Selbst notorische Frohnaturen konnten dem letzten Handball-Wochenende der HSG Eagles Niederrhein nichts abgewinnen. Die sechs Niederlagen (in sieben Spielen) waren teilweise einfach ärgerlich, teilweise doppelt bitter und einmal auch mit einem Schreckmoment verbunden. Kurzum: das war ein riesiger, dampfender Haufen Büffelmist. Ha(r)ken wir ihn ab…
Die zweiten Herren mussten am Samstag ihre Aufstiegsträume begraben. Im Spitzenspiel gegen den ASV Süchteln kassierte das Burkart-Team die erste, aber auch entscheidende Saisonniederlage. Vor großer Kulisse in Rheinkamp verloren die Metteagles nach 40 ausgeglichenen Minuten den Zugriff auf den Gegner, gerieten entscheidend mit drei Treffern in Rückstand. Der ASV zog beinahe makellos seinen Streifen durch, war beim 25:28 einfach besser aufgelegt. Eine schlechte Halbzeit entschied damit die gesamte Meisterschaft. Würg.
Auch der 35:32-Erfolg im Nachholspiel am Dienstag gegen Jahn Bockum konnte das Team nicht wirklich wieder aufrichten. Immerhin zeigten die Metteagles hier wieder torreichen Tempohandball, in einer turbulenten und mitunter chaotischen Partie (17 Zeitstrafen).
Auch die B-Jugend verfehlte am Samstag ihr großes sportliches Ziel. Das Gipfeltreffen beim TV Korschenbroich (Dritter gegen Erster) war die letzte Chance, noch in das Kreismeister-Finale einzugreifen. Es blieb auch lange Zeit spannend, doch die letzten 15 Minuten gingen 4:10 und die Partie letztlich 20:26 verloren. Damit war die Luft raus, der montäglichen Nachhol-Begegnung bei Handball Oppum fehlte es an Spannung, 14:29. Das Highlight: zwei rote Karten, eine davon für Trainer Klaus P. (Name der Redaktion bekannt).
Überhaupt war die Engelbert-Heß-Halle ein schlechtes Pflaster für die Eagles. Bei der C-Jugend-Partie stand aber nicht der sportliche Erfolg, sondern das persönliche Wohlergehen der Akteure im Fokus. Beim Stand von 9:15 knallte einer unserer Spieler derart hart und unglücklich auf den Boden, dass der Rettungsdienst gerufen und die Partie abgebrochen werden musste. Die Wertung ging an Handball Oppum, aber das interessiert uns in dem Fall mal gar nicht. Gute Besserung!
Und dann gab es noch zwei Niederlagen ohne größere Begleiterscheinungen. Die E-Jugend hielt die Begegnung beim TSV Kaldenkirchen bis zum Ende spannend, hatte aber knapp mit 19:23 das Nachsehen. Auffällig: der Trend, dass Erfolgserlebnisse und Tore auf immer mehr Schultern verteilt werden, setzt sich bei unserem jüngsten Team unaufhaltsam fort. Tolle Entwicklung!
Ein wahrhaftig spektakuläres Spiel legte dann noch unsere A-Jugend auf die Platte, auch wenn es hier ebenfalls nicht, man ahnt es bereits, für einen Punktgewinn reichen sollte. In der Regionalliga-Partie gegen den Bergischen HC trafen, im Gegensatz zum deutlichen Hinspiel, zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander, die Führung wechselte 49 Minuten lang mehrfach. Am Ende setzten sich die Gäste hauchzart ab, das intensive Match endete 36:38.
Am kommenden Wochenende steht dann schon der letzte große Heimspieltag der Saison auf dem Programm. Wobei zu hoffen ist, dass uns eine solch geballte Ladung an Frustrationsmomenten für den (kurzen) Rest der Spielzeit erspart bleibt und auf der Zielgeraden wieder positive Geschichten geschrieben werden.
Text: salz
Foto: Gick