Sieg schwer erarbeitet – mit einer verdienten Portion Glück
Zum Saisonauftakt in der Dritten Liga kamen die „Adler“ zu einem etwas glücklichen, doch verdienten 3:0 Sieg (25-22, 34-32 (!), 26-24) gegen den Mitaufsteiger TV Baden. MSC Trainer Martin Schattenberg war nach Spielende die Erleichterung und Freude ins Gesicht geschrieben– vor allem angesichts der Tatsache, dass sein Kader auf acht Spieler geschrumpft war und bis zuletzt an der Aufstellung getüftelt wurde.
Dass die Partie nicht leicht werden würde, war gleich zu Beginn zu registrieren. Die gut 200 Zuschauer staunten nicht schlecht, als Niklas Kotte – zwei Jahre Hauptzuspieler im Team – im Libero-Trikot auflief. Schattenberg hatte sich für die 5-1 Variante (ein Zuspieler) entschieden. So übernahm Jonas Hoppe allein das Zuspiel, auf der Diagonalen Chris Schäperklaus, in der Mitte David Seybering und Andreas Tins und auf der Annahme/Außen-Position Lukas Schattenberg und Moritz Müller. Marc Piskun einziger Wechselspieler - "eiserne Reserve".
Überraschung für die Fans: Niklas Kotte übernahm (musste!) die Libero-Position ...
Bei 1-4 Rückstand Auszeit von Trainer Schattenberg: zweimal hatte die Annahme versagt, ein Badener Lob wurde nicht abgewehrt und fiel zu Boden. Nach der Auszeit nimmt das MSC-Team die Herausforderung an. Kämpferisch stark, mit Hilfe von einer schönen Aufschlagserie von David Seybering zieht das MSC Team bei 10 gleich, kommt nach einem Badener Fehlangriff (gegen die Antenne) zur Miniführung mit 11-10 und schafft bei 15-13 (Aufschlag Schattenberg) das erste Break. Bei 18-15 Auszeit von Baden, noch einmal drei-Punkte-Führung nach Ass von Müller zum 21-18. Zwei direkte Moerser Angriffsfehler (Schattenberg) sorgen für den Einstand bei 21 – 21. Zweite Auszeit von Trainer Schattenberg. Dann aber Lukas Schattenberg wieder mit starkem Angriff, ein Moerser Block folgt ... und nach langer Rallye die Erlösung mit einem erfolgreichen Angriff von Schäperklaus. Der MSC oft in Bedrängnis, Baden „hilft“ mit sieben Aufschlagfehlern.
Nichts für schwache Nerven ...
Der zweite Durchgang nichts für schwache Nerven – vor allem in der Schlussphase: 3-3, 6-6, 10-10, 15-15 und 21-21 verraten, wie eng und verbissen gekämpft wurde. Unnötige Fehler „hüben und drüben“, hoch nervöses Spiel und bei 21-22 Auszeit von Moers. Insgesamt zu viele unerzwungene Fehler – Moers aber doch mit etwas mehr Druck über die Außenpositionen (Müller und Schattenberg). In der Schlussphase Satzbälle von Moers bei 24-23,25-24,26-25,29-28,30-29,32-31 und 33-32. Da packt dann Andreas Tins im Block zu und beendet den Durchgang. Freude beim Team, riesige Erleichterung – schon ein Punkt gewonnen.
Jonas Hoppe: extreme Anspannung im Zuspiel und in der Abwehr ...
Auch der dritte Durchgang wiederum extrem knapp. Erstes Break für Moers bei 5-3 nach Schattenberg-Service. Bei sechs Ausgleich, bei 9-10 Mini-Rückstand und Auszeit vom Moerser Coach. Rückstand auch bei 14-16 und 17-18. Seybering gleicht aus, Einstand auch noch bei 21-21. Angriffsfehler von Baden und 22-21. Marc Piskun kommt zum Aufschlag auf´s Feld und erhöht mit schönem Sprungfloat zur 24-22 Führung mit Satz- und Spielball – sein nächster Aufschlag geht aber ins Netz. Nur noch 24-23. Noch einmal Annahmepatzer von Schattenberg zum 24-24, dann aber erfolgreicher Moerser Angriff und schöner Soloblock von Jonas Hoppe zum Satz- und Spielgewinn.
Erleichterung ...
Riesige Erleichterung beim Team auf dem Feld und Trainer Martin Schattenberg und Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte. Fazit: streckenweise übernervöses Spiel mit einer Reihe von vergebenen Chancen und vermeidbaren Fehlern. Beide Mannschaften aber unter erheblichem Druck – beide Teams neu in der Liga, beide nervlich angespannt. Baden im ersten Durchgang mit sieben Aufschlagfehlern, in der Schlussphase des 2. Satzes mit zwei Service-Fehlern ... half dem MSC unfreiwillig. Moers hat in einigen Vorbereitungsspielen doch „besser ausgesehen“ (Harmonie im Zuspiel, effizienter Block) – überzeugte aber durch das gleichermaßen kämpferische und beherztes Auftreten. Wichtig die Unterstützung des Publikums. Die „Moerser Mitte“ nicht ganz so stark wie in der Vorbereitung, auch im Annahmeriegel gelegentlich zu viel Streuung. Prekäre Personalsituation für Trainer Martin Schattenberg, der vor der schwierigen Problem stand, mit gerade mal „sieben plus eins“ in die Saison zu starten. Kompliment an den Coach, der die richtige Wahl getroffen hatte – und auch in brenzligen Situationen die Ruhe bewahrte.
Vorbildlicher Einsatz: Moritz Müller ...
Immerhin: am Ende waren es dann 12 Spieler, die direkt nach der Partie in den „Hopskreis“ kamen: Nick Niemiec, Frederik Mingers, Philip Holstein und Luca Wagner hatten die Partie am Rande verfolgt und wurden von den Kameraden im Trikot in den gemeinsamen Jubelkreis gerufen.
Stimmen
Trainer Peter-Michael Sagajewski, TV Baden: „Uns hat letztendlich nur eine Portion Abgebrühtheit gefehlt. In der Schlussphase des 2. Satzes haben wir gleich zwei Aufschläge versemmelt – da musste der Ball nur übers Netz, denn spielerisch waren wir gleich auf. Ich bin mit meinem Team hochzufrieden. Dieser „harte“ Spielausgang ist nicht ganz verdient – einen Punkt hätte uns der Volleyballgott geben müssen. Wir haben spielerisch das realisiert was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben weiter Lust auf die Dritte Liga und bleiben positiv.“
Schöner Tins/Schattenberg Block ...
Trainer Martin Schattenberg, Moerser SC: „Angesichts der Umstände – Personalsituation – und der Tatsache, dass beide Teams ihr Auftaktspiel in der 3. Liga hatten, musste man damit rechnen, dass Nervösität mit dabei sein würde. Sicher waren zu viele Fehler im Spiel – aber das Team hat die unnötigen Fehler weggesteckt, hat nicht überdreht, hat auch mit Kopf weitergespielt. Auch in prekären Situationen sind wir dran geblieben. Unter dem Strich alles gut – die Mannschaft hat das erste Duell gut abgearbeitet. Dank ans Publikum für die großartige Unterstützung.“
Richtiges Konzept - und Ruhe bewahrt ... Trainer Martin Schattenberg
Zuspieler Jonas Hoppe: „Ganz schwer für alle – auch für Baden. Wir haben es nie geschafft, uns abzusetzen – auch Baden ist nie weggezogen. Das war eine knappe Kiste – hätte auch etwas anders laufen können. Aber wir sind dran geblieben und haben uns das nötige Quentchen Glück hart erarbeitet.“
Das MSC Aufgebot: Jonas Hoppe, Chris Schäperklaus, David Seybering, Andreas Tins, Lukas Schattenberg, Moritz Müller, Niklas Kotte, Marc Piskun, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis: Moerser SC vs TV Baden 3:0,25-22,34-32,26-24 (27, 35 und 28 Min / 90 Min Spieldauer)
Weitere Impressionen vom Spiel auch in der Photogalerie