Da sind sie also wieder. Nach dem unrühmlichen Abstieg 2021/22 und einer erfolgreichen, lediglich einjährigen Ehrenrunde in der Kreisliga dürfen sich die zweiten Herren der HSG Eagles Niederrhein nun wieder Bezirksligist nennen. Mett is back. Mahlzeit.
Die Liga: Ein kurzer Blick auf den Spielplan genügt um festzustellen, dass sich die Bezirksklasse im Vergleich zum Vorvorjahr durchaus signifikant verändert hat, es warten lediglich fünf mehr oder weniger bekannte Gegner auf die Metteagles.
Denn: Mittlerweile sind die Herren-Ligen aus Krefeld und Gladbach verschmolzen, die Bezirksebene wurde gründlich durchgerüttelt und aufgestockt. Wir kreuzen hier also manches Mal in unbekannten Gewässern.
Der Kader: Eine erfreuliche Tendenz ist im Mannschaftsgefüge auszumachen. Im Laufe der letzten Spielzeit ergänzten bereits Brendan Tenhaken und Marlon Damme (beide: Außen) das Team, über den Sommer kam mit Fabian Giesen (Rückraum), Marten Sprehn (Tor) und Simon Tophoven (Außen) noch ein Quantum Qualität an den richtigen Stellen hinzu. Zum Beispiel war das letzte Mal, dass ein gelerntes Duo zwischen den Pfosten stand, im vergangenen Jahrzehnt.
Auf der anderen Seite sind die meisten bekannten Gesichter geblieben, lediglich Yannick Neumann und Helge Gebel legen mittlerweile eine Sportpause ein. Der eine freiwillig, der andere eher nicht. Wir vermissen beide.
Überraschende Kontinuität herrscht auch neben dem Spielfeld. Trainer Tim Burkart geht bereits in seine dritte Saison mit dem Team, das vor der Eagles-Ära für seine eher hohe Übungsleiter-Rotation bekannt war.
Vorbereitung und Saisonausblick: Die Bilanz der Vorsaison, als es zwischen September und April nur eine Niederlage zu bekritteln gab, wird definitiv nicht zu erreichen sein. Die Bilanz der Vorvor-Saison soll es aber auch nicht werden, wenn am Ende der Spielzeit das Tabellenende aus möglichst bequemer Ferne grüßen soll.
Die Liga wird wieder dicht beieinander stehen, viele Ergebnisse von der Tagesform und der Zähigkeit der Kader abhängen, die lange 26 Spieltage zu bestreiten haben. Zudem werden – durch die Reformen auf Nordrhein-Ebene – am Ende der Saison mehr Landesligisten als üblich in die Kreise drücken, was sich auf die Anzahl der Absteiger auswirken dürfte.
Die Vorbereitung der Metteagles lässt jedenfalls noch keine Prognosen über ein mögliches Abschneiden zu. Phasen hohen individuellen und mannschaftlichen Engagements wechselten sich mit Phasen ab, in denen private wie berufliche Verpflichtungen (sowie der eine oder andere Strandspaziergang) den nominellen 15er-Kader auf ein Mindestmaß schrumpfen ließen.
Letztere fielen natürlich auch elegant auf Test-Spieltage, von den messbaren Ergebnissen her war der Saison-Vorlauf eher uneben.
Also gilt erst einmal: kleine Mettbrötchen backen und in die neue Liga einfinden, als Aufsteiger wird die Zweite häufiger die Außenseiterrolle einnehmen. Auch der Trainer sieht es eher pragmatisch: „Unser primäres Ziel ist es, jedes Wochenende so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Dafür hat die Mannschaft in der Vorbereitung gut gearbeitet.“
Das erste Spiel: Die erste richtige Verortung wird die Zweite am kommenden Sonntag erleben, wenn das erste Pflichtspiel bei den Mitaufstiegern des ASV Süchteln II ansteht. Die kampfstarken und eingespielten Viersener brachten uns 2022/23 die einzige Niederlage bei, Motivation und Zielsetzung sollten also klar sein.
Einen kleinen Vorteil bringen die Gastgeber allerdings mit in die Partie: das Team konnte bereits seinen Bezirksliga-Premierensieg feiern, setzte sich am letzten Wochenende knapp in Grefrath durch. Den Zweiteagles blieb hingegen die Saisontaufe verwehrt, die angesagten Gäste des Turnklubs traten nicht an.
Der erste reelle Sieg ist aber greif- und stemmbar, das Niveau der Kontrahenten sollte nicht allzu weit auseinander liegen. Schließlich wollen sich die Adler wieder in der Bezirksliga einnisten. Und nicht bei der erstbesten Gelegenheit wieder vom Ast fallen.
Text: salz
Foto: Klos