Moerser SC 1M – MTV Dinslaken 3M 26:24 (10:12)
Lange Zeit wie erstarrt, langsam aufgetaut und gerade noch rechtzeitig heiß gelaufen: Mit dem knappen Erfolg gegen die junge, ambitionierte Truppe aus Dinslaken bleiben wir zu Hause weiterhin ungeschlagen und mit nunmehr 12:2 Punkten auf dem 2. Tabellenplatz.
Vor einer sehr gut besuchten Tribüne im ENNI-Sportpark – unter anderem fanden viele euphorisierte Anhänger der Damen den Weg von der kleinen in die große Halle – entwickelte sich ein nicht immer hochklassige, aber stets spannende Bezirksliga-Begegnung.
In Abwesenheit von gleich fünf Spielern (neben den Langzeitverletzten fehlten noch Enzo und Henk) setzte Trainer Klaus Pannenbecker auf die bewährte Startformation. Doch an diesem Tag sollte zunächst nur die Deckung funktionieren, im Angriff agierten wir eher unterkühlt.
Dies lag aber auch an den gut organisierten Gästen. Sie standen schnell auf den Beinen, stellten klug die Räume zu und hatten ihren jeweiligen Mann im Schnellzugriff. Wir haben es versäumt, für mehr Bewegung zu sorgen und die Ordnung zu brechen.
Auf der anderen Seite kamen die Dinslakener nicht häufig, aber gelegentlich zu einfachen Erfolgen, was in einer torarmen ersten Hälfte zumeist in einem feinen 3-Tore-Unterschied (3:5, 6:9) endete.
Es gab also genügend Themen für die Kabinenansprache. Doch nach der Pause verschob sich die Architektur des Spiels zunächst nur minimal. Mit Lukas Terwiel nahmen wir das Gästegehirn an die kurze Leine, die verbliebenen fünf Deckungsspieler agierten noch wacher und Torwart Qualle Kaplanek baute seine ohnehin ordentliche Fangquote noch weiter aus.
Doch es fehlte die Initialzündung, nach 46 Minuten stand es 15:17. Doch nun sprang er (endlich) über, der Funken der Inspiration. Angefeuert von der immer lauteren und intensiven Tribüne drehte vor allem unsere K & K-Monarchie im Rückraum auf und regelte mit spektakulären Kunstschüssen in Unterzahl (!) den Spielstand (20:18).
Das gesamte Team spürte nun den lange gesuchten Rückenwind, ließ bis zur 24:21-Führung nicht mehr locker und fuhr einen späten, aber zeitig verdienten Sieg ein. Da fiel auch die unnötige bis unglückliche rote Karte für Leon (3x2) nicht weiter ins Gewicht.
Am kommenden Sonntag geht es nun zu den Ahnen der letzten Gegner. Dinslaken 4 besticht vor allem durch eine unangenehme, weil äußerst abgezockte Spielweise. Gegen die Erfinder des Abwehrbetons brauchen wir wieder wesentlich mehr Tempo und Ideen im Angriff. In der zugigen Douvermannhalle (Anpfiff: Sonntag um 16.30 Uhr) muss die Wärme von innen kommen, sie wird nicht langsam von außen einwirken.
Torschützen: Kablitz 8, Knobloch 7/2, Vanek 4/1, Knapp 3, Schlie 2, Tamse 1, van Dornick 1
Text: salz
Fotos: van Lunzen