles auch auswärts nach, punkteten zum zweiten Mal in Folge gegen ein höher platziertes Team. Das Ergebnis stimmte, doch der Weg dorthin war mühsam.

Trotz eines 3:0-Blitzstarts lief es zunächst nicht rund. Merlin, das Moerser Schoßhund-Maskottchen, wurde früh der Halle verwiesen und auch sonst fehlte der Biss. Die Gastgeber agierten schlagkräftig aus dem linken Rückraum, den Adlern fehlte im Positionsspiel der Punch (7:10, 19. Minute). Bis zur Pause kreierten die Metteagles zwar noch die nötigen Umschaltmomente, ließen dabei aber auch ungewöhnlich viele Chancen liegen. Das war der spezielle Sonntags-Faktor.

In der Halbzeit stellte Trainer Burkart seine Deckung aggressiver und offensiver ein. Die Folge: Abschluss-Nöte auf beiden Seiten, es blieb torarm und ausgeglichen (18:18, 49.). In den Schlussminuten zog die Partie noch einmal an, TVS und Eagles vertändelten jeweils Führung und Ballbesitz. Am Ende brachten zwei (selbst kreierte) Strafwürfe von Viktor und defensive Hartnäckigkeit die glücklichen Punkte. Darauf eine Dose Rinti.

Der Coach war jedenfalls nicht begeistert: „Das Spiel war viel zu zerfahren, uns unterliefen immer wieder technische und individuelle Fehler. Wäre Schiefbahn komplett gewesen, hätten wir keine Chance gehabt.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Wendorff 8/3, D. Kanschat 5/1, Nürenberg 5, Francois 4, Tenhaken 2, Jacobi 1, Knapp 1, Damme

Kreispokal: TSV Kaldenkirchen 2M – HSG Eagles Niederrhein 2M 35:34 (19:19)

Im Achtelfinale vor wenigen Wochen gaben die Eagles noch den Favoritenschreck, doch am späten Donnerstag folgte die Schockstarre. Im Viertelfinale gegen den Kreisligisten aus Kaldenkirchen legten die Adler eine ziemliche Bruchlandung hin. Die Freuden des Pokalwettbewerbs.

Von Beginn an war es ein Spiel der Gegensätze. Ein abgeklärtes, aber leicht trantütiges Team auf der einen Seite, zunehmend brennender Eifer und ungestüme Jugend auf der anderen. Zunächst mit Vorteilen für die Eagles, die ihre Chancen sicher zu erarbeiten und verwerten wussten (10:7, 14. Minute). Doch die Kakis wurden immer selbstbewusster, hielten meist mit Tempo dagegen. Und wenn das nicht funktionierte, fanden sie den Weg über den Kreis, wurden dabei auch nur selten von den Gästen gestört.

Auch in der zweiten Hälfte fanden die Metteagles nicht die richtige Einstellung. Die Gastgeber rannten unbeirrt an, lagen nun ihrerseits häufig mit drei Toren vorne (24:27, 44.). In der Schlussphase wackelte das Ergebnis noch einmal, doch passend zum gebrauchten Abend fingen sich die Eagles innerhalb eines Angriffs der Nettetaler zwei Zeitstrafen ein, kassierten die entscheidenden Tore in doppelter Unterzahl. Die Partie fand einen verdienten Sieger.

Trainer Tim Burkart hatte eine klare Meinung zum Spiel: „Keine Einstellung, keine Deckung. Das war peinlich, ich will so was nie wieder sehen!“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 12/5, Nürenberg 6, Francois 5, Wendorff 5, K. Kanschat 3, Tenhaken 2, Jacobi 1, Kolassa, Damme, Gebel

Spieltag 11: Handball Oppum 3M – HSG Eagles Niederrhein 2M 28:27 (20:9)

Auch das dritte Spiel binnen sechs Tagen für die Zweiteagles endete in einem Foto-Finish mit nur einem Tor Unterschied. Die erste Hälfte verlief bitter, die zweite bittersüß.

Die Eagles traten ohne Trainer Tim Burkart (Fortbildung) an. Und verloren nach nur 80 Sekunden auch noch Rückraum-Spieler Viktor Wendorff, der nach einer Abwehraktion liegen blieb. Knie verdreht, Feierabend. Das sah gar nicht gut aus.

[Update: Riss des Innenbandes. Autsch, komm schnell wieder!]

Die Mannschaft war deutlich mitgenommen und unsortiert, agierte vor allem vorne zu statisch (7:12, 20. Minute). Vor der Pause funktionierten zudem Defensive und Torhüter überhaupt nicht mehr, es wurde richtig deutlich.

Die Metteagles fanden in der Kabine ihr zweites Gesicht. Aus der nun offensiveren Deckung gelangen schnelle Ballgewinne, ein 9:1-Lauf ließ Hoffnung aufkeimen (18:21, 44.). Den Gastgebern gelang fortan Schadensbegrenzung, auch mit etwas Glück hielten sie den Abstand bei drei Toren. Die Eagles blieben aber am Drücker, in den Schlussminuten wurde es richtig eng. Doch die Zeit lief ab, der Mut wurde nicht belohnt.

Fazit: Die erste Hälfte war natürlich komplette Grütze, da haben wir uns eine unnötig hohe Hypothek aufgeladen. Großes F. Kleines uck.

Danke an Corvin Gilles (3. Herren) und Helge Gebel, die den wie immer klammen Kader ergänzten.

Es spielten: salz (Tor) – D. Kanschat 9/1, Jacobi 6, Nürenberg 4, Francois 4, K. Kanschat 2, Gebel 2, Kolassa, Tenhaken, Giesen, Gilles, Wendorff

Text: salz

Foto: Klos