ZUSPIELER TRITT IN GROSSE FUSSSTAPFEN

OB DER MITTLERWEILE VIERTE NIEDERLÄNDISCHE ZUSPIELER ...

Ob der mittlerweile vierte niederländische Zuspieler in der Geschichte des Moerser Volleyball-Bundesligisten an das Format seiner Vorgänger wird anknüpfen können, ist fraglich: Zu groß war die Klasse seiner Landsleute, alle deutlich älter als Jelle van Jaarsveld sowieso. Olympiasieger Peter Blangé war eine Klasse für sich, Roland Rademaker, Dirk-Jan van Gent und Nico Freriks - alle gestandene Nationalspieler. „Was soll´s?“, meint van Jaarsveld, „ich werde mich anstrengen und mich anbieten.“

Mit Sicherheit wird van Jaarsveld die ehemaligen Protagonisten Freriks, van Gent und Rademaker im Block übertreffen. Da hat der 2,05 Meter lange Mann deutlich Vorteile. So sieht denn auch van Jaarsveld seine Stärke im Block und im Aufschlag. Als größte Schwäche sieht er, dass er oft zu selbstkritisch ist. „Dann ziehe ich mich selbst runter.“ Sein größtes Vorbild ist Bruder Sjime, der eine Saison in Bottrop absolvierte und mehrere Jahre in verschiedenen holländischen Vereinen spielte.

Einmal trumpfte Sjime sogar beim MSC auf: vor drei Jahren beim Open Air in St. Anthonis. Der Bruder konnte sich damals nicht für den MSC entscheiden - seine Kombination aus Studium (in den Niederlanden) und Volleyball ließ es nicht zu. Van Jaarsveld holte mit Nesselande eine holländische Meisterschaft, in Belgien spielte er bei Precura Antwerpen. Die vorige Saison verlief sehr unglücklich: Er holte sich früh eine schwere Bänderverletzung im Fuß und musste lange pausieren. „Das hat mich zurückgeworfen, ich arbeite jetzt erst mal daran, meine alte Form wiederherzustellen“, meint van Jaarsveld. Nach Moers kam er durch die Vermittlung von Ex-Adler Guido Görtzen.

Wichtiges sportliches Vorbild ist für ihn Tennisprofi Roger Federer: „Der Junge hat große Klasse und ist immer relaxed.“ Hätte van Jaarsveld drei Wünsche frei, so würde ganz oben stehen „Immer das tun können, was richtig Spaß macht“. An zweiter Stelle käme „Gesundheit für meine Familie und mich“ und schließlich wünscht sich der Single „ein perfektes Mädchen um eine Familie aufzubauen“. Van Jaarsveld ist ein Volleyballer mit Bodenhaftung: Wichtigste Person ist neben seinem Bruder bislang seine Mutter. Die schönste Stadt ist für ihn Antwerpen - und das schönste Land bleibt Holland.

Sportlich geht es für ihn darum, zu versuchen, sich im Zuspiel gegen die harte Konkurrenz von Tobias Neumann durchzusetzen. Bislang haben die beiden „Langen“ bei den Testspielen in etwa gleiche Spielanteile gehabt. Bald muss Trainer Chang Cheng Liu entscheiden, wer die Nummer eins wird.

Rheinische Post - Moers

(Der Beitrag erschien im September in der Rheinischen Post)