Noch nicht alles perfekt, aber Trainer Schattenberg zeigt sich zufrieden

Tropische Temperaturen beim traditionellen Lambertus-Turnier in Münster – bei einem Teilnehmerfeld, bei dem man zusätzlich ins Schwitzen geriet: zwei Bundesligisten (2. Liga) sowie drei Drittligisten forderten das MSC Aufgebot heraus, bei dem US Boy Nick Niemiec überraschend wieder aufgetaucht war. Bilanz in Kurzform: fünf Spiele, eine Niederlage, vier Siege. 

Den „leichtesten“ Sieg fuhr das Team von Trainer Martin Schattenberg gleich in der ersten Partie gegen Liga-Mitkonkurrent TV Baden ein. Nur der erste Satz war etwas mühsam. Dann kamen die „Adler“ besser in Fahrt und holten mit einem sicheren  „zu fünfzehn“ den 2. Satz und damit den Sieg. 

Gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig gab es danach eine Niederlage – aber ein über weite Strecken doch recht ausgeglichenes Spiel. Am Start Jonas Hoppe im Zuspiel, Chris Schäperklaus auf der Diagonalen, Lukas Schattenberg/Frederik Mingers auf der AA-Position sowie Andreas Tins und David Seybering in der Mitte. Auf der Libero-Position Nick Niemiec.

Der Hoppe/Seybering Block wirkt ...

Im ersten Durchgang nach 6-6 Einstand eine 9-6 Führung, die aber durch zwei direkte Moerser Annahmefehler zunichte gemacht wurde. Weiterhin eine ausgeglichene Partie bis zum Stande von 19-19. Bei 19-21 die 2. Auszeit von Moers, zwei unerzwungene Fehler folgten mit Satzverlust. Ähnlich im 2. Durchgang. Hier zunächst ein 1-4 Rückstand, dann aber aufgeholt bis zum 18-18. Bei 18-21 Auszeit von Moers – wieder zwei „unnötige“ Fehler. Braunschweig blockt gut und profitiert bei letzten Punkt noch von einem direkten Moerser Annahmefehler.

Drei Siege in Folge ...

Gegen den Ligakonkurrenten TV Hörde (Dortmund) gab es einen mühsamen, aber durchaus verdienten 2:1 Sieg. Nach dem Verlust des 1. Satzes musste der MSC auch im 2. Durchgang zunächst einen 4-7 Rückstand (Auszeit Moers) hinnehmen, holte dann aber kontinuierlich auf und konnte gewinnen. Im Tiebreaker dann nach einer Blockaktion Nick Niemiec mit schwerer Verstauchung mit Auskugelung des Ringfingers an der rechten Hand.  Niemiec sofort mit Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte ins Krankenhaus – Verdacht auf Bruch. Niemiec kommt geschient (aber wohl kein Bruch) zurück und darf sich nachträglich mit über einen 18-16 Satzgewinn im Tiebreaker freuen. Damit das MSC Team 2. in der Vorrundengruppe und weiter in Gruppe zwei (mit den Spielen um Platz vier bis sechs).

Aligse blockt innen - David Seybering außen durch ...

Ganz leichte Partie im 4. Spiel gegen Gastgeber Münster Gievenbeck. Schattenberg hatte mehrfach gewechselt (wie auch schon in den Spielen davor) und sah eine souverän aufspielende Mannschaft – gegen einen doch relativ schwachen Gegner. Dafür dann im letzten Spiel um Platz vier gegen einen sehr starken Gegner (SV Aligse, 2. Bundesliga eine packende Partie mit glücklichem aber verdientem Ausgang für das MSC-Team. Einem knappen ersten Satzverlust folgte ein knapper Satzgewinn und dann ein fulminanter Tiebreak: 3-3, 7-7, 9-9, 11-11 und 13-13. Jede Menge Energie im 5. Spiel des Tages  - aber auch Beachtung der Vorgaben von Schattenberg: Block aggressiv, Feldabwehr beweglich, Aktionsräume im Feld, Aufschläge mit Risiko. Beim Seitenwechsel leichter 7-8 Rückstand, dann langer Lob ins Aligser hintere Eck und ein Aufschlag-Ass – beide Male Lukas Schattenberg. Leichte 9-8 Führung für das MSC-Team. Aligse gleicht immer wieder aus. Bei 13 Einstand ... aber Mingers durch den Block von der Position vier und Tins aus der Mitte fest auf die Aligser Zuspielposition und damit Satz- und Spielgewinn. Platz vier in einem ganz starken Teilnehmerfeld (insgesamt 12 Mannschaften) gesichert.

... ebenso wie Frederik Mingers.

Trainer Schattenberg hatte David Seybering im letzten Spiel auf die Diagonale geschickt – die neue Aufgabe wurde vom gelernten Mittelblocker gut gelöst – obwohl etwas zu oft aus der Rückenlage.  Das ist „noch keine definitive Entscheidung oder Lösung“, so Trainer Schattenberg, der schon vorab darauf hingewiesen hatte, weiter mit verschiedenen Optionen experimentieren zu wollen. Schattenberg: „Gewinnen ist immer schön, aber es geht bei diesen Turnieren vor allem um Erkenntnisgewinne: was passt wann, was bringt uns weiter?“

Neuling Jonas Hoppe und Niklas Kotte im Zuspiel mit in etwa gleich Spielanteilen – Kotte war es vorbehalten, nach dem Gewinn des 2. Satzes gegen Aligse auch noch den Tiebreaker zuende zu führen. Tins in der Mitte sehr beweglich, Piskun routiniert, Mingers stark – immer noch nicht seine mögliche Abschlaghöhe nutzend, Schäperklaus überlegt.

Die Mannschaft insgesamt aufmerksam beim Aufschlag: Piskun, Schäperklaus und Mingers mit schönen Serien. Besondere Aufmerksamkeit auch in der eigenen Angriffssicherung. Die beiden Bundesligisten (Braunschweig, Aligse) stark im Block – Moers immer wieder aus der Sicherung mit dem 2. oder 3. Angriff.  Tins und Seybering aus der Mitte untadelig. Alle Spieler waren zum Einsatz gekommen.

Kleine Pause zwischendurch: David Seybering, Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte, Luca Wagner.

Trainer Martin Schattenberg nach dem Turnier: „Mit der Bilanz kann man zufrieden sein – obwohl in der Vorbereitung nicht unbedingt die Zahl der Siege zählt. Wichtig sind die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. Nach dem heutigen Tage werden wir zwei/drei Sachen im Training noch bearbeiten müssen – dazu gehört das schnelle Umschalten wenn der Gegner über die Mitte legt und unsere freien Netzspieler reagieren müssen. Die Abstimmung zwischen unseren Zuspielern bei „Aufsteiger/Mitte“ und „schnell/außen“ muss natürlich noch besser werden – daran werden wir auch im Training arbeiten. Individuelle Korrekturen und Anpassung sind immer dabei. Alle sind heute reingekommen, haben sich auch entsprechend reingehängt. Wenn sich Nick Niemiec entscheiden könnte bei uns zu bleiben, wäre das wichtig für uns.“

Jetzt folgen bei den Herren noch einmal zwei Wochen Trainingsarbeit vor dem nächsten großen Turnier im September in Bonn. Saisonbeginn am 8. Oktober – noch fast sechs Wochen bis zum Auftakt gegen den TV Baden.

Die Ergebnisse:

MSC vs TV Baden (3.Liga) 2:0, 25-22-15

MSC VS Eintracht Braunschweig (2. Bundesliga) 0:2, 21-19-25

MSC vs TV Hörde (3. Liga) 2:1, 22-25,25-21,18-16

MSC vs TV MS-Gievenbeck (3. Liga) 2:0,25-12-15

MSC vs SV Aligse (2. Bundesliga) 2:1, 22-25,25-22,15-13

Das Aufgebot in Münster: Niklas Kotte, Jonas Hoppe, Marc Piskun, David Seybering, Andreas Tins, Lukas Schattenberg, Frederik Mingers, Chris Schäperklaus, Nick Niemic, Luca Wagner, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Klaus Schmidt Kotte