Vorschau 1. Herren: Die ewige Wundertüte

Ein voller Kader, hohes individuelles Potential und eine gute Portion Selbstbewusstsein. Dies zeichnet die Bezirksliga-Handballer des Moerser SC unmittelbar vor der Saison aus. Doch im Hintergrund schwingen stets Zweifel mit, ob die 1. Herren auch tatsächlich in der Meisterschaft abliefern kann und wird. Zurecht…

Die Vorbereitung: Ein ganzes Dutzend Testspiele hat das Team von Klaus Pannenbecker absolviert, um Neuzugänge zu integrieren und Abläufe abzustimmen. Auf einen zähen Beginn (Bericht) folgte ein recht erfolgreiches Trainingslager (Bericht). Doch an den letzten zwei Wochenenden folgte das Team einem altbekannten, ungeliebten Rhythmus: Gute Zeiten, schlechte Zeiten.

Vor zwei Wochen würgten wir gegen ein schwaches Welfia Mönchengladbach ein 26:23 heraus, um Tags darauf Mettmann Sport mit 33:23 zu zerflexen. Letzten Samstag zeigten wir, vorne wie hinten, die beste Leistung der gesamten Vorbereitung, schlugen den TuS Altstaden auch in der Höhe verdient mit 32:22. Tags darauf, man ahnt es schon, hatten wir in Walsum (26:31) nicht den Hauch einer Chance.

Der Kader: Kurz vor Saisonstart können wir noch zwei weitere Neuzugänge vermelden. Matthias Kablitz (Rückraum) und Stefan Kaplanek (Tor). Beide sind erfahrene und wertvolle Ergänzungen, um mehr Stabilität in die Truppe zu bringen. Qualle ist allerdings erst gegen den TV Borken 2 spielberechtigt.

Auf der anderen Seite mussten Sascha, Henning und Helge aus dem Stammkader weichen, werden aber sicherlich hier und da mal aushelfen.

In den bisherigen Spielen wusste vor allem die junge Garde zu überzeugen, Leon und Torben lieferten nahezu konstant ab. Die etablierten Kräfte (und viele Neuzugänge) schwankten dagegen häufig zwischen kongenial und Kongo-Karl.

Der erste Spieltag: Hier trifft direkt mal Wundertüte auf Wundertüte. Am Samstag um 17.00 Uhr treten wir zum Saisonauftakt beim TV Jahn Hiesfeld 3 an.

Die Gastgeber sind seit Jahren eine absolute Instanz im oberen Bezirksliga-Mittelfeld, lieferten aber je nach Kaderstärke keine konstanten Ergebnisse ab. Dies kann sich in der neuen Spielzeit dramatisch ändern. Namhafte Neuzugänge wie Thorsten Langwald oder Lars Cox bringen nun noch mehr Qualität in die Hiesfelder Reihen.

Wenn wir 60 Minuten lang konzentriert decken und auch im Angriff ans Limit gehen, haben wir eine Chance. Doch wenn die Hiesfelder mit dem optimalen Kader antreten, können sie uns jederzeit mit der großen Qualitätsschaufel begraben. Die Favoritenrolle liegt nicht bei uns.

Marc Best, Tim Pellinger und Sven van Dornick werden uns nicht zur Verfügung stehen.

Der Saisonausblick: Das Ziel, so lange wie möglich ein ernsthafter Kandidat für die vorderen Plätze zu sein, bleibt bestehen. Doch die letzten gemischten Eindrücke gingen auch nicht spurlos an Trainer Pannenbecker vorüber. „Ich möchte nicht punktlos in die Herbstpause gehen“, so der passionierte Tiefstapler.

Realistisch sollten 4:2 Punkte zum Auftakt möglich sein, unabhängig vom schwer einzuschätzenden ersten Spieltag. Damit hätten wir eine solide Basis für eine Bezirksliga-Saison, die eine hohe Leistungsdichte und viele Überraschungen bereithalten wird. Und mittendrin: Handballer im Trikot des Moerser SC.

salz