NUN WIRD ES FÜR DIE „ADLER“ VOM MOERSER SC GANZ SCHWER
Nun wird es für die „Adler“ vom Moerser SC ganz schwer. Die Bundesliga-Volleyballer erwarten am Sonntag um 16 Uhr die Top-Mannschaft im Enni-Sportpark von Generali Haching. Das Team aus dem Süden von München zählt in dieser Saison erneut zu den Meisterschaftsfavoriten – in den vergangene Jahren wurde der Titel knapp verpasst. Allerdings sieht es danach aus, als hätte Haching in dieser Saison die letzte Chance auf einen Titel. Hauptsponsor Generali hat angekündigt, nach dieser Saison sein Engagement bei den Volleyballern in Unterhaching zu beenden.
Ein neuer Geldgeber ist nach Angaben der Vereinsführung in den kommenden sechs Wochen nicht in Sicht. Doch spätestens dann würde der Rückzug aus der Liga vorbereitet. „Es gibt gewisse Fristen, die wir einhalten müssen, um den Verein nicht in finanzielle Bedrängnis zu bringen. Im Januar werden wir mit der gesunden Abwicklung beginnen“, sagte Trainer und Geschäftsführer Mihai Paduretu kürzlich der „Süddeutschen Zeitung“.
Wer aber nun erwartet, dass sich die Mannschaft aus dem Münchener Süden nun hängen lässt, ist schief gewickelt. „Wir versuchen uns auf den Sport zu konzentrieren und so viel Werbung für den Verein zu machen, wie nur möglich“, begründete Angreifer Simon Hirsch in der „Abendzeitung München“ die Haltung im Team.
Für Sponsoren interessant machen
Zwar verlor Haching das Saisonauftaktspiel in Berlin gegen die Volleys. Doch danach lief es immer besser. Vor anderthalb Wochen zog das Team im CEV-Pokal in Antwerpen mit einem klaren 3:0-Sieg gegen Precura ins Achtelfinale ein. Kurzum: Die Mannschaft tut alles dafür, um sich für einen neuen Sponsoren interessant zu machen. Und ausgerechnet jetzt steht Sonntag, 16 Uhr, die Partie in Moers an.
Ein gut gesetzter Neumann/Broshog-Block ...
Für die Partie gibt es für die Volleyball-Fans zwei interessante Personalien: Zum einen kommt Ex-Adler Ewoud Gommans in die Grafenstadt zurück, zum anderen feiert Nicolas Marks ein Wiedersehen mit Bruder Jan-Philipp: „Das gibt ein Familientreff. Die ganze Familie hat sich angesagt.“ Auch für Oskar Klingner gibt’s ein Wiedersehen – mit dem starken Diagonalspieler Hirsch taucht ein Kollege aus der Junioren-Nationalmannschaft auf, mit dem er die Junioren-Weltmeisterschaft in Brasilien bestritt.
Die Mannschaft von MSC-Trainer Chang Cheng Liu ist in dieser Saison nicht besonders gut gestartet. In den ersten drei Spielen gegen Rottenburg, Dresden und Bühl wurden reihenweise Satz- und Spielbälle „verschenkt“ und jeweils mit 2:3 verloren. Nach der neuen Regel gibt es für diese knappen Ergebnisse zwar je einen Punkt. Doch die Ausbeute ist dürftig – gerade nach vergebenen Matchbällen.
Das Team um das Trainerduo Chang Cheng Liu und dessen Co Michael Kohne gehen die Tiebreaks mittlerweile „auf die Nerven“. In den letzten sechs Spielen der zurückliegenden Saison – gegen Netzhoppers, Haching, Rottenburg, Friedrichshafen und zweimal Bühl – sowie den drei Spielen in dieser Saison – gegen Rottenburg, Dresden und Bühl – gab es Tiebreaks. Vier wurden gewonnen, fünf verloren. Eben auch alle drei in der laufenden Saison.
... zeigt Wirkung.
Nun kommt mit Haching allerdings ein Klasse-Gegner. Im Pokalfinale vor 10 000 Zuschauern im März dieses Jahres lieferte der MSC gegen die Hachinger ein packendes Finale, kassierte aber ersatzgeschwächt mit – wie kann es anders sein – einer 2:3-Niederlage. Angesichts der aktuellen Kräfteverhältnisse wäre das MSC-Lager mit solch einer knappen Niederlage und einem Punkt „zufrieden“. Denn mit Ferdi Tille, Sebastian Schwarz, Marcus Böhme und Simon Hirsch stehen gleich vier Spieler aus der deutschen Nationalmannschaft ins Hachings Startsechs.
Spielerische Verbesserungen
Wie auch immer: die „Adler“ wollen nicht aufstecken. Beim MSC hoffen alle auf bessere Zeiten.
In Bühl waren spielerische Verbesserungen erkennbar. Liu ist sicher: „Diese Mannschaft wird sich weiter entwickeln. Im Enni-Sportpark haben uns die Zuschauer immer geholfen. Ich hoffe, das wird auch am Sonntag so sein. Dass ein schwerer Gegner kommt, ist klar. Klar ist aber auch, dass wir das Spiel nicht so einfach abgeben wollen. Es wird jede Menge körperliche Arbeit und Einsatz geben müssen, damit wir bestehen können.“
NRZ / WAZ - Moers - Uwe Zak