NUR WENIGE WOCHEN NACH DEM ENDE DER SAISON ...
Nur wenige Wochen nach dem Ende der Saison 2012/13 hatte der Moerser SC verkündet, dass die personellen Planungen für die Spielzeit 2013/14 abgeschlossen sind. Dennoch gab es danach noch einige Änderungen - die wichtigste davon betrifft die Position eines Annahme-/Außenspezialisten.
Denn dort - so zeigte es sich in den meisten Vorbereitungsspielen - gab es eine Achillesferse. Erst vor kurzem wurde der in Brasilien geboren Mark Plotyczer verpflichtet (die RP berichtete) und prompt gewannen die Adler ihre ersten Vorbereitungspartien. Der Gewinn der ELE-Challenge in Bottrop am vergangenen Wochenende dürfte damit auch gut für das Selbstvertrauen der Mannschaft von Trainer Chang Cheng Liu gewesen sein.
Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der 26-jährige Plotyczer, der die Annahme stabilisierte. Plotyczer nahm 2012 an den Olympischen Spielen in London teil, allerdings nicht für Brasilien, sondern für die Gastgeber. Da sein Vater ein Brite ist, erhielt Plotyczer das Spielrecht für die Engländer. „Ein großartiges Erlebnis“, sagt der Mann, dessen Mutter vom Zuckerhut stammt. In seinen jungen Jahren spielte er für die Fluminense Juniors Rio de Janeiro, ehe er 2006 nach Sao Paulo wechselte. Zwei Jahre später bereits zog es ihn als 20-Jährigen nach Europa. Seine erste Station war dort die niederländische Mannschaft von Martinus Amstelveen. In Holland bereitete er sich mit der britischen Auswahl damals auch schon auf die Olympischen Spiele vor.
In der Saison 2008/09 führte der Volleyballsport ihn nach Griechenland, eine der stärksten Ligen Europas. Zunächst bei Milon Athen, später bei Kifisia Athen sammelte er weitere Erfahrungen und zog 2010 weiter nach Rumänien. Dort heuerte er am Schwarzen Meer bei Tomis Constanta an.
Nach den Olympischen Spielen hielt es ihn nicht weiter auf dem Balkan. Er folgte dem Ruf von Prefaxis Menen nach Belgien. Der frühere Europapokal-Gegner des MSC wurde mit Plotyczer Dritter in der vorigen Saison der Ehrendivision. Bei der Frage, ob er sich angesichts so vieler Wechsel beim MSC länger als nur eine Spielzeit aufhalten möchte, zuckt er mit den Achseln. „Das ist zu früh. Im Moment fühle ich mich hier wohl.“ Trainer Chang Cheng Liu hält jedenfalls viel von ihm: „Mark ist ein guter Techniker, mit Übersicht und Auge. Er ist ein Instinkt-Volleyballer.“
Rheinische Post - Moers - NJ