Es war das perfekte Wochenende: Am letzten Spieltag vor der Winterpause waren alle MSC-Handballmannschaften im Einsatz und zudem noch siegreich. Besonders die Bezirksliga-Herren, die mit zuletzt 1:3 Punkten an einer leichten Dezember-Depression litten, konnten den warmen Torsegen und ein paar Gastgeschenke gut gebrauchen…
Moerser SC 1M – TuS Xanten 1M 31:21 (16:10)
Mit den TuS Xanten gastierte ein Team der eher unberechenbaren Art im ENNI-Park. Die Domstädter sind jederzeit dazu befähigt, stärkere Mannschaften zu stürzen und haben dies auch in der aktuellen Saison bereits bewiesen. Auf der anderen Seite befindet sich das Team mit den Ex-Moersern Swooobo Swoboda und Julian Kleinpaß seit Wochen in einer vertrackten Formkrise. Opportunisten wie wir sind, sollten wir von dieser Krise profitieren und mit einer durchschnittlichen Leistung einen klaren Sieg einfahren.
Im Gegensatz zum Bekloppten-Brennball gegen Bocholt (Ergebnis unbekannt) traten wir ohne Kablitz und van Dornick an. Dafür kehrten Torwart Jonas Liekenbrock und Kreisläufer Henk Süßer (nach mehrwöchiger Verletzungspause) in den Kader zurück. Beide sollten der Defensivanteilung zu mehr Stabilität und Berechenbarkeit verhelfen.
Und tatsächlich: die Abwehr stand über die gesamte Spielzeit. Der geschlossene und motivierte Verbund zwang die Gäste dazu, viel Aufwand für wenig versprechende Torchancen zu betreiben. Im Angriff agierten wir anfangs nicht spektakulär, aber mit einer geringen Fehlerquote. Die höhere Effizienz im Torwurf verschaffte uns leichte Vorteile (8:5, 15. Minute). Eine gefällige Grundlage!
Und nun sollte auch noch der Tempo-Knoten platzen. Gegen die zwischenzeitlich arg routinierte rechte Angriffsseite des TuS hatte unser Ein-Mann-Zentralkomitee auf dem linken Flügel nach eroberten Bällen leichtes Spiel und verwandelte drei Gegenstöße in Serie. Dieser Zwischenspurt auf 12:5 verschaffte uns ein Polster, das nicht mehr merklich schrumpfte.
Auch in der zweiten Hälfte fanden die Gäste einfach keine Formation mehr, die wirklich funktionieren wollte. Mit dem Ausfall von Swobo (35.) fehlte ihnen auch noch der motivierte Motor, ausgerechnet Tobi Tamse verpasste seinem guten Freund ein saftiges Eisbein mit Schinken. Das gibt traurige Kinderaugen, wenn der Weihnachtsmann humpelt…
Auf der anderen Seite brachten uns Positions- und Personalwechsel nicht aus dem Rhythmus: Hinten kompakt, Tempo nach vorne, einfach aber effizient. Auch Gastspieler Jan Diedrichs durfte endlich seinen ersten Saisonsieg feiern, geht doch.
Somit gehen wir mit einem Lächeln und 15:5 Punkten in die Winterpause, auf einem unangefochtenen zweiten Tabellenplatz. Künstlich gute Vorsätze für 2017 braucht das Team sowieso nicht. In der Liga befinden wir uns voll im Soll und mit dem Pokalkracher gegen den TV Kapellen (7. Januar) sowie dem ewigen Lokalduell gegen den TuS Lintfort (14. Januar) startet das neue Jahr gleich mit zwei verspäteten, dafür aber extralauten Silvesterkrachern.
Torschützen: Ulbricht 13/3, Knobloch 7, Schneemann 3, Knapp 3, Diedrichs 3, Schlie 2
Text: salz
Foto: Roland Beyer