Da ist er also schon: der Boden der Tatsachen. Wenn man sich die reinen Ergebnisse anschaut, haben Bezirks- und Kreisligaherren den Saisonstart gründlich vergeigt. Und doch sind die Spiele unterschiedlich zu bewerten…
SV Neukirchen 2M – Moerser SC 1M 26:14 (12:7)
Schon im Vorfeld war klar, dass das komplett neu aufgestellte Team zunächst mehr schlechte als gute Erfahrungen sammeln wird. Doch so manches Testspiel im Vorfeld zum Saisonauftakt machte auch deutlich, dass ein gewisses Grundniveau in der Truppe steckt. Wenn sie denn zusammen spielt.
Dies war bei eher durchschnittlichen Neukirchenern nicht der Fall. Keine Bewegung, nur Stein ohne Regung.
Der Rückraum agierte über die gesamte Spielzeit statisch und harmlos, darunter litt das komplette Offensivspiel. Die Außen verhungerten, Kreisläufer Henk erfreute ich beständiger Befummelung. So konnten keine Freiräume, keine günstigen Wurfmöglichkeiten entstehen.
Auf der anderen Seite zeigte der SVN, dass mit einfachen Tugenden und genügend Zug in den Aktionen auch eine bemühte Deckung hinreichend unter Druck gesetzt werden kann.
So entwickelte sich eine einseitige, langweilige Partie, in der sich das stärkere Team nach 20 Minuten (5:7) Tor um Tor abzusetzen vermochte. Nach 7:12-Halbzeitrückstand blieb ein Aufbäumen von Seiten der Moerser aus, die zweite Hälfte existierte nur für die Statistik.
Die kommenden Gegner Kapellen (diesen Samstag, 17.30 Uhr im ENNI) und Dinslaken (SA, 30.9.) sind dabei noch stärker einzuschätzen als die blaugelben Nachbarn. Niederlagen sind in diesen Partien kein Beinbruch, doch die Art des Auftritts sollte sich schnell ändern. Wenn die Hacken auf dem Boden angetackert sind, kann man sich schwer zu ordentlichen Leistungen aufschwingen.
Torschützen: Vanek 7/1, Knapp 1, T. Vook 1, Wendorf 1, von Twickel 1, van Dornick 1, Mačak 1, Süßer 1
TV Schwafheim 2M – Moerser SC 2M 30:16 (17:10)
Nach der Siegesserie der Vorsaison fand auch die MSC-Reserve unmittelbar wieder die Bodenhaftung. Die Gastgeber aus dem Vorort zeigten eindrucksvoll, wie der Niveauunterschied zur Kreisklasse ausschauen kann. Das MSC-Team zahlte entsprechend Lehrgeld.
Nach ausgeglichener Startphase (5:6, 14.) setzte sich auch hier das besser aufgestellte Team ab und durch. Beide Mannschaften versuchten, Tempo zu gehen. Der TVS spielte die Kontersituationen aber besser aus und verwertete die Chancen wesentlich effizienter.
Auch im gebundenen Spiel fiel es der MSC-Reserve stets ein wenig schwerer, sich Wurfmöglichkeiten zu erarbeiten und vor allem zu verwerten. Spielanlage und Bemühen waren deutlich erkennbar, es mangelte an den Kleinigkeiten, die einen Aufsteiger von einem Aufstiegskandidaten unterscheiden.
Die Niederlage fiel letztendlich deutlich aus, ist aber kein Grund für übermäßigen Pessimismus. Spielverläufe und Ergebnisse aus anderen Hallen lassen vermuten, dass wir einfach ein bockschweres Auftaktlos gezogen haben. Die Standortbestimmungen werden erst gegen Lohberg (diesen Sonntag, 17.00 Uhr im ENNI) und die Woche drauf in Rheinberg folgen.
Torschützen: R. Kolassa 4/4, Bosch 4, Kügele 3, Mindel 2, S. Kolassa 1, Dyx 1, Gilles 1
Text: salz
Foto: van Lunzen