Es ist schon beknackt: Gegen die mit Altinternationalen bestückten Mannschaften der Liga können die 1. Handballherren des MSC einfach kein vernünftiges Spiel aufziehen. Auch dieses Mal setzte es gegen Dinslaken 4 eine Niederlage, wenn auch aufgrund widriger Umstände…
Moerser SC 1M – Dinslaken 4M 20:23 (10:11)
Gerade einmal vier Rückraumspieler, Victor Wendorff aus der Dritten bereits mit eingerechnet, und – erstmals in dieser Spielzeit – kein einziger Linkshänder standen Trainer Klaus Pannenbecker am letzten Samstag zur Verfügung.
Die Vorzeichen standen also schlecht, zumal die Gäste mit dem besten Kader der bisherigen Saison antraten (Eigenaussage). Denn neben der bekannten Achse aus Alteisen reisten auch fünf frische Nachwuchskader mit nach Moers. Und dass die Dinslakener Jugend einen ordentlichen Ball spielen kann, ist ja allgemein bekannt.
In der Anfangsphase entwickelte sich ein temporeiches, aber fehlerhaftes Spiel. Was bei uns an mangelnder Abstimmung, auf der anderen Seite am Übermut lag. Doch dank einer wiederholt engagierten Deckung und einer gut aufgelegten Qualle im Tor erarbeiteten wir uns leichte Vorteile (7:5, 14.).
Doch zwei Ereignisse sollten fortan die Spielarchitektur verändern. Spielmacher Basti Nutt wurde auf Eis gelegt und sollte sich für den Rest der Begegnung in Manndeckung befinden. Dazu fiel mit Tobi Tamse ein Eckpfeiler in der Deckung aus, er sollte nur noch für einen (streng befristeten) Kurzeinsatz zurückkehren. So verlagerte sich der Feldvorteil, es ging mit einem knappen Rückstand in die Pause.
Nach dem Wechsel dann die vorentscheidende Phase. Erst nach 10 Minute und 30 Sekunden erzielten wir den ersten eigenen Treffer in Halbzeit zwei (11:14, 50.). Und auch die ohnehin Wechselalternativen schrumpften weiter, van Dornick ging schlicht und ergreifend die Luft aus. Tod durch Tempogegenstoß.
Im Angriff zeigten wir nur noch Stückwerk, immerhin waren Moral und Einsatz in der Deckung ungebrochen. Nicht sehr aufregend für die Zuschauer, aber wer will beim Handball auch Tore sehen?
Eine unverständliche Zeitstrafe für den glänzenden Gästekeeper Vlainic brachte fast noch einmal die Wende. Der Wechseltorwart war zur Halbzeit abgereist (dringender Maniküretermin), wir konnten die Phase ausnutzen und aufschließen (19:20, 55.) Doch zwei verzogene Bälle später war der alte Abstand wieder hergestellt und die verdiente Niederlage besiegelt.
Am kommenden Samstag geht es nun nach Bocholt. Gegen die junge, aber körperlich nicht unbedingt beeindruckende Truppe müssen wir die positiven Elemente (Deckung, Torhüter) mitnehmen. Für den Angriff, egal in welcher Konstellation, wird die Aufgabe lösbar sein, wie bereits das torreiche Hinspiel (34:38) bewies.
Torschützen: Vanek 6/3, Knapp 5, Nutt 2, Wendorff 2, van Dornick 2, Braun 1, Wibbeke 1, Süßer 1
Text: salz
Foto: van Lunzen