Hammersatz! Lange Unterbrechung! Ausgeschaltet!
Nicht ganz an die Copacabana schaffte es das MSC Duo Schattenberg/Tins am Wochenende - es langte nur für die „Copa Ca“ Beachanlage beim „Palais Vest Cup“ in Recklinghausen und Herten. Die Beachsaison steht kurz vor ihren Höhepunkt und hatte am Wochenende noch einmal ein Klasse-Turnier im Angebot: den Klassiker „Palais Vest Cup“ in Recklinghausen mit vielen Top-Spielern aus dem WVV- und dem DVV-Bereich. (Höhepunkt der Saison wird die „Westdeutsche“ am 27./28. August in Werl.)
In Recklinghausen am Start das MSC Duo Lukas Schattenberg/Andreas Tins – und einer der Top-Favoriten Ex-Adler Olli Gies mit Partner Dirk Pietzonka (Spitzenteam in NRW mit 1136 Punkten). Schattenberg/Tins eher bescheiden mit 522 Punkten.
Der über zwei Wettkampftage gehende Palais Vest Cup (mit einem Court im Zentrum von Recklinghausen direkt vor dem großen Einkaufszentrum Palais Vest und zwei Courts in Herten auf der „Copa Ca“ Anlage) sah Schattenberg/Tins erst gegen 12.00 Uhr am Start – gleich gegen ein schweres Kaliber: Yannick Harms/Philipp Bergmann mit 0 NRW Punkten aber dafür mir 337 DVV Punkten (also bundesweit bei Top Turnieren unterwegs).
Super-Auftakt für Schattenberg/Tins
Schattenberg/Tins starteten hochmotiviert in die „praktisch unlösbare“ Aufgabe – und zeigten im ersten Satz eine Glanzleistung. Harms/Bergmann (im letzten Jahr Sieger beim Smart Cup Finale im Ostseebad Binz!) wohl zunächst überrascht von der Leistung der Moerser und ohne Lösungen. Immer wieder invasiver Block von Tins, Schattenberg gut in der Abwehr und mit aggressiven Aufschlägen. Im ersten Satz gelangen 10-5 und 14-10 Führungen. Bei 14-11 vorsorglich Auszeit von Schattenberg/Tins. Noch ein Patzer in der Annahme zum 14-12 – dann aber scharfer „Cut“ (kurzer Diagonalschlag) von Lukas Schattenberg zum Satzgewinn.
Im 2. Durchgang früher Rückstand von Schattenberg/Tins bei 3-8. Eine Auszeit soll Besserung bringen. Bergmann/Harms aber nun fast fehlerfrei, mit hoher Präzision im Spielaufbau und guten Shots im Abschluss. Schattenberg mit Problemen in der Annahme und dem verzweifelten Ausruf: „Ich bin so K ...!“ Ein Netzroller-Aufschlag von Harms (Juniorennationalspieler, auch bei Friedrichshafen) beendet den Durchgang. Auch im 3. Satz nicht viel zu holen für das Moerser Duo. Bei 5-9 eine Auszeit, die Beach-Profis auf der anderen Seite ungerührt weiter zum Sieg. Doch: weiterhin in beiden Verlustsätzen richtig gute Szenen des Moerser Duos – aber der Gegner besser.
Lukas Schattenberg hatte - im wahrsten Sinne des Wortes - das Nachsehen. Hier gegen Bergmann ...
Mannschaftkamerad David Seybering, als Zuschauer in Recklinghausen dabei: „Andy und Lukas haben richtig gut angefangen, konnten umsetzen was sie sich vorgenommen hatten: konsequent im Block, konzentriert im Abschluss – sicher die beste Saisonleistung. Dann haben Bergmann/Harms aber aufgedreht, kaum noch Fehler. Die kamen dann aber bei unseren Jungs: Zuspiel zu oft zu dicht und zu viele „kleine“ Fehler, sofort ausgenutzt vom Gegner.“
Schattenberg selbst: „Der 1. Satz perfekt, haben den Gegner wohl überrascht. Dann konnten wir das Niveau nicht halten. Schade, aber alles gut.“
Luft raus im 2. Spiel
In der 2. Partie musste nun gewonnen werden – da im „double out“ System die 2. Niederlage das Turnierende bedeutet. Gegner ausgerechnet das Duo Thomas Henke/Tim Hildebrand. Ex-Adler Tim Hildebrand (fünf Jahre beim MSC und Anfang 2000 in der Verbandsligamannschaft von Trainer Günter Krivec, jetzt beruflich in Den Haag und mindestens zweimal pro Woche mit Beachtraining am Strand von Scheveningen) zeigte was er dazu gelernt hatte. Vor allem: Risiko genau kalkulieren! Frühe 1-4 und 2-6 Rückstände für Moers – nur ein Ass von Schattenberg als Lichtblick. Dann aber nach dem ersten erfolgreichen Block von Tins zarte Hoffnung bei 5-6. Danach zwei harte Technik-Entscheidungen des Schiedsrichters gegen das Moerser Duo und 7-9. Die Abstimmung im Zuspiel passt nicht – 7-11 zurück und dann auch Satzverlust.
Andreas Tins fängt Bergmann am Netz ab ...
Im 2. Durchgang erneut Hoffnung bei knapper 4-3 Führung, bei 6-7 aber erster Rückstand, bei 6-9 Auszeit von Moers. Der Gegner geschickt beim Platzieren von Angriffsbällen, besser im Zuspiel, geduldiger bei der Chancennutzung. Nach zwei Niederlagen das „Aus“ für das MSC Duo.
Lukas und Andy - engagiert in der Abwehr ...
Ex-Adler Tim Hildebrand nach dem Spiel mit Verständnis für das Moerser Team: „Die lange Pause hat denen wohl nicht gut getan. Ein junges Team mit vielen Möglichkeiten – aber diese nicht konsequent genutzt. Wir konnten über unseren Aufschlag Druck machen und haben davon in der Abwehr profitiert. Auch unser „sideout“ (direkter Punkt aus der Annahme) deutlich besser.“
Ex-Adler besser
Ergebnis beim „Palais Vest Cup“: Schattenberg/Tins im Sechzehner-Feld auf Platz 13 gelandet. Ex-Adler Tim Hildebrand kommt mit Partner auf Platz 7 und Ex-Adler Olli Gies (Nr.1 in der NRW Rangliste!) auf Platz 9. Das Profi-Duo Bergmann/Harms vom 1. Spiel scheiterte etwas überraschend im Halbfinale mit 15-17 im Entscheidungssatz gegen Winter/Sievers – auch ein Team mit DVV Punkten. Damit nur auf Platz 3 und mit einer bescheidenen Geldprämie von 175€ - man hatte mit Platz 1 und 425 € gerechnet. Ex-Adler Oliver Gies kassierte mit seinem Partner auf Platz 7 immerhin noch 50€.
Im neuen Beach Shirt an der Copa ... Cabana muss noch warten.
Erneut hatte sich gezeigt, dass Schattenberg/Tins die langen Spielpausen (über drei Stunden!) nicht „liegen“. Die Ausbeute beim „Palais Vest Cup“: ein „Sensationssatz“ gleich zu Beginn ... und die Erkenntnis, dass bei den vielen Qualitäten die Konstanz fehlt. Wohl nur durch regelmäßiges Training auch im Sand zu erreichen. Es gibt „zarte“ Überlegungen, einen Trainingstermin im Sand auch im Winterhalbjahr einzufügen. Bleibt die Frage, ob sich „Indoor“ und „Outdoor“ bei ambitionierten Zielen in der 3. Liga koordinieren lassen. Yannick Harms: „Ich denke, man muss sich entscheiden!“
Weitere Impressionen vom Turnier in der Photogalerie - Beach