NACH DEM GEWINN DES CEV POKALS GESCHICHTSTRÄCHTIGES AUS DER HAUPTSTADT
Am letzten Wochenende waberte es ganz gewaltig in Volleyballdeutschland: die Recycling Volleys aus Berlin hatten den CEV Pokal gewonnen und nahmen dieses zum Anlass, gewaltig auf die Medienpauke zu hauen: "Mammutaufgabe, internationaler Triumph, märchenhafter Sieg, grenzenloser Jubel, erster Erfolg einer deutschen Mannschaft im CEV Pokal, Geschichte geschrieben". Kurz: eine Selbstbeweihräucherung ohne Ende ...
Im Anhang die üblichen Statements von der Deutschen Volleyball Liga. Präsident der DVL Michael Evers: „Die Liga ist stolz auf den Erfolg der BR Volleys“. Geschäftsführer Klaus Peter Jung: „Wir gratulieren den BR Volleys zu diesem historischen Erfolg.”
Verfügte Herr Jung über ein wenig mehr historisches Bewusstsein im Bereich Volleyball, hätte er wissen müssen, dass der Moerser SC bereits vor gut einem Vierteljahrhundert (im Jahre 1990) einen wirklich historischen Sieg feierte, als man in Moers im Sportzentrum Rheinkamp als erste deutsche Mannschaft einen Europapokalsieg holte. Ja, den CEV Pokal. Gut gemacht MSC, noch mal Glückwunsch!
Es hätte den Berlinern gut zu Gesicht gestanden, wenn man sich im Augenblick der Freude in die wirklich historischen Siege im deutschen Männervolleyball eingegliedert hätte: Moers als 1. CEV-Pokalsieger, Friedrichshafen als 1. Champions League Gewinner.
Bester Allrounder in der Finalrunde war Chang Cheng Liu ...
Stichwort Champions League: Berlin ist in dieser Saison in der Champions League gescheitert und wurde in der Challenge Phase in den CEV Pokalwettbewerb eingegliedert. Ein kleines Trostpflaster von der CEV. Im Rückspiel in Surgut kam Berlin (nach dem tollen 3:2 Sieg im Hinspiel) zu einem in mehrfacher Hinsicht (Surgut ohne 3 Stammspieler) erstaunlichen 3:0 (25-18-18-18) Sieg. Trotzdem kann sich Berlin zu Recht freuen! Die Gunst der Stunde genutzt - soviel zum Thema historisch.
... und Georg Grozer spielte auf einer anderen Etage.
Hier noch einmal die historischen Fakten vom Niederrhein:
An drei Tagen, vom 9.-11. Februar 1990, kamen insgesamt über 4500 Zuschauer in das Sportzentrum Rheinkamp.
Das MSC-Aufgebot:
Georg Grozer, Chang Cheng Liu, Gabor Csontos, Kersten Lamers, Franz Hylbrycht, Sven Eggert, Frank Busch, Zbigniew Zielinski, Sven Heimpold, Bogdan Jalowietzki, Norbert Schupritt, Jürgen Utz, Trainer: Lazlo Buzek, Hendrik Kuntz
Die Ergebnisse der CEV-Finalrunde in Moers:
Moerser SC vs AS Grenoble 3:1,15-10,13-15,15-11-4
Moerser SC vs OK Partizan Belgrad 3:1,12-15,15-9-12-9
Moerser SC vs Automobilist Leningrad 3:2,15-7-13,3-6-15,15-13
Endstand:
1. Moers, 2. Belgrad, 3. Leningrad, 4. Grenoble
(Auf dem Weg ins Finale wurden Debic Zonhoven (BEL), Animo Sneek (HOL) und Sever Novosibirsk (RUS) geschlagen.)