Der Wahlspruch der siebziger Jahre gilt immer noch!

Der gefühlvolle Lob, der raffinierte Cut, der platzierte halbfeste Shot, die Lusche in den Block gedrückt – alles gut und schön, alles kann Punkte bringen. Aber erfahrene Gegner können damit immer besser umgehen. So bleibt letztendlich nur die Variante hart bzw. ganz hart ...

Ganz abgesehen von den technischen Finessen ist ein großer Teil des Publikums immer wieder fasziniert, wenn richtig hart angegriffen wird, wenn es knallt und scheppert, wenn Boden und Decke Ballkontakt haben, wenn der Ball beim Auftreffen auf den Boden sein Leben aushaucht – oder wenn sich der Boden verformt ... 

Trainer fordern immer wieder „mehr Druck“ und favorisieren – auch wenn eine schöne lange Rallye einen eigenen Reiz hat – die schnelle harte Entscheidung. „Haut drauf, Kameraden,“ lautet die Ansage. „Wir haun alles weg ...!“

Das Bild aus einem Inserat im US Volleyball Magazin veranschaulicht, wohin die Reise gehen soll. Keine Rücksicht auf´s Material, es muss getrümmert werden. Irgendwann kommt dann die Situation, wo die Abwehr tief gestaffelt im Feld steht und auf den nächsten Knaller wartet – der Angreifer aber in der letzten split second einen gefühlvollen Lob landet, der den Boden streichelt ...  Hinterlässt keine Spuren, aber hat auch etwas – muss man schon zugeben.

Aber härter ist schöner. Die Voraussetzung für den extrem harten Angriff: Anlauf, Absprung, Flugphase mit Vorspannung und Verwringung beim Ausholen, dann den „geladenen“ Oberkörper am Scheitelpunkt mit Höherstellung der Schlagschulter den Rückwärtsgang bei der Bogenspannung einlegen und in der Endphase mit gestrecktem Arm dem Ball mit der offenen Hand so richtig einen mitgeben ... 

Das alles mit einem flow mit einer ganzheitlichen Bewegung ohne eine Verzögerung zwischendurch ... 

Und wenn dann alles passt, wenn Hand und Ball sich mit perfektem Timing in großer Höhe präzise wie Raumkapsel und Satellit im Orbit treffen – dann kann alles gut werden.

Es sei denn, irgendein Fuzzy auf der anderen Seite hält seine Flossen in die Umlaufbahn.