MIT MÜH' UND NOT RETTET SICH DER ...
Mit Müh' und Not rettet sich der Moerser SC beim Neuling zu einem 3:2-Tiebreak-Erfolg.
Der Moerser SC ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Zum einen entsprach das Resultat nicht den allgemeinen Erwartungen – die Adler gewannen beim Neuling VSC Coburg/Grub am Samstag Abend lediglich knapp mit 3:2 (22:25, 25:22, 16:25, 25:14, 15:13) – zum anderen zauberten die Grafenstädter einen neuen Zuspieler aus dem Hut, den Mexikaner Pedro Rangel. Er war auch gleich einsatzberechtigt und sorgte in seinem ersten Volleyball-Bundesligaspiel für die Wende nach schwachem Auftakt der Gäste vom Niederrhein.
Der 25-jährige Latino spielte zuletzt für den französischen Zweitligisten Asus Orange. Seit sieben Jahren gehört er der Nationalmannschaft seines Landes als Regisseur an und nahm an Weltmeisterschaften, Kontinental-Titelkämpfen, an Weltliga-Spielen und der Universiade teil. Ob er eine Verstärkung für den MSC sein wird, zeigt sich wohl erst nach den nächsten Spielen. Allerdings brachte er ohne viele Trainingseinheiten seine neue Mannschaft in Bayern auf Siegkurs. Rangel kam für Tobias Neumann bei 12:19 im ersten Satz ins Spiel und blieb bis zum Schluss auf dem Feld.
Pedro Rangel - auch in der Abwehr gut beschäftigt ...
Die Probleme der Grafenstädter lagen einmal mehr in der Annahme. Zwölf Punkte verschenkten der MSC nach Fehlern von Mark Plotyczer (3), Nicolas Marks (3), Tim Elsner (2), Óscar Rodriguez (2), Neumann und Tom Weber. Kein leichter Job für einen Zuspieler, wenn die Pässe nicht präzise ankommen. Allerdings schlug der Neuling auch prima auf. 13 Asse, darunter fünf für den Beinahe-Adler Daniel Malescha, sprechen für sich. Überzeugend traten die Gäste lediglich an der Netzmitte auf. Tim Broshog und Oskar Klingner fanden nach schwacher Leistung gegen Berlin zurück zu gewohnter Souveränität. Und Rangel war nach Einschätzung von Coburgs Trainer Milan Maric der Matchwinner für die Adler: “Als der neue Zuspieler bei Moers ins Spiel kam, wurde es schnell und für unseren Block sehr schwer.”
Moritz Müller half in der Schlussphase ...
Das Auf und Ab der der Leistungen im Moerser Team ist der Tatsache geschuldet, dass etablierte Spieler wie Tim Elsner und Tobias Neumann die in sie gesteckten Erwartungen derzeit nicht erfüllen.
In den Neunziger Jahren Deutscher Meister: MSC Trainer Chang Cheng Liu und Andreas Franke. Beide nominierten die MVP´s in Coburg ...
So mussten die Jüngeren ran beziehungsweise ein völlig neuer Zuspieler. “Wir haben gut gekämpft, aber durch unsere Annahme-Probleme Rückschläge einstecken müssen. Im Tiebreak sind wir gut gestartet, haben aber wieder nicht konstant durchgespielt. Der neue Zuspieler war die große Überraschung, und Moritz Müller hat uns in der Schlussphase geholfen” sagte MSC-Coach Chang Cheng Liu, ehe er und sein Team eine Einladung des früheren MSC-Zuspielers Andreas Franke annahmen und sich danach auf die lange Busfahrt durch verschneite Mittelgebirge machten.
Rheinische Post - Moers/Coburg - Nils Jansen