HERREN I MIT „KLEINEM BESTECK“ ZUM NACHHOLSPIEL

PARTIE IN PADERBORN NUR NOCH „FORMSACHE“ – ABER SPORTLICH  „BESTANDEN“

Ein wenig schien die Luft raus zu sein beim Regionalligisten: nach dem perfekten Aufstieg in die 3. Liga sind einige Aktive angeschlagen. Gegen Humann Essen war man mit dem 3:2 Sieg noch „mit einem blauen Auge“ davongekommen. Trainer Chang Cheng Liu, angefressen wegen der unregelmäßigen Trainingsteilnahme, will dennoch die beiden ausstehenden Spiele (Paderborn, Füchse D/R)gewinnen. „Vor allem auch aus sportlichen Gründen,“ wie Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte feststellt, „das schulden wir der Liga, unseren Mitbewerbern und den Fans.“ 

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Kotte verteilte gut ...

Wie auch immer: Liu´s Team startet in Paderborn mit Niklas Kotte auf Position 1, auf 2 Frederik Mingers, auf 3 Andreas Tins, auf der Diagonalen Chris Schäperklaus, auf Position 5 Chris Carter und auf der Position 6 Marc Piskun. Rollenverteilung also wie gehabt - mit Luca Wagner auf der Liberoposition. Ca. 60 Paderborner und 3 beinharte Moerser Fans (gut zu hören!) können nicht glauben, was im 1. Satz abgeht: Paderborn kriegt „nichts auf die Reihe“, Moers gelingt alles.

... zu 7!?

Die Annahme kommt, Kotte verteilt mustergültig, der Angriff effizient ... und vor allem der Block, so Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte später, steht „wie eine Eins!“ Auch deshalb weil Moers richtig gut aufschlägt (im 1. Satz kein Aufschlagfehler) und Paderborn im Angriff „leicht zu lesen“ ist, wie Andreas Tins erklärt. Paderborn fast zu bedauern, vor allem auch deshalb, weil die Stimmung im Moerser Team fast überschwappt. Liu lässt zunächst einmal ohne Wechsel durchspielen.

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Piskun zuverlässig ...

Vor dem 2. Durchgang Warnung von Liu: „Dass eine Mannschaft zu 7 verliert, ist nicht normal. Passt auf – das geht nicht so weiter!“  Aber wie es so gehen kann nach einem Kantersieg: Ermahnung ins eine Ohr rein ... und ohne Verzug aus dem anderen Ohr raus. Im 2. Satz ein paar Prozente weniger Konzentration beim Moerser Team, Paderborn mit Trotzreaktion und im Angriff nun zunehmend geschickt mit gelegten Bällen operierend. 

Adler in Turbulenzen - aber gut gelandet

Wer ist zuständig? Blockhinterspieler oder freier Netzspieler? Bei Moers mag sich keiner bücken, geschweige denn mit einem Hechtbagger zur Abwehr zu gehen. Liu zunehmend sauer. Bis zum Einstand bei 17 läuft man permanent einem 4-Punkte-Abstand hinterher. Mingers mit Problemen in der Annahme – Niemiec kommt ins Spiel. Immerhin kann man im 3. Drittel die Partie offen halten – und hat ein wenig Glück, als bei 26-25 der Schiedsrichter den Paderbornern einen technischen Fehler (oberes Zuspiel, Doppelberührung) abpfeift. 

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Schäperklaus nach Pause gut drauf ...

Auch im 3. Durchgang Moers (Niemiec weiter im Spiel) weiter nicht voll konzentriert – offensichtlich nach dem 2. Satz („noch einmal davon gekommen“) wieder etwas Schlendrian – vor allem in der Abwehr. Trainer Chang Cheng Liu erneut mißmutig. Bei Rückstand 17-22 schreitet Niemiec zum Aufschlag ... und schafft einen Aufschlag-Viererpack. Eigentlich harmlose Aufschläge – aber die Paderborner Annahme nicht disponiert. Nach 22 Einstand noch einmal Führung für Paderborn bei 22-23, dann aber Moers auf 24-23 – und wiederum pfeift der Schiedsrichter einen technischen Fehler auf Paderborner Seite. Spiel, Satz und Sieg für Moers.

Fazit: Das Nachholspiel eine klare Sache für das MSC-Aufgebot. Kotte in Spiellaune mit ordentlicher taktischer Ausrichtung: gut verteilt, die Bälle stimmten – wenn auch nicht immer mit der nötigen Konsequenz verwertet. Schwächen in der Abwehr waren nicht zu übersehen. Aber: der Aufschlag stimmte und die Blockabwehr top. Stimmung in der Mannschaft auch gut – leider auch bei den Abwehrpannen. Aber so spielt sich, wenn man aufgestiegen ist ... und der Trainer am Rande grantelt. 

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Freu Dich, Liu ... der 9. Sieg in Folge!

Niklas Kotte beim Hopstanz nach Spielende: „Den Sieg widmen wir Liu!“ Liu bekommt das zunächst gar nicht mit – aber bedankt sich später ... einigermaßen versöhnt. Bleibt abzuwarten, ob das bis zum nächsten Spiel reicht.

Chang Cheng Liu zum Spiel: „Ich bin natürlich unter dem Strich zufrieden. So viele Ausfälle, Krankheit, Fehlzeiten beim Training - das nervt. Egal: der große und der kleine Chris haben´s gut gemacht, unser Zuspieler auch, und der Block war auch okay. Ich will, dass wir das beim letzten Spiel im ENNI noch mal zeigen.“

Das MSC-Aufgebot in Paderborn : Niklas Kotte, Frederik Mingers, Nick Niemiec, Marc Piskun, Christopher Schäperklaus, Jacob Hofmann, Andreas Tins, Luca Wagner, Trainer: Chang Cheng Liu, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte 

Das Ergebnis:

VBC 69 Paderborn vs Moerser SC 0:3,7-25,25-27,23-25

Hinweis: Alle Fotos sind aus dem Hinspiel vs Paderborn im ENNI Sportpark