2. Herren: Der erste Durchhänger

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, richtig: Als Bezirksliga-Aufsteiger legten die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein einen etwas glücklichen, aber insgesamt auch stabilen Saisonstart hin. Mit 6:2 Punkten war die Tabellenwelt zunächst in Ordnung. Doch an den folgenden Wochenenden lief es nicht mehr ganz so rund, das Punktekonto steht mittlerweile bei 8:8. Wie es dazu kam, könnt ihr jetzt und hier in den Kurzberichten zu den Spieltagen fünf bis acht nachlesen. Und als Bonusinhalt packen wir das Kreispokal-Achtelfinale noch oben drauf…

Spieltag 5: HSG Eagles Niederrhein 2M – SV Straelen 2M 21:31 (11:18)

Wenn gerade einmal sechs Feldspieler aus dem eigenen Kader zur Verfügung stehen und ausgerechnet der Tabellenführer anreist, dann verhält es sich wie mit einem Termin beim Proktologen. Die Vorfreude ist begrenzt. Doch für die tapferen Eagles galt an diesem Samstag: Hinten raus wurde es etwas unangenehm, aber insgesamt nicht so schlimm wie befürchtet.

Die gerupften Adler, tatkräftig unterstützt von Corvin Gilles (3. Herren) und Jonas Jelinek (A2-Jugend), traten von Beginn an unerschrocken und diszipliniert auf. Mit einer aufmerksamen Deckung, effektiven Torabschlüssen und geordnetem Rückzug überrumpelten wir die Gäste, legten einen Traumstart hin (7:3, 12. Minute).

Doch Straelen, immerhin das torhungrigste Team der Liga, erholte sich schnell, brachte immer besser das bevorzugte Tempospiel durch (11:11, 20.). In den letzten Minuten der Halbzeit schwanden den Eagles-Akteuren zudem die Kräfte, der SVS zog erst einmal davon.

Die zweite Hälfte: ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten. Leicht erholt und mit der passenden Taktik ausgestattet, holten die Eagles zunächst Tor um Tor auf (18:20, 44.). Mit zunehmender Spieldauer wurden die Lücken wieder größer, am Ende setzte es ein paar Gegenstöße. Wir konnten ausgelaugt, aber erhobenen Hauptes von der Platte gehen.

Trainer Tim Burkart: „Das war ein richtig mutiger Auftritt meiner Mannschaft. Mit den Spielern, die heute da waren, bin ich sehr zufrieden.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Wendorff 8/1, D. Kanschat 5, K. Kanschat 3, Francois 2, Kolassa 1, Gilles 1, Jelinek 1, Tenhaken

Spieltag 6: ATV Biesel 3M – HSG Eagles Niederrhein 2M 41:35 (19:13)

Wenn auswärts weit über 30 eigene Treffer gelingen, sollte das eigentlich Grund zur Freude und die Garantie für einen Sieg sein. Doch dank einer apathischen Abwehrleistung der Zweiteagles blieben die Punkte tatsächlich in Mönchengladbach. Ein kleines Kunststück.

Die Gastgeber waren von Beginn an auf Tempo fixiert. Ob schnelle Durchbrüche, überraschende Kreisanspiele oder Gegenstöße: Biesel zeigte die gesamte Palette, die Eagles ließen sie gewähren. Und da der Angriff gegen die 5:1-Deckung des ATV zunächst auch eher selten Lösungen fand, war der Fehlstart komplett (6:12, 17. Minute). Unsere Offensive fand aber so langsam ihren Rhythmus, es kehrte vermeintlich ein wenig Stabilität ein (11:14, 26.), doch eine handvoll Gegentor-Watschen noch vor der Pause ließen den Rückstand auch schnell wieder anwachsen.

Nach dem Seitenwechsel strahlten die Eagles in der Vorwärtsbewegung mehr Entschlossenheit aus, brachten den Ball schneller (und wesentlich) erfolgreicher zum gegnerischen Kasten. Doch in der eigenen Hälfte herrschte weiterhin Rat- und Körperlosigkeit. Beide Teams scheiterten nun deutlich an der Aufgabe, eine funktionierende Abwehrformation zu finden.

Die Konsequenz: In Hälfte zwei fielen 44 Tore, gerecht auf die Kontrahenten verteilt. Der Bieseler Vorsprung schwankte zwar zwischen vier und neun Toren, war aber nie wirklich in Gefahr.

Trainer Tim Burkart war entsprechend angefressen: „Keine Bewegung, kein Kontakt, kein Blockverhalten. 41 Gegentore sind genug für zwei Spiele.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Wendorff 10, Gick 7/4, D. Kanschat 5, Knapp 3, Jacobi 3, Tophoven 3, Kolassa 2, Tenhaken 2, Nürenberg, K. Kanschat

Spieltag 7: HSG Eagles Niederrhein 2M – TV Aldekerk 3M 36:30 (20:15)

Mit einem souveränen und selten gefährdeten Heimsieg katapultierten die Eagles ihr Punktekonto wieder in den positiven Bereich, hielten zudem die Tabellen-Nachbarn aus Aldekerk auf Distanz. Ein runder Abend.

Die Adler-Offensive war von Beginn an hellwach, überzeugte nicht nur mit Tempo-Sequenzen, sondern fand auch im Positionsspiel variable Lösungen. Auch die Abwehr trat als geschlossene Einheit auf und agierte zunächst aufmerksam (8:5, 12. Minute). Der TVA reagierte, mischte seine Formation durch und erwischte in den folgenden Minuten unsere Deckung im ungeordneten Zustand (12:12, 19.). Auszeit Burkart.

Diese hatte einen unmittelbaren Effekt, der drohende Bruch im Spiel blieb aus. Mehr noch: den Eagles gelangen sechs Tore in Serie (18:12, 26.), es ging mit einem soliden Vorsprung in die Pause.

In der zweiten Hälfte gingen die Metteagles (erstaunlich) beständig zu Werke, hielten über eine gute Chancenverwertung den Druck auf die Gäste aufrecht. Und wenn das Momentum doch mal zu kippen drohte, konnte sich die Mannschaft weiterhin auf Keeper Marten Sprehn verlassen, der über 60 Minuten mit einer vortrefflichen Quote Bälle fraß. Der Vorsprung schrumpfte zu keinem Zeitpunkt mehr unter die 5-Tore-Marke.

Trainer Tim Burkart sparte nicht mit Lob: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und froh über zwei wichtige Pluspunkte daheim. Das war eine Leistung, auf die wir aufbauen können.“

Doch es wären nicht die Zweiteagles, wenn es nicht auch schlechte Nachrichten gäbe. In den kommenden Wochen müssen wir auf Linksaußen Marvin verzichten, der sich beim Training einen Bänderriss im Fuß einfing. Schnelle Genesung! Der Gick-Gedächtnis-Strafwurf, der gestern drei Meter über dem Tor einschlug, war natürlich eine bewusste Hommage. Gehört sich so.

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 10/3, Wendorff 8, Nürenberg 5, Francois 4, K. Kanschat 4, Knapp 2, Tophoven 1, Jacobi 1, Jelinek 1, Tenhaken

Spieltag 8: Turnerschaft Grefrath 2M – HSG Eagles Niederrhein 2M 27:25 (13:12)

Nach dem Heimspiel-Erfolg der letzten Woche mussten die Eagles in der Bezirksliga wieder einen kleinen Rückschlag einstecken. Der große Einsatz der (anwesenden) Spieler wurde am Ende nicht belohnt.

Schon im Vorfeld der Partie lief nicht alles plangemäß. Einige Akteure fielen kurzfristig aus, andere gingen angeschlagen in die Begegnung. Der durchgeschüttelte Kader brauchte bei heimstarken Grefrathern entsprechend eine gewisse Anlaufzeit.

In beiden Mannschaftsteilen lief es zu Beginn gar nicht rund, vor allem offensiv knirschte es im Getriebe (6:10, 16. Minute). Doch dank einer zunehmend sicherer agierenden Deckung und der besseren Nutzung der (seltenen) klaren Chancen stellten die Metteagles bis zur Pause den Anschluss her.

Auch nach dem Seitenwechsel hielt der Aufwärtstrend zunächst an (16:14, 38.), die Gastgeber schlugen aber mit schnellen, einfachen Toren zurück (17:20, 45.). Dieser Kreislauf sollte sich noch einmal wiederholen. Die Eagles kamen mit hohem Aufwand zurück in die Partie (21:20, 52.), verpassten aber nachzulegen und kassierten ihrerseits Konter (22:25, 56.) Der Pfad zum erneuten Comeback war dieses Mal versperrt, es fehlten Zeit, Kraft und insgesamt auch die Wechselmöglichkeiten.

Trainer Tim Burkart: „Aufgrund des kleinen Kaders und der kämpferischen Leistung kann ich der Mannschaft nur ein Lob aussprechen. Wir haben uns gut gesteigert, aber dann leider auch die Vorentscheidung verpasst.“

Im November warten jetzt mit Oppum, Wegberg und Schiefbahn allesamt Gegner aus der Spitzengruppe auf die Eagles. Da wird es nicht einfach, das ausgeglichene Punktekonto (8:8) und den damit verbundenen bequemen Mittelfeld-Platz zu verteidigen.

Es spielten: salz (Tor) – D. Kanschat 11/6, Knapp 4, Nürenberg 4, Tenhaken 3, Jacobi 3, Damme, Wendorff

Kreispokal: HSG Eagles Niederrhein 2M – SSV Gartenstadt 1M 22:20 (13:9)

Nach einem Jahr Kunstpause feierten die Eagles mit einer (kleinen) Überraschung ihre Rückkehr in den Pokalwettbewerb. Dank einer überragenden Defensivleistung buchten die Metteagles gegen den Bezirksoberligisten aus Gartenstadt das Ticket fürs Viertelfinale.

Der Unterschied lag zunächst nicht in der Spielklasse, sondern in der Motivation. Inspiriert von dem Liga-Erfolg gegen Aldekerk setzte die Mannschaft von Beginn an das um, was der Trainer unermüdlich fordert: aus einer defensiv gestaffelten Abwehr heraus Sicherheit gewinnen, schnell umschalten und einfache Tore über den (erweiterten) Gegenstoß erzielen. Die Taktik ging auf, schnell stand ein schicker Vorsprung auf der Anzeigentafel (8:3, 20. Minute), der auch bis zur Halbzeit Bestand haben sollte.

Auch nach der Pause blieben die Metteagles diszipliniert, vergrößerten den Abstand sogar auf acht Treffer (20:12, 42.). Doch dann der Bruch im Angriffsspiel. Tempoläufe wurden seltener, Abschlüsse unpräziser. Unsicherheit kehrte ein, dazu kamen noch (teils überflüssige) Unterzahlsituationen.

Es wurde noch einmal spannend, doch dank unserer weiterhin leidenschaftlichen Deckung benötigte der SSV (zu viel) Zeit, um die Partie vollends zu drehen (21:19, 55.). In einer kribbeligen Schlussphase, mit Fehlversuchen auf beiden Seiten, sorgte Kevin per Strafwurf 50 Sekunden vor dem Ende für die große Erleichterung.

Trainer Tim Burkart: „Am Ende wurde es etwas fahrig. Das war mir dann zu viel Drama, auch durch äußere Faktoren. Auf geht’s in die nächste Runde!“

Was wir jetzt gewonnen haben? Zunächst nur eine Auswärtsfahrt nach Kaldenkirchen am 23. November, einem Donnerstag. Wird bestimmt kuschelig.

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 5/2, Nürenberg 5, K. Kanschat 3/1, Knapp 3, Tophoven 2, Wendorff 2, Jacobi 1, Francois 1, Damme, Tenhaken

Text: salz

Foto: Klos