Die Anwesenden kämpften tapfer, aber nach 60 Minuten mussten sich die Bezirksliga-Handballer knapp in Bocholt geschlagen geben. Besser machten es die Damen, die nach einem überragenden Spiel bei favorisierten Issumerinnen zwei Punkte entführten.
TSV Bocholt 2M – Moerser SC 1M 24:23 (10:14)
Nachdem die Kaderstärke in der Rückrunde schon mehrfach grenzwertig war, erreichten wir letzten Samstag den Tiefpunkt. Gerade einmal fünf Feldspieler und ein Torhüter machten sich auf den (zu weiten?) Weg nach Bocholt. So halfen gleich vier Gastspieler aus, darunter ein nach vier inaktiven Jahren reaktivierter Gaylord Vook.
Die eigentliche Frage ist aber: wo war der Rest? Verletzte hin oder her, bei nominell 20 Kaderspielern ist die fehlende Anwesenheit jenseits einer Verständnisgrenze. Wer einer Mannschaft angehört, der spielt – und zwar regelmäßig – eine Saison bis April und nicht, bis der Erfolg ausbleibt oder es ihm gerade in den Sinn kommt.
Es leiden diejenigen darunter, die in ihrem Selbstverständnis auch die ungünstigen und unbequemen Termine mitnehmen. Das sind die Vaneks, Brauns, Kaplaneks (etc.), deren Aufgabe am Wochenende unnötig erschwert wird. Und die mit Sicherheit nach dem Abpfiff nicht die allerbeste Laune haben. Aber das sind die Leute mit Rückgrat.
Im Übrigen kann man auch, wenn der Körper gerade nicht mehr zulässt, das Team von der Bank oder der Tribüne aus moralisch unterstützen. Das lebt gerade Torben Knobloch vor. Vorbildlich. Das war das Wort zum Sonntag.
Kurz zum Spiel: Das zusammen getrommelte Team verkaufte sich würdig, nahm die Aufgabe sportlich. Deckung und Torhüter Qualle lieferten über die gesamte Spielzeit ab. Im Angriff dominierten Einzelaktionen, aber die langten, um gegen die körperlich mäßig robuste Deckung der Bocholter ausreichend Chancen herauszuarbeiten.
Diese übersichtliche Spielanlage bescherte uns in Halbzeit 1 eine stets Führung (4:8, 7:10). Nach dem Seitenwechsel zogen die vormals tranigen Gastgeber das Tempo an, erwischten uns punktuell in der ungeordneten Rückzugsphase.
Die Bocholter Deckung verdichtete zudem das Zentrum, unterband das lange Zeit effektive Spiel von Leon und Henk. Unsere Trefferquote nahm darauf merklich ab, es wurde ein Spiel auf Zeit. Doch mit dem 23:23 hatten sie uns erwischt und trafen noch glücklich zum Sieg. Ein Unentschieden wäre allerdings mehr als verdient gewesen.
Torschützen: Vanek 9/5, Schneemann 6, Süßer 3, R. Kolassa 3, Knapp 1, Vook 1
TV Issum 2F – Moerser SC 1F 14:20 (6:10)
Etwas besser besetzt und deutlich besser in Schwung präsentierten sich die Damen. Mit dem Sieg in der Altbierstadt holten sie sich Tabellenplatz 5 zurück. Das Ergebnis ist insofern überraschend, da das Hinspiel noch deutlich anders ablief. Es berichtet: Theresa Hoffmann
Wieder machte man sich leicht geschwächt auf den Weg nach Issum, um dieses Sonntagsspiel möglichst erfolgreich zu bestreiten. Es zeichnete sich schnell ab, dass dies eine anstrengende und zähe Partie werden würde.
Issum machte es uns sowohl in der Abwehr als auch im Angriff schwer, nach 10 Minuten stand es 2:1. Keine Mannschaft konnte sich zu diesem Zeitpunkt klar absetzen, einem Führungstreffer folgte schnell der Ausgleich. Issum störte den Moerser Angriff sehr früh, was anfangs zu Unsicherheiten führte.
Doch schnell konnten wir Situationen besser nutzen und in die dadurch entstehenden Lücken stoßen. Wir setzten uns ab, bauten den Vorsprung auf 4:8 aus. Auch in der Abwehr standen wir gut und sicher, die Absprachen stimmten.
In der zweiten Halbzeit war das klare Ziel, an die bisherige Leistung anzuknüpfen und nicht, wie in den letzten Spielen, in der zweiten Hälfte einzuknicken. Die Gastgeberinnen gingen nun aber konsequent die ballführende Spielerin an, Spielzüge oder längere Ballwechsel waren kaum möglich. Trotzdem gelangen uns Durchbrüche an den Kreis und regelmäßige Tore.
Issum lief zwar immer noch einige Tempogegenstöße laufen, doch aus dem Spiel heraus gelangen ihnen kaum Tore, was an der starken Leistung im MSC-Gehäuse lag.
Kurz vor Schluss behielten wir die Nerven, konnten einen schönen Vorsprung von sechs Toren erarbeiten und halten. Der Sieg war ein hartes Stück Arbeit, aber mit einer geschlossenen Teamleistung erkämpft und verdient!
Es spielten: E. Baumann (5), L. Steinmann, T.Hoffmann (2), A. Pichottka (T), A. Weindock (3), H. Olk (4), M. Brunzel (1), L. Pingen (2), K. Kollenbach, T. Steinnagel (3), K. Gräser
Text: salz / Hoffmann
Foto: van Lunzen