LIU VERABSCHIEDET SICH – DIE GRÜNDE

ABSCHIED FÄLLT SCHWER – ABER EINE NEUE HERAUSFORDERUNG LOCKT ...

Lange Jahre als Spieler in Moers, lange Jahre als Trainer in der Bundesliga ... und zuletzt nach dem Rückzug aus der Bundesliga zwei Jahre als Trainer der MSC-Regionalligamannschaft mit dem Aufstieg in die 3. Liga. Der Abschied kam doch etwas überraschend ...

Herr Liu, der Abschied vom MSC kam nun doch etwas überraschend. Nach so langer Zeit nun der Abgang nach Borken.

Liu: Ich habe schon mehrfach – auch intern – mein Interesse für eine neue Aufgabe im Damenbereich bekundet. Vor zwei Jahren war ich in China einer von den Kandidaten für die Damen Nationalmannschaft. Im letzten Jahr hatte ich mich beim DVV für die DVV Frauen-Auswahl beworben. Beide Male habe ich keinen Erfolg gehabt. Vor der letzten Saison habe ich bei einigen Bundesligamannschaften (1. und 2. Liga) nachgefragt. Ich habe jedes Mal auch mit dem MSC Präsidenten über meine Ambitionen gesprochen.

Frage: Sie haben doch mit dem Aufstieg der jungen Mannschaft in die 3. Liga überaus erfolgreich beim MSC gearbeitet – war die Versuchung nicht groß, mit diesem Team auch in die 2. Liga vorzurücken? MSC Präsident Günter Krivec hatte doch dieses Ziel vorgegeben.

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Liu: Sicher eine schöne Aufgabe – aber ich wollte den Wechsel in den Frauenbereich. Bei den Männern ist ja einiges im Gange, in Friedrichshafen geht die Ära Moculescu zu Ende, in Düren hat Trainer Brams schon nach wenigen Monaten gekündigt. Ich hatte auch Anfragen aus der Herren-Bundesliga – aber ich wollte jetzt den Wechsel in den Frauen-Bereich.

Frage: Mit Borken haben Sie aber nun „nur“ eine Mannschaft aus der 2. Liga ...?!

Liu: Ich möchte in der Bundesliga meine Visitenkarte abgeben. Das kann ich glaube ich in Borken ganz gut – ein sehr gut geführter, ehrgeiziger Verein mit einer tollen Jugendarbeit. Eine gute Mannschaft und ein tolles Publikum. Wichtig ist auch: Borken liegt in der Nähe, ich kann weiter in Moers wohnen und arbeiten – und auch, so plane ich zumindest, dem MSC weiter vielleicht im Jugendbereich Mädchen helfen.

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Frage: Glauben sie wirklich, dass Sie in Borken so erfolgreich arbeiten werden wie in Moers ...?

Liu: Ich war immer ganz stark für Volleyball motiviert, habe nie beim Training gefehlt, mache meine Sache immer 100%ig. Wenn ich das in Borken auch machen kann, werde ich erfolgreich sein und viel Freude haben. Gute Mannschaft, auch die Nachfolge stimmt, viele gute deutsche Spielerinnen – auch das ist wichtig für die Trainertätigkeit und den deutschen Nachwuchs.

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Frage: Was wird den aus ihrer jungen Mannschaft hier in Moers – eine ganze Reihe vor allem der jungen Spieler haben auf Sie gesetzt und wollten auch mit ihnen weiterarbeiten.

Liu: Das weiß ich. Die Jugendarbeit in Moers ist ja auch erfolgreich – und ich hoffe die Spieler bleiben. Man wird in Moers weiter ein gutes Training anbieten und die Spieler sind jetzt glaube ich motiviert für die 3. Liga und für mehr. Ich drücke den Jungs die Daumen.

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Frage: Fällt Ihnen der Abschied also nicht so schwer?

Liu: Doch – schon sehr schwer. Ich habe so lange in Moers erfolgreich gespielt und gearbeitet. Ich verdanke dem Verein ungeheuer viel, vor allem der Familie Krivec, aber auch den wichtigen Funktionären wie dem ehemaligen Abteilungsleiter Heinz Reintges, dem technischen Leiter Stefan Tavenrath und der Geschäftsstelle mit Wilfried Harnacke. Auch die gute Zusammenarbeit mit Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte war ganz wichtig. Moers ist doch zu meiner Volleyball-Heimat geworden. Ich merke jetzt wie schwer es ist, wenn so viele Bekannte von der Arbeit oder im Verein jetzt sagen: Schade Liu, dass Du weggehst.

Aber eine neue Prüfung, eine neue reizvolle Aufgabe wartet. Und das ist jetzt eine ganze große Motivation für mich.