GEGEN HOCHMOTIVIERTE GÄSTE BEKAMEN DIE ADLER ZWISCHENDURCH DIE GROßE FLATTER
In der Hinrunde kassierte der Moerser Regionalligist eine bittere 1:3 Niederlage – im ENNI konnte am Sonntag mit 3:2 (nach einer Stde. und 40 Min. reiner Spielzeit) gewonnen werden. Aber der TVA Fischenich (nahe bei Bonn) leistete großen Widerstand und zwang das Team von Chang Cheng Liu in den Tiebreaker. Damit gab es dann nur 2 Punkte für die „Adler“ – aber dennoch viel wert angesichts der Niederlage, welche die „Humänner“ aus Essen am Sonntag kassierten.
Trainer Liu hatte im 1. Satz mit seiner üblichen Startsechs beginnen können: Niklas Kotte von der Position 1, auf der Diagonalen Chris Schäperklaus, in der Annahme Chris Carter und Frederik Mingers und in der Mitte Marc Piskun und David Seybering. Auf der Libero-Position Luca Wagner – Philip Holstein als 2. Libero.
Niklas Kotte bei der Fahndung nach dem Ball ...
Von Beginn an fehlerhaftes Spiel – gleich drei Fehler und 0-3 hinten. Nach starker Feldabwehr von Kotte der erste Punkt für das Moerser Team und der 2. Lichtblick mit einer Aufschlagserie von Frederik Mingers zur 7-3 Führung. Von da ab ging´s aber wieder bergab: Fehler in der Annahme und im Angriff und bei 11-12 schon wieder im Rückstand. In der Satzmitte entschließt sich Coach Liu zum Liberowechsel, Nick Niemiec rückt bei 12-13 für Chris Schäperklaus ein. Aber der MSC weiter nervös und mit zu vielen Fehlern – auch keine Abhilfe über die Auszeit bei 16-19 Rückstand.
Zwei glatte Durchgänge
Im 2. Satz bringt die Umstellung des Trainerteams Liu/Kotte eine glanzvolle Führung bis zum Stand von 10-3. Niemiec und Carter nun in der Annahme, Mingers auf der Diagonalen, Philipp Holstein weiter als Libero. Das Spiel läuft nun deutlich flüssiger, der MSC spielt „dominant“ wie Co-Trainer Schmidt-Kotte nach der Partie feststellte. Fischenich eingeschnürt und mit einem 10-Punkte-Vorsprung vorgeführt. Die Annahme beim MSC ließ weiterhin zu wünschen übrig, aber im Angriff wurde ganz offensichtlich mit größerer Konzentration gearbeitet – erfolgreich. Fischenich reagierte mit Auszeiten bei 1-6 und 12-21. Nichts zu machen ...
Auch im 3. Durchgang - mit der Aufstellung des 2. Satzes – wiederum Dominanz des MSC. Schneller 7-2 Start, auch im 2. Drittel den 5-Punkte-Vorsprung gehalten, wiederum schöne Aufschlagserie von Mingers (5 am Stück!) und auch David Seybering lieferte am Satzende einen „Dreierpack“ ab. 2:1 Führung und ordentlicher Auftritt in zwei Durchgängen – schon mehr als die halbe Miete?
Die Partie kippt
Nicht so gegen Fischenich. Bei Moers wegen Unsicherheiten und zu hoher Fehlerzahl nicht die richtig gute Stimmung. Aber Fischenich auch nach zwei deutlich verlorenen Sätzen mit einer „Bombenstimmung“ in den 4. Durchgang – und erfolgreich. Fischenich ohne Druck mit gesichertem Tabellenplatz – Moers will und muss aufsteigen und zeigt wieder mehr Nerven als gewünscht. Damit kommt das große Publikum im ENNI 2 in den „Genuss“ eines spannenden 4. Satzes, bei dem der MSC ständig den Fischenichern hinterher (Auszeiten bei 2-6 und 6-11) läuft – und sie nicht zu packen kriegt. Immer wieder Vorsprünge für Fischenich, dann Einstände (bei 17 und 18) aber bei 20-23 die Lage brenzlig. Es folgt noch ein Eigenfehler – und damit der Tiebreaker.
Marc Piskun: Bleib drüben!
Die Umstellung bringt´s
Liu entschließt zur Umstellung von 5-1 (ein Läufer) auf 4-2 (zwei Läufer/Zuspieler) mit Nick Niemiec und Niklas Kotte in der Regie. Andreas Tins jetzt in der Mitte, Holstein weiter auf der Libero-Position. Mingers steuert mit zwei guten Aufschlägen zur 8-5 Führung beim Seitenwechsel bei, Tins mit Aufschlag zum 9-6. Vom Publikum glänzend unterstützt, behält die Mannschaft die Nerven ... und den Vorsprung ... und kann sich über einen wichtigen Sieg freuen.
Fazit: Eine stimmungsgeladene Partie – nicht immer mit positiven „Vibrations“: auf der einen Seite ein druckvoll, risikoreich und frei aufspielender Gegner, auf der anderen Seite eine Mannschaft die für den Aufstieg kämpft und auch den Druck des Trainers – für dieses Ziel – spürt. Zu viele Unsicherheiten im Spiel, kein echter „Leader“ auf dem Feld, kämpferisches Bemühen ohne die nötige Sicherheit und innere Freude. Kein herausragender Spieler an diesem Tag, von dem man hätte profitieren können. Dennoch hat man sich irgendwie durchgebissen – und die Systemänderung auf 4-2 (getestet im Pokal) gut umgesetzt.
Stimmen
Trainer Chang Cheng Liu nach der Partie: „Über den Sieg freue ich mich, umso mehr als wir nun nach der Essener Niederlage zwei Punkte Vorsprung haben. Aber ich will aus eigener Kraft – ohne weitere Niederlage – den Aufstieg schaffen. Da mache ich mir allerdings Sorgen: wir haben heute nicht den gewünschten Spielfluss gehabt, weil die Trainingsbeteiligung unzureichend ist. Es wird zu oft gefehlt – und wir bekommen keine Sicherheit in unsere Aktionen. Das ärgert mich – wir bleiben unter unseren Möglichkeiten.“
Co-Trainer Klaus Schmidt-Kotte: „Wir haben gewonnen – und dabei sollten wir es belassen. Natürlich könnten wir besser auftreten. Aber,“ so Schmidt-Kotte mit einem Lächeln, „immerhin haben wir für Unterhaltung gesorgt – die Leute haben immer Spaß am Tiebreaker, vor allem wenn man ihn gut durchbringt!“
Das MSC-Aufgebot im ENNI Sportpark: Chris Carter, Philip Holstein, Niklas Kotte, Frederik Mingers, Nick Niemiec, Marc Piskun, Christopher Schäperklaus, David Seybering, Andreas Tins, Luca Wagner, Trainer: Chang Cheng Liu, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte,
Das Ergebnis:
Moerser SC vs TVA Fischenich 3:2,22-25,25-15-16,20-25,15-11
Anmerkung: Bildmaterial aus dem Hinspiel in Fischenich