Nach der längeren Lockdown-Pause kehrt nun auch der Hallensport wieder in den Alltag zurück. Und – Überraschung! – die Handballer:innen des Moerser SC haben am 1. Juli 2021 einen großen Schritt gewagt und klammheimlich die Identität gewechselt. Neuer Name, neuer Handballkreis, neues Konstrukt. Was sich ändert und was bleibt, haben wir im Folgenden kurz zusammengefasst…
Das neue Gefieder
Wenn die Moerser Mannschaften ab dem kommenden Wochenende in die Meisterschaft starten, wird Eines offensichtlich sein: Auf den Trikots prangt nicht mehr der alt bekannte Vereinsname, sondern der Schriftzug HSG Eagles Niederrhein. Unter dieser Marke treten wir künftig an. Zumindest sofern die Trikots zeitig geliefert werden.
Das kommt daher, da wir uns nun offiziell in einer Spielgemeinschaft mit der HSG Krefeld Niederrhein befinden. Die großen Brüder aus der Seidenstadt treten unter professionellen Bedingungen in der 3. Liga (Staffel D) an, die Handballabteilung des Moerser SC bildet den Unterbau im Amateurbereich. Wir sind das feine Geäst im Adlerhorst.
Die Basis bleibt in Moers
Nein, mit der Bildung der HSG sind wir nicht heimlich Mit Ballsack und Mettigel über die Ortsgrenze geflüchtet. Die sportliche Heimat unserer Teams waren, sind und bleiben die Moerser Sporthallen, allen voran der ENNI Sportpark.
Gewohnte Orte und Zeiten im Trainings- und Spielbetrieb bleiben also erhalten. So tragen z.B. die Bezirksliga-Herren ihre Heimspiele weiterhin samstags um 17.30 Uhr in Rheinkamp aus.
Geographisch bleiben wir Moers selbstverständlich treu, sportlich machen wir allerdings den Sprung in den Handballkreis Krefeld-Grenzland. All jene Jugend- und Seniorenteams, die nicht auf HVN-Ebene spielen, werden sich an neue Gegner und Auswärtshallen gewöhnen müssen. Königshof statt Kamp-Lintfort, Boisheim statt Borken. Soll ja auch ganz hübsch sein.
Das Aufgebot
Bei den Herrenmannschaften müssen wir uns nicht nur an den neuen Namen und die neuen Ligen gewöhnen, sondern auch an eine veränderte Zählweise. Da die Drittliga-Truppe sportlich knapp die Nase vorn an, tritt die ehemalige Erste des Moerser SC künftig als HSG Eagles Niederrhein II an. Auch die Kreisliga-Teams werden entsprechend durchnummeriert.
In der Jugend sind wir trotz der langen Pause weiterhin gut aufgestellt. Neben unserer Mini-Spielgruppe wird auch die neu gegründete E-Jugend langsam an den Spielbetrieb herangeführt.
In der D-Jugend gehen gleich zwei Teams auf Kreisebene an den Start. Hier freuen sich männliche und - erstmals seit langem - weibliche Adler auf den Start der Meisterschaft.
In der männlichen B-Jugend können und wollen gleich zwei Teams höhere Ansprüche stellen. Schon am kommenden Wochenende treten hier zwei Teams in der Qualifikation zur Ober- bzw. Nordrheinliga an. Wohin hier die Reise geht, werden wir also zeitnah erfahren.
Und nun?
Der Sprung nach Krefeld ist gemacht, der Namenswechsel vollzogen. Zugegeben, mit der letzten Spielgemeinschaft mit Federvieh im Namen hatten wir eher… gemischte Erfahrungen gesammelt. Doch die neuen Strukturen sind mit den vergangenen nicht zu vergleichen. Wir sind mit einem ambitionierten Drittliga-Team assoziiert. Das klingt nicht nur knorke, sondern wirkt auch motivierend.
Sofern die Strukturen jetzt behutsam ausgebaut und die Baustellen nachhaltig angegangen werden, sollten wir eine zukunftsfähige Heimat im Adlerhorst gefunden haben.
Wir freuen uns jedenfalls auf die erste Saison der HSG Eagles Niederrhein. Bleibt nur zu hoffen, dass diese – im nunmehr dritten Anlauf – auch regulär durchgeführt werden kann. Auch im Sinne des gesamten Handballsports.
Text: salz