KEIN LEICHTER JOB FÜR DEN MOERSER SC

DER TV BÜHL HAT SICH IN DER VOLLEYBALL-BUNDESLIGA VORERST ...

Der TV Bühl hat sich in der Volleyball-Bundesliga vorerst an die Spitze der Tabelle gesetzt. Auch der ruhmreiche VfB Friedrichshafen ließ bereits Federn gegen das Team von Trainer Ruben Wolochin. Die Adler sind deutlich gewarnt.

Nach zwei Gegnern der vermeintlich überschaubaren Kategorie müssen die Bundesliga-Volleyballer des Moerser SC am Sonntag beim aktuellen Tabellenführer antreten. Doch der heißt nicht - wie vielleicht erwartet - Berlin Friedrichshafen oder Unterhaching, sondern TV Bühl. In der Großsporthalle am Rand des Schwarzwalds wollen die nach zwei Niederlagen bereits unter Druck stehenden Spieler von MSC-Trainer Chang Cheng Liu versuchen, die Startbilanz ein wenig aufzuhübschen.

Kein leichter Job für die Adler, denn schon in der vergangenen Saison sorgte das Team von Coach Ruben Wolochin für Sorgenfalten im Antlitz des Chinesen und seiner Schützlinge. In den Play-Offs gewannen die Bühler Hin- und Rückspiel jeweils nach fünf Sätzen - das Saison-Aus für den MSC. Die Badener haben sich mit dem Ex- Berliner Björn Höhne noch einmal namhaft verstärkt. Wie stark die Mannschaft bislang auftritt, zeigen die Resultate: Klare 3:0-Siege gegen Mitteldeutschland und Aufsteiger Coburg sowie ein überraschender 3:2-Sieg gegen den VfB Friedrichshafen haben die Mannschaft an die Tabellenspitze befördert.

Der frühere Moerser Marvin Prolingheuer sorgt neben Höhne für viel Druck im Angriff. Ein Faktor, der dem Spiel der Niederrheiner fehlt. In Rottenburg und gegen Dresden gab es auf Moerser Seite keinen Akteur, der in entscheidenden Situationen den Sack zumachen konnte. So wird es für Lius Schützlinge möglicherweise auch in Bühl wieder um das Endkampfverhalten gehen. Wie auch immer: Die Spiele zwischen diesen beiden Teams waren in den letzten Jahren immer Highlights.

Tim Broshog und Tobias Neumann müssen in Bühl wieder “dicht” machen ...

Beim MSC hieß es am Sonntag nach der unnötigen Niederlage gegen Dresden erst einmal Wunden lecken. Montags hatte der Trainer dem Team trainingsfrei gegeben. „Die Spieler sollten erst einmal den Kopf frei bekommen,“ so der Moerser Trainer, der sich alle denkbaren Schuldzuweisungen erspart. „Wir haben alle verloren,“ so Liu, „aber wir dürfen nicht zu lange an die verlorenen Spiele denken, sondern müssen positiv in Zukunft schauen. Ich will nicht großartig Defizite ausbreiten, sondern Verbesserungen erreichen.“

Im badischen Bühl wird immer mächtig auf die Pauke gehauen ...

Liu weist darauf hin, dass es mehr denn je um eine gute kämpferische Einstellung geht. „Mit zwei Gewinnsätzen kann man vielleicht einen Punkt aus Bühl entführen. „Wir können bei den aktuellen Kräfteverhältnissen nur eines machen, nämlich weiter spielen. Unsere jungen Leute lernen schnell, zu viel dürfen wir von ihnen aber nicht verlangen. Sie machen jetzt wertvolle Erfahrungen, was uns noch helfen wird.“

Die Adler werden in jedem Falle wieder vor großer Kulisse spielen. Nicht nur seit dem aktuellen Höhenflug der Mannschaft brennen die Bühler für den Volleyballsport. So rechnen die Gastgeber wieder mit einer ausverkauften Halle. Die Adler dürfen sich auf ein lebhaftes und lautes Publikum einstellen. Für die Youngster Marks, Müller & Co. auch eine Erfahrung, mit der sie erst einmal fertig werden müssen.

Chauffeur Erwin sorgt “grundsätzlich” für eine positive Grundstimmung ...

Lius Schützlinge werden sich am Sonntagmorgen früh um sieben Uhr am Bus mit „Fahrer Erwin“ treffen und sich dann auf die Reise machen, um am Nachmittag in Bühl um Punkte zu kämpfen. Der routinierte Chauffeur und Reiseleiter hat bislang immer für eine positive Grundstimmung beim Team gesorgt - den letzten Ball kann er allerdings nicht selbst versenken. Das müssen die Spieler schon eigenständig erledigen.

Rheinische Post - Moers - Nils Jansen