Was von der Saison 2019/20 übrig blieb

Wir haben Tschernobyl, Celine Dion und die Moerser Adler HSG überlebt. Doch am 12. März 2020 mussten wir, wie im Übrigen sämtliche Handballvereine und –teams im Rest der Republik, die weiße Fahne schwenken und aus der gemeinschaftlich genutzten Sporthalle in unsere individuellen Festungen der Einsamkeit zurückziehen.

Was sich in den Wochen zuvor erst vage, dann immer deutlicher angebahnt hatte, geriet an diesem Stichtag zur Gewissheit. Die Handball-Saison 2019/20 wurde erst von den Verbänden ausgesetzt, kurze Zeit später (am 20.4., sic!) beendet. Aus den bekannten, nachvollziehbaren Gründen.

Was dieser historisch bislang einmalige Stopp der Spielzeit für die Handballmannschaften des Moerser SC bedeutet? Werfen wir einen kurzen Blick auf die Lage…

Allgemein schloss sich der Handballkreis Wesel den Beschlüssen auf höchster Ebene an, was die Wertung dieser Dreiviertelsaison anging. Sämtliche Tabellen wurden anhand einer Quotientenregelung bereinigt, um Aufsteiger (Senioren) bzw. Kreismeister (Jugend) zu ermitteln. Auf (sportliche) Abstiege wurde verzichtet.

Die 1. Herren beendeten die Bezirksliga, nach 17 von 24 Spieltagen, somit auf einem versöhnlichen 11. Platz. Durch den überraschenden 29:28-Sieg gegen die HSG Rübenhausen in der letzten durchgeführten Begegnung schoben wir uns noch hauchzart am TV Schwafheim vorbei. Hihihi. Das Rückspiel gegen ebendiesen TVS hätte am 13. März stattgefunden.

Das Final Four um den Kreispokal, für das wir uns wie auch immer sportlich qualifizieren konnten, fällt natürlich flach. Wer diesen kleinen Erfolg dennoch feiern möchte, möge doch bitte am kommenden Sonntag (24. Mai) um 15.00 Uhr ein Bierchen aufmachen und das für dieses Datum angesetzte Halbfinale gegen den MTV Dinslaken visualisieren (autsch!).

Zum Aufstieg in die Landesliga gratulieren wir dem TuS Xanten, der sich in einem arschkrampenknappen Duell gegen den TV Kapellen II durchzusetzen vermochte. Auch hier stand noch das Rückspiel aus, im direkten Vergleich hatten die Blauweißen im Übrigen (noch) die Nasen vorne.

Die 2. Herren (Kreisliga) zogen bekanntlich noch vor Saisonstart im August 2019 zurück und mussten den Zwangsabstieg bzw. die Chance zum Neuaufbau in der Kreisklasse hinnehmen.

Die 3. Herren landeten nach 18 von 24 Spieltagen auf einem soliden 9. Platz in der Kreisklasse. Wobei hier in einem potentiellen weiteren Saisonverlauf noch mehr drin gewesen wäre, da der Abbruch mitten in eine Siegesserie (8:0 Punkte) platzte.

Unsere B-Jugend, die phasenweise begeisternde Fortschritte zeigte, konnte die reguläre Saison noch zeitig beenden. Auf einem richtig guten 2. Platz in ihrer Kreisliga-Gruppe. Damit hatten sich die Jungs eigentlich für das Finalturnier zur Kreismeisterschaft qualifiziert, das jedoch nicht mehr stattfinden sollte.

Auch unsere C-Jugend zeigte mit 8:2 Punkten in den letzten bespielten Wochen eindrucksvoll ihr Potential, sie landeten nach 12 von 14 absolvierten Spieltagen in ihrer Kreisklassengruppe auf Platz 5.

Sämtliche offiziellen Abschlusstabellen des Kreises findet Ihr unter folgenden Links (pdf):

Damen und Herren

Jugend

Das war es also. Die Saison 2019/20 endete nicht mit Abschlussfeiern, –fahrten und turnieren, sondern am grünen Tisch mit Verlautbarungen, die auf Telefon oder Bildschirm der einzelnen Spieler landeten. Eine ungewohnte Situation, die gerne einmalig bleiben kann.

Doch es natürlich auch klar, dass wir als Hallensport mit Vollkontakt auch in naher Zukunft mit Unwägbarkeiten im Trainings- und Spielbetrieb rechnen müssen. Auf diese Situation richten sich Verbände, Vereine, Trainer und Spieler gerade ein.

Für den Moment gilt: Die Rahmentermine für die Saison 2020/21 stehen, es soll am 5. September wieder losgehen. Wir als Handballabteilung fahren nach achteinhalb Wochen Pause den Betrieb langsam wieder hoch, die ersten Teams sind schon wieder im (sozial distanzierten Freiluft-)Training.

Doch das ist eine kurze Geschichte für einen weiteren Artikel.

Text: salz

Screenshots: HK Wesel, HV Niederrhein/nuLiga