Die Eagles-Wochenschau (XI)

Mehr Spannung geht kaum: Vier der acht Wochen(end)partien der HSG Eagles Niederrhein wurden mit nur einem Tor Unterschied in den letzten Sekunden entschieden. Dies bedeutete große Gefühle für die Spieler, Herzkasper-Alarm für die Trainer und durchaus ein schönes Drama für die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Tribüne. Sofern sie nicht schon vorher rausgeschmissen wurden. Fürwahr, es gibt viel zu berichten. Holt schon mal das Stöckchen: die Eagles-Wochenschau.

Rückblick: 18. – 23. November

Fangen wir, der Spannungskurve wegen, mit den etwas entspannteren Partien an. Beide Auswärts-Duelle am Samstag – die E-Jugend spielte beim TV Aldekerk, die weibliche D-Jugend beim SV Straelen – waren zeitig entschieden. Die Spielverläufe wiesen allerdings in unterschiedliche Richtungen. Unsere Jüngsten unterlagen 13:26, während die Mädels weiterhin ungeschlagen von Platz eins der Tabelle grüßen: 20:10.

Im Moerser Adolfinum ging es derweil den ganzen Tag hoch her. Den Auftakt machte die männliche D-Jugend mit einem Sieg gegen den TSV Kaldenkirchen. Da ein paar Mannschaften pausierten, halfen mit Julian und Janosch zwei Jungs tatkräftig aus, die zwar im passenden Alter, aber sonst eher mit dem C-Jahrgang unterwegs sind. Eine willkommene Verstärkung, am Ende verteidigte das Team in einer hektischen Schlussphase das 20:19.

Weiter ging es mit dem Intermezzo der dritten Herren gegen die Turnerschaft Lürrip. Das Top-Team der Kreisliga B (Platz 2) ließ nach 15 Minuten nichts mehr anbrennen, setzte sich mit bis zu acht Toren ab. Die alte Achse Bosch-Langer zauberte die Kugel 20mal in die Maschen, das allein genügte fast schon für einen souveränen 27:23-Erfolg.

Den dramatischen Schlussakt des Heimspieltages führte aber die Vierte auf. Gegen den Rheydter TV spielte der kleine Kader groß auf, behauptete nach der Halbzeit stets eine knappe Führung. Trotzig-kämpferisch überstanden die Jungs auch eine anständig herbei diskutierte 4-Minuten-Unterzahl in der Schlussphase, ehe Gunnar Filges den entscheidenden Treffer zum 22:21-Sieg einnetzte. Ich vermute mal: rechts unten.

Nicht minder spannend ging es am Sonntag weiter, hier stand noch die Partie der zweiten Herren beim (bislang) daheim ungeschlagenen TV Schiefbahn an.

Am Anfang: Aufregung auf der Tribüne. Metteagles-Maskottchen Merlin (Foto) kassierte nach fünf gespielten Minuten einen Hallenverweis. Bei Ansicht unseres flauschigen Fans analysierte der Willicher Hausmeister messerscharf dessen Gefahrenpotential und setzte ihn kurzerhand an die kalte Luft. Er konnte ja nicht ahnen, dass der gute Wauwi zum Frühstück schon zwei Dobermänner vermöbelt und ein Zebra gerissen hatte und eigentlich nur noch friedlich dösen wollte.

Auf dem Spielfeld hätte den Adlern ein wenig mehr Biss auch gut zu Gesicht gestanden, hier lief das Team zunächst lange einem Rückstand hinterher. Technische Fehler und unsaubere Abschlüsse sorgten für einen unruhigen Verlauf, ehe die Mannschaft über Abwehrarbeit die Partie langsam egalisieren und am Ende tatsächlich noch klammheimlich zwei glückliche Punkte entführen konnte: 26:25.

Den Spieltags-Reigen komplettierten dann noch zwei Partien unter der Woche. In einer Nachhol-Begegnung der Kreisliga C nahm die Vierte den Schwung vom Samstag mit, blieb auch gegen die HSG Fischeln/Hüls siegreich. Dieses Mal konnte Trainer Jörg Heddram aus dem Vollen schöpfen und sich gemütlich zurücklehnen, der 23:16-Erfolg war nie gefährdet. Damit beenden die Alt-Adler ihre Hinrunde mit 10:6 Punkten, was für den Coach gefühlt die Tabellenführung bedeutet: „Die Teams auf Platz 1 und 2 gehören ein paar Ligen höher, die zählen für uns nicht.“

Am späten Donnerstagabend bewiesen dann die Metteagles einmal mehr ihre Unberechenbarkeit. Nach zuletzt 6:2 Punkten in der Bezirksliga mutierten die Jungs im Pokal-Viertelfinale zu Gummiadlern. Beim Kreisligisten TSV Kaldenkirchen fehlte schlicht die Einstellung in der rückwärtigen Bewegung, was die beherzten Jung-Kakis trefflich für ein Torfestival ausnutzten. 34:35, schon etwas peinlich.

Ausblick: 25. November

Nach so viel Aufregung sei es den meisten Teams vergönnt, ein- bis zweimal tief durchzuatmen, bevor an den ersten drei Dezember-Wochenenden das große Jahres-Finale ansteht. Zwei Mannschaften müssen jedoch nachsitzen und am Samstag versäumte Meisterschaftsspiele nachholen. Beide auswärts, die Moerser Hallen bleiben zu.

Die E-Jugend fährt ins benachbarte Kempen. Es gibt schlechtere Ziele in der Vorweihnachtszeit, landschaftlich wie sportlich. Der Anpfiff erfolgt um 15.00 Uhr in der Jahn-Halle.

Nur ein paar Kilometer entfernt komplettieren dann die zweiten Herren ihre englischen Wochen. Im geographischen wie tabellarischen Nachbarschaftsduell gegen Oppum stellt sich die Frage, ob dann auch das dritte Spiel binnen sechs Tagen mit einem Flatter-Finale endet. Beginn: 14.00 Uhr in der Krefelder Scharfstraße.

Wer hier wen an der Leine führt und was dann der Advent bringt, das erfahrt ihr wie immer am kommenden Freitag.

Text: salz

Fotos: szekelyszilard/pixabay, Kolassa