Die Handball-Saison 2021/22 überrascht. Denn sie findet noch statt. Trotz der schwierigen, manches Mal unübersichtlichen Gesamtlage reagierte die Sportlergemeinschaft gewohnt vorbildlich und stabil auf die häufig wechselnden Rahmenbedingungen in dieser mittlerweile dritten, durch Corona geprägten Spielzeit. Das Ziel lautet klar: eine (längere) Unterbrechung des Trainings- und Spielbetriebs zu vermeiden. Die Hürde: Mit dem Start ins Jahr 2022 werden die Voraussetzungen für den Hallensport noch einmal verschärft.
Als wir im September in die neue Spielzeit gestartet sind, war vor allem Eines neu: die Zugangskontrollen. Die Vereine sollten sicher stellen, dass Aktive wie Zuschauer:innen den damals geforderten 3G-Status erfüllten. Aus dem Ungewohnten wurde bald Routine, aus 3G im Laufe des Novembers 2G. Die Umstellung verlief weitgehend geräuschlos, alle Beteiligten haben ihre Abläufe entsprechend angepasst.
Doch im Dezember machten die rapide steigenden Fallzahlen, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, auch nicht vor dem Handball halt. Quer durch die Ligen fielen vereinzelte Meisterschaftsspiele aus. Nicht in einer Quantität, die Spielpläne nachhaltig durcheinander wirbeln könnte, aber doch auffällig.
Die Regeln für den Neustart 2022
Damit bleibt unserem Sport nun mit 2G+ eine letzte Option, um möglichst sichere Bedingungen zu bieten. Die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes NRW (gültig ab dem 13. Januar) sieht folgende Regeln für die verschiedenen Teilnehmergruppen vor:
Alle erwachsenen Sportlerinnen und Sportler müssen nun geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen aktuellen Test vorweisen. Dies gilt ebenfalls für Jugendliche ab 16 Jahren, die nicht mehr zur Schule gehen. Die Testpflicht entfällt, wenn eine Boosterimpfung erfolgt ist.
Schüler:innen ab 16 Jahren fallen nun ebenfalls unter die 2G+-Regel. Sie können das plus durch Schultestungen oder eine Boosterimpfung nachweisen.
Kinder und Jugendliche unterliegen bis zu ihren 16. Geburtstag keinen weiteren Zugangsbeschränkungen.
Für Zuschauerinnen und Zuschauer bei unseren Spielen gilt weiterhin 2G, ohne plus (aber plus Maskenpflicht). Die nun geltenden Auslastungsgrenzen greifen erst ab 250 Teilnehmern und sind damit für die Gefilde, in denen wir uns bewegen, eher irrelevant.
Eine praktische Übersicht über die aktuellen Regeln finden sich in diesem Schaubild des Landessportbundes NRW (externer Link).
Die Handball-Verbände sind froh, dass überhaupt weiterhin gespielt werden darf. Der HVN hat jetzt beschlossen, die Saison zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu unterbrechen. Es wird so lange gespielt, wie die Gesetzeslage es zulässt.
Inwieweit die neuen Zugangshürden allerdings den Spielbetrieb beeinflussen, werden die kommenden Wochen in der Praxis zeigen. Die duldsamen Handballer werden wieder einmal auf Regelkunde und Charakterfestigkeit getestet.
Die Saison ist nicht lange nicht gesichert, es wird noch ein holpriger Weg. Und ob es jetzt kleine Erleichterungen oder weitere Verschärfungen bzw. temporäre Hallenschließungen geben wird, ist schwierig abzusehen. Die Zeit bis zum angepeilten Saisonende im Mai ist noch lang. Hoffen wir das Beste.
Text: salz
Foto: Gick