DEN ERSTEN SIEG IM FÜNFTEN PUNKTSPIEL HOLTE DER ...
Den ersten Sieg im fünften Punktspiel holte der Volleyball-Bundesligist Moerser SC am Samstagabend auswärts. Der 3:0 (25:23, 25:20, 25:16)-Erfolg bei den RWE Volleys Bottrop vor 580 Zuschauern war hochverdient, weil sich die Mannschaft von MSC-Coach Chang Cheng Liu endlich einmal krisenfest präsentierte.
Beide Trainer, sowohl der Chinese als auch der Bottroper Goran Aleksov, machten als Ursache für die klare Angelegenheit auf dem Spielfeld die Konstanz der Gästemannschaft aus. “Der MSC spielte durchgängig auf einem höheren Niveau als wir. Ich bin froh, dass wir wenigstens einen Satz gut dagegen halten konnten. Uns fiel aber nichts ein, um den MSC und seinen starken Diagonalangreifer zu stoppen”, fasste der frühere Moerser Spieler Aleksov das Geschehen in eigener Halle zusammen.
Joris Marcelis im direkten Duell mit Kontrahent Itamar Stein ...
Eine hohe Satzführung im ersten Abschnitt (14:9) geriet schon wieder in Gefahr, weil Itamar Stein, der Topscorer der Bundesliga, fleißig punkten (insgesamt 20 Zähler) durfte. Am Ende zitterten die Adler einen knappen Vorsprung ins Zwischenziel, auch weil die Gastgeber mit zwei verschlagenen Services noch nachhalfen. Trainer Liu hatte seine Stammformation ins Rennen geschickt – bis auf eine Ausnahme: Tom Weber spielte als Libero, und der beste Abwehrchef der vergangenen Saison fand sich unerwartet auf der Ersatzbank wieder. Óscar Rodriguez war nach einer nur mäßigen Vorstellung in Rottenburg beim Pokal-K.o. vom Trainer abgestraft worden.
Tim Broshog pass auf - mit Fingerspitzengefühl ...
Liu erklärte seine Entscheidung so: “Tom ist ein anderer Typ als Óscar, heute hat er uns mit seiner Körpersprache entscheidend geholfen und selbst ein gutes Spiel gemacht.” Auch Regisseur Tobias Neumann darf sich über ein Lob seines Trainers freuen: “Unser Zuspieler hat sehr konstant gespielt.” Neben Neumann verdiente sich Joris Marcelis die Bestnote auf Moerser Seite. Der Diagonalangreifer wurde von Aleksov zum wertvollsten Spieler benannt, auch weil der Niederländer in drei Sätzen exorbitante 21 Punkte holte und mit 68 Prozent eine hervorragende Erfolgsquote im Angriff verzeichnete. Nur Mark Plotyczer lag mit 82 Prozent noch darüber. Weil der Brasilianer aber in der Annahme nicht immer stabil auftrat, wurde er mehrmals durch Nikolas Marks ersetzt.
Die mitgereisten Fans konnten endlich einmal zufrieden sein ...
In den Sätzen zwei und drei, als die Bottroper Gegenwehr merklich abnahm, bekamen auch Moritz Müller und Noah Baxpöhler ihre Spielanteile. Einen Bruch brachten diese Wechsel aber nicht – im Gegenteil: Die RWE Volleys wirkten überfordert, weil der MSC weiter technisch präzise und nun noch unberechenbarer auftrat. Eine Rote Karte gegen den reklamierenden Bottroper Co-Trainer Marco Donat und der damit einhergehende Punktverlust für die Gastgeber spielte hatte im dritten Durchgang beim 17:10 für Moers keine spielentscheidende Rolle mehr. Der MSC brachte seinen ersten Sieg, der auch in dieser Höhe verdient ausgefallen war, locker nach Hause. Die Adler hatten unter dem Strich keine Mühe, die personell stark gebeutelten Gastgeber zu beherrschen.
Rheinische Post - Moers/Bottrop - Nils Jansen