Kann eine Mannschaft so wenig greif- und berechenbar sein, dass sie in einem Zwischenzustand zu existieren vermag? Diesen Beweis will anscheinend unsere B-Jugend antreten, die in dieser Saison zwischen genialen Ein- und gelegentlichen Ausfällen pendelt. Und damit auch ganz gut zurechtkommt. Denn für das Team gilt wie für die sprichwörtliche Katze: Im richtigen Moment fällt es bislang immer wieder auf die Füße.
Im letzten April stand die Mannschaft schon kurz vor einer riesigen Hürde. Nach einem schwierigen ersten Jahr im Handballkreis Krefeld, in dem viele Enttäuschungen zu verkraften waren, stand das Team ohne Trainer und nur noch mit acht Spielern da. Wahrhaftig in letzter Minute konnte Klaus Pannenbecker, Moerser Urgestein und in der Region vor allem als Damentrainer bekannt, als Chefcoach verpflichtet werden. Ein Sprung in unbekannte Gewässer für beide Seiten, der jedoch bald Früchte tragen sollte.
Dem neuen Maestro gelang es, mit viel Geduld und Überzeugungsarbeit die Reihen aufzufüllen. Im Laufe der Monate kamen fünf frische Akteure hinzu, vom leicht angeschliffenen Rohdiamanten bis hin zum absoluten Anfänger. Auf dem Feld verordnete er dem Team vor allem defensive Stabilität und Disziplin.
Und dies mit Erfolg, wie der bisherige Saisonverlauf beweist. Das Team tritt weitgehend gefestigt auf, auch wenn schwer erklärliche Rückschläge stets und scheinbar zufällig an der nächsten Ecke lauern. In der einen Woche wird der Tabellenführer souverän besiegt, in der nächsten Woche setzt es eine 17-Tore-Reise gegen ein Team mit Negativbilanz. Ist dann halt so.
Doch die Erfolge überwiegen, so dass die B-Adler, bei vier ausstehenden Partien, noch in Lauerstellung sind, das Finalturnier um die Kreismeisterschaft zu erreichen. Eine Prognose: schwer möglich. Doch bis Saisonende wird es sicher noch das eine oder andere überraschende Ergebnis geben.
Text: salz
Foto: Theissen