2. Herren: Vier Spiele, ein Sieg, sechs Punkte

Einen Saisonauftakt der kuriosen Art legten die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein hin. Die Bezirksliga-Aufsteiger konnten bislang lediglich einen sportlichen Sieg erringen, werden aber überraschend (und erfreulich) mit 6:2-Punkten in der Tabelle gelistet. Denn: einmal traten die Gegner nicht an, einmal wanderten die Zähler nachträglich Richtung Moers. Das wie und warum verrät die folgende Sammlung der ersten Spielberichte…

Spieltag 1: HSG Eagles Niederrhein 2M vs Turnklub Krefeld 2M

Wertung 2:0 Punkte, 0:0 Tore

Die Gegner bekamen am ersten Spieltag keine Mannschaft zusammen, die Partie fiel kurzfristig aus. Wenn der Turnklub im Lauf der Spielzeit weitere Absagen sammelt und die Liga aufgibt, werden diese Punkte allerdings später wieder aus der Gesamtwertung genommen.

Spieltag 2: ASV Süchteln 2M – HSG Eagles Niederrhein 2M 29:26 (13:9)

Das hatten wir uns anders vorgestellt: Im ersten Spiel nach einjähriger Bezirksliga-Zwangspause waren die Eagles den Mitaufsteigern aus Süchteln in vielen Belangen unterlegen und liefen dem Geschehen über weite Strecken hinterher.

Dabei startete die Partie noch ganz manierlich. Der Ball lief ordentlich durch die Eagles-Reihen, Chancen wurden mehrheitlich auch genutzt (7:5, 14. Minute). Doch die Gastgeber verstärkten fortan ihre Defensiv-Bemühungen, nahmen offensiv zudem Tempo auf. Genau dieses fehlte den Eagles, das eigene Spiel verstumpfte zusehends. Die Folge: zehn Minuten ohne eigenen Treffer, vier Tore Rückstand zur Pause. Zu allem Überfluss kassierte Rückraum-Starter Kevin in dieser Phase eine (umstrittene) rote Karte.

Der Negativtrend hielt auch nach dem Seitenwechsel an, der Rückstand wuchs (13:19, 40.). Nach einer Auszeit ging noch einmal ein Ruck durch das Team, die Angriffsdynamik zog deutlich an (18:21, 46.). Doch eine Anfälligkeit in der Abwehr blieb, der alte Abstand war schnell wieder hergestellt, das Ergebnis sah am Ende freundlicher aus als der Spielverlauf.

Trainer Tim Burkart brachte es dann auch auf den Punkt: „Wir haben in beiden Mannschaftsteilen viel zu statisch agiert, es kam einfach kein Spielfluss zustande.“

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – Gick 5/5, Wendorff 5/1, Francois 4, Nürenberg 4, Jacobi 3/1, Damme 2, Tophoven 1, K. Kanschat 1, Giesen 1, Kolassa

Spieltag 3: HSG Eagles Niederrhein 2M vs HSG Fischeln/Hüls 2M

Wertung 2:0 Punkte, 0:0 Tore

Hier landete die Schlusspointe mit einem Tag Verspätung: wegen des Einsatzes „nicht teilnahmeberechtigter Spieler“ auf Seiten der Gäste bekamen wir nachträglich die Punkte zugesprochen. Eine glückliche Wendung, denn sportlich hatten wir eigentlich nichts zu lachen. Hier der ursprüngliche Spielbericht…

Da war mehr drin. Trotz vieler Ausfälle behielten wir im ersten regulären Heimspiel der Saison lange Zeit den Durchblick, hatten zwei Punkte fest im Visier. Doch in der entscheidenden Phase: plötzliche Sehstörung.

Obwohl einige Stützen fehlten, zeigten die Eagles in der ersten Hälfte eine richtig gute Offensivleistung. Das Spiel wirkte wesentlich flüssiger als noch in der Vorwoche, auch die Außen waren besser eingebunden. Dazu gelangen wichtige, schnelle Tore über das Umschaltspiel. Das junge Fischelner Team hielt seinerseits mit Tempo dagegen (10:8, 20. Minute). Durch leichtsinnige Ballverluste verzockten wir am Ende der Halbzeit (14:13) einen größeren Vorsprung, vier Tore Abstand hätten es sein können (und müssen).

Der Start in Durchgang zwei: ebenfalls denkbar ungünstig. Vorne fehler-, hinten flatterhaft, die Metteagles verloren die Ordnung (16:20, 42.). Dann wieder eine starke Phase, in denen wir die Schnellangriffe der Gäste komplett abwürgen, das Ergebnis drehen konnten (23:22, 53.). Doch statt zu einer glatten Landung setzten die Adler in den letzten Minuten wieder zum Blindflug an. Technische Fehler, ausbaufähige Abschlüsse, schnelle unnötige Gegentreffer. Da fehlten mit zunehmender Spieldauer auch die Wechselalternativen, am Ende hieß es 26:29.

Dominik Pfeiffer und Jonas Jelinek (A2-Jugend) unterstützten den gerupften Kader. Letzterer rundete sein Bezirksliga-Debut bei den Herren sogar mit einem Treffer ab.

Trainer Tim Burkart: „Klar: Mit den Urlaubern wird das ein anderes Spiel, doch auch in dieser Konstellation hatten wir das Ergebnis selbst in der Hand. Das war am Ende dann zu wenig.“

Es spielten: salz (Tor) – Nürenberg 8, Gick 5/1, Francois 4, Tophoven 2, K. Kanschat 2, Kolassa 1, Tenhaken 1, Giesen 1, Jacobi 1, Jelinek 1, Pfeiffer

Spieltag 4: Turnerschaft Lürrip 2M – HSG Eagles Niederrhein 2M 30:33 (16:10)

Da ist er endlich, der erste sportliche Sieg seit dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Der Weg dorthin war lange steinig, doch auf eine ganz laue erste Hälfte folgten die besten 30 Minuten der noch jungen Saison.

Die Umstände hätten besser sein können. Die Eagles reisten mit nur zwei Wechselspielern und ohne Trainer Tim Burkart an, mussten notgedrungen improvisieren. Zudem dominierten zunächst alt bekannte Muster: die Mannschaft war defensiv nicht immer auf Ballhöhe, entwickelte offensiv zu wenig Druck und Tempo. Da Lürrip aber auch häufig an Keeper Marten Sprehn scheiterte, hielt sich der Schaden in Grenzen (4:6, 19. Minute). Doch noch vor der Pause fingen wir uns unnötige Konter, gerieten plötzlich mit sechs Treffern in Rückstand. Das war so nicht eingeplant.

Mit dem Start in Hälfte zwei machte das Team aus der spielerischen Not eine Tugend, kramte die offensive Deckung der Kreisliga-Saison aus der Mottenkiste. Einfache Ballgewinne und Tore brachten den Adlern wieder das nötige Selbstbewusstsein, wir waren wieder im Spiel (20:22, 42.). Im Angriff traf Dennis Kanschat die richtigen Entscheidungen, die Deckung agierte nicht fehlerfrei, aber mit großem Engagement. Die Gastgeber implodierten zusehends, fingen sich viele Strafzeiten und –würfe ein.

Das endgültige Comeback der Metteagles gelang dann spät, aber nachdrücklich: Mit einem 5:0-Lauf stellten wir auf 31:27 (52. – 57.). Die Spieler wurden endgültig für ihren hohen Einsatz belohnt, brachten Partie und Punkte sicher nach Hause.

Es spielten: Sprehn, salz (Tor) – D. Kanschat 10/4, Wendorff 7/4, K. Kanschat 5, Nürenberg 5, Jacobi 3, Francois 3, Kolassa, Gick

Text: salz

Foto: Klos