1. Herren: Die Macht der Gewohnheit

Gewohnheiten können eine schöne Sache sein. Sie geben einem Sicherheit in unsicheren Zeiten und werden mitunter zum Automatismus. Doch auch schlechte Gewohnheiten bleiben haften, nisten sich wohnlich im Hirnkasterl ein und wollen erst nach gehöriger Anstrengung weichen. Eine dieser schlechten Gewohnheiten betrifft die Bezirksliga-Handballer des Moerser SC: Zweimal im Jahr lassen sie sich von den Kapellener Nachbarn demütigen. Und können scheinbar doch nichts dran ändern.

TV Kapellen 2 – Moerser SC 29:17 (15:7)

Immerhin konnten wir bereits am ersten Spieltag die komplette Klischee-Checkliste abhaken. TVK: liegt uns nicht. Spiele am Sonntagmorgen: gähn. Nach 10 Minuten 6:0 hinten liegen: aber sicher, gebucht.

Danach brauchten wir uns immerhin keine Gedanken mehr über die Taktik machen, der Tag war um 9.40 Uhr bereits gründlich im Eimer. Dabei hatten die Gastgeber bis dahin noch nicht einmal viel Ballbesitz. Sie zogen ihre Angriffe schnell und gründlich durch, während unsere Offensive mit halber Geschwindigkeit und Präzision agierte.

Knapp 14 Minuten dauerte es bis zum ersten eigenen Treffer (7:1). Doch die allgemeine Verunsicherung blieb weiterhin in den Köpfen, selbst eine doppelte Überzahl nutzten wir nicht zum Torerfolg (11:2, 21.). Kurz darauf setzten immerhin die ersten Lebenszeichen ein. Wir durften endlich mitspielen.

Nach dem Nicht-Seitenwechsel, dieser ist zu Pandemie-Zeiten ausgesetzt, plätscherte die Partie vor sich hin. Kapellen nutzte die volle Breite des Kaders aus, wechselte munter durch. Auf Moerser Seite stimmte jetzt immerhin die Einstellung, die Jungs bemühten sich und klaubten im zweiten Durchgang immerhin 10 Tore zusammen. Das ist letzte Saison nicht gelungen.

Doch hängen wir das Spiel auch nicht an die ganz große Glocke. Immerhin hieß der Gegner TVK, der Wochentag Sonntag und irgendwie würde ja doch was fehlen, wenn hinterher der Hintern nicht schmerzte.

Torschützen: D. Kanschat 4/2, Francois 4, Vook 3/1, Gebel 2, Kolassa 1, Dewald 1, Mechmann 1, Croppen 1

Text: salz

Foto: Beyer