Nach einem überraschend guten Saisonstart durchleiden die MSC-Handballer mittlerweile eine formidable Formkrise. Die neuerlichen, deutlichen Niederlagen gegen den TV Borken (24:38) und bei der HSG Rübenhausen (23:37) waren auch in der Höhe verdient und damit ein prima Realitätsabgleich. Dass die Jungs dabei phasenweise leb- und hilflos wirkten, ist natürlich unschön, aber (noch) kein Grund zur Panik.
Zugegeben, diese Gegner waren in allen Belangen besser aufgestellt und finden sich entsprechend in der Tabelle auf den Spitzenplätzen 1 (Rüben) und 3 (Borken). Dennoch fielen die Niederlagen zu hoch aus, das Team ließ die nötige Würde und Einstellung vermissen.
Jene Zuschauer, die sich diesen langweiligen, uninspirierten Mist anschauten, den wir auf die Platte brachten, hätten besser eine Stunde im Hunde-Hospiz ausgeholfen. Wäre weniger traurig gewesen.
Über die Partien an sich brauchen auch gar nicht mehr viele Worte verschwendet werden, die Ergebnisse sind bekannt und folgten einem ähnlichen Muster. Die ersten 10, 15 Minuten hielten wir noch mit, ehe sich unsere Planlosigkeit in der Offensive rächen sollte.
Technische Fehler, zahlreich geblockte Würfe, Pässe auf imaginäre Kreisläufer… alles Situationen, die die Gegner umgehend zu Kontern nutzten. Entsprechend sechs bis acht Tore Rückstand zur Halbzeit.
Auch nach dem Seitenwechsel bestand kein Interesse an der Verbesserung der Situation, das Rückzugsverhalten der Feldspieler glitt endgültig in den inakzeptablen Bereich. Die Torhüter gerieten zum Kollateralschaden, schreckten noch Nächte später schreiend aus dem Schlaf. Diagnose: TG-Trauma.
Für die kommenden, unvermeidlichen Begegnungen gegen die Spitzenteams der Liga ist nur zu wünschen, dass die Mannschaft die Bereitschaft findet, mit ihren begrenzten Mitteln über 60 Minuten dagegen zu halten und die Partie nicht allzu peinlich zu gestalten.
Für die unmittelbar anstehenden, unvermeidlichen Vergleiche gegen Schwafheim und Hiesfeld haben die letzten Spiele aber nur wenig Bedeutung. Die Mannschaft ist durchaus in der Lage, wieder mehr Ordnung in den Angriff zu bekommen und dadurch die Anfälligkeit für Gegenstöße zu reduzieren. Das ist der Auftrag für die kommenden zwei Wochen, Würde und Einstellung finden sich dann auch wieder ein.
Torschützen vs TV Borken: Vanek 6/3, Kanschat 5, Kuznitius 4, Panitz 3, Wendorff 3, Vook 2, Gebel 1
Torschützen vs HSG Rübenhausen: Vanek 10/1, R. Kolassa 4/2, Panitz 3, Wendorff 3, Gebel 1, Dewald 1, Kuznitius 1
Text: salz
Foto: Beyer