TIM ELSNER BEIM MOERSER SC: IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT

MIT TIM ELSNER IST OHNE ZWEIFEL DER SPIELER MIT ...

Mit Tim Elsner ist ohne Zweifel der Spieler mit der größten Erfahrung zum Volleyball-Bundesligisten Moerser SC gestoßen, dessen Rolle im neu formierten Team von Trainer Chang Cheng Liu von großer Bedeutung ist. Elsner spielt auf der Annahme/Außen-Position und ist dort im Angriff ein wichtiger Vorbereiter. Denn: Ist die Annahme gut, ist alles möglich. Gleichzeitig soll Elsner Vollstrecker bei Netzangriffen oder Angriffen aus dem Hinterfeld sein.

Ein eher unruhiger Job im Spiel. Da ist Übersicht und Ruhe gefragt. Nach dem Selbstverständnis von Elsner ist dieser spezielle Begriff „Ruhe“ weit entfernt von Ausruhen und Lethargie. Mit seiner langjährigen Erfahrung weiß er aber, dass zwischen den Aktionen ein paar Sekunden der Ruhe, der Sammlung und der neuen Konzentration liegen. Elsner: „Jede Hektik, jeder Übereifer stört das Spiel. Die Punktkonzentration ist wichtig und die richtige, antizipierte Entscheidung und Handlung.“

Übersicht und Ruhe

Für das MSC-Spiel könnte der 29-jährge Diplom-Sportwissenschaftler – Schwerpunkt Rehabilitation, er plant noch ein Studium fürs Lehramt – zum Schlüsselfaktor werden. Elsner ist Sportler durch und durch: Vor seiner Volleyballkarriere mit vier Länderspielen und über 50 Einsätzen in der Juniorennationalmannschaft spielte Elsner richtig gut Fußball. Gehörte zur Mittelrhein-Auswahlmannschaft und spielte gegen Klubs wie Fortuna Köln und Bayer Leverkusen.

Harmonischer Block mit Tim Broshog ...

Dann packte ihn jedoch der Volleyball-Virus: Elsner wechselte nach Berlin ins Volleyball-Internat, trainierte unter Michael Warm und kam nach Düren, wo er sechs Jahre in der ersten Mannschaft spielte – auch in der Champions League.

Nach zwei Interims-Spielzeiten in Bottrop kehrte er nach Düren zurück – und will es nun nochmal wissen: „Auf hohem Niveau angreifen. Die aktuellen Kräfteverhältnisse in der Liga sind bekannt, die dürfen uns aber nicht beeindrucken. Wir müssen das Beste daraus machen.“

Einer seiner sportlichen Vorbilder ist der legendäre deutsche Annahmespieler Wolfgang Kuck, der viele Jahre in Leverkusen und Wuppertal spielte und dann nach Frankreich wechselte.

Ruhig und abgeklärt

Kuck hatte dasselbe „Volleyball-Naturell“ wie Elsner: Er spielte ebenso ruhig, abgeklärt, aber auch immer wieder voll konzentriert – ausgestattet mit einer herausragenden Wahrnehmung.

Seine Schwäche sieht Elsner trotz seines „fortgeschrittenen“ Alters in einem „manchmal zu hohen Maß an Ungeduld“, die seiner Ruhe dann doch einen Streich spielt. Seine Stärke sieht er dagegen in seinen Allroundqualitäten und seiner Übersicht, gesichert durch eine gute Grundausbildung in Berlin. Diese möchte er nun bei den Adlern gewinnbringend einsetzen.

NRZ / WAZ - Moers