DAS WAR NICHTS FÜR VOLLEYBALL-ÄSTHETEN, WAS ...
Das war nichts für Volleyball-Ästheten, was der Moerser SC in einer Stunde 45 Minuten Spielzeit im Bundesliga-Duell beim CV Mitteldeutschland ablieferte. Doch am Ende gab es in der Jahrhunderthalle in Bad Spergau einen 3:1 (25:23, 14:25, 25:22, 25:21)-Auswärtssieg und damit drei Punkte.
In die Startsechs brachte MSC-Trainer Chang Cheng Liu Tom Weber als Feldspieler. Und bewies damit „ein Näschen“. So begann der MSC nur mit Oscar Rodriguez als Libero, in der Mitte mit Tim Broshog und Oskar Klingner, in der Annahme mit Mark Plotyczer und Tim Elsner und als dritter Annahmespieler auf der Diagonalposition stand Nicolas Marks. Doch der war dort überfordert, musste nach dem ersten Satz vom Feld.
Asse von Rangel und Plotyczer
Moers war mit Assen von Pedro Rangel und Plotyczer zur 3:1- und 4:2-Führung gestartet, lag bei der ersten technischen Auszeit hinten, führte erneut mit 15:11. Dann brach Moers nach einer Flatter-Aufschlag-Serie von Ex-„Adler“ Jairo Hooi in der Annahme ein, lag plötzlich mit 17:20 zurück. Liu nahm eine Auszeit; für Plotyczer kam Weber und nach 22:22 besorgte Rangel per Ass den knappen 25:23-Satzgewinn.
Tobias Neumann in bekannter Manier ...
Moers spielte weiter so schwach. Über 3:9 und 9:13 werden die „Adler“ gerupft. Und am Ende waren es Noah Baxpöhler und Plotyczer, die mit zwei Fehlern den Gastgebern den Satzgewinn schenkten.
Im dritten Durchgang setzt Liu auf Müller und Weber in der Annahme. Und der „zweite Anzug“ passt. Das Duo macht seine Sache ordentlich. Dazu strahlte nun Tobias Neumann die notwendige Ruhe aus. Plotyczer rückt auf die Diagonale und die Gäste können sich nun bei Mitteldeutschland bedanken, die nun auch mehr Fehler produzieren und Moers den Sieg ermöglicht.
Tom Weber “mit Auge” ...
Auch im vierten Satz patzt der Gastgeber häufiger als die „Adler“. Bei 11:11 kommt Neumann für Rangel ins Zuspiel. Die “Adler“ waren nun stärker, übernehmen mit 13:11, bis zum 16:11 die Führung. Eine Vorentscheidung fiel beim 20:14. Der MSC agiert konsequenter und stärker als Mitteldeutschen – und setzt sich am Ende durch.
Nach dem Spiel waren die Moerser unendlich erleichtert. Erstmals umarmte jeden jeden. Gefreut haben sich die „Adler“ schon oft – aber noch nie so herzlich und innig.
Tim Broshog mit der MVP Plakette ...
Moritz Müller und Tom Weber machten einen guten Job. Die Hereinnahme von Tobias Neumann in die Regie zahlte sich wirklich aus. Neumann behielt die Ruhe und auch in brenzligen Situationen die Übersicht.
Broshog wurde zwar zum wichtigsten Spieler (MVP) der Partie gewählt, fand aber lange nicht zu seiner gewohnten Stärke, weil er immer wieder zu durchsichtig gegen einen gut aufgelegten Jairo Hooi eingesetzt wurde. Und damit oft wirkungslos blieb.
NRZ / WAZ - Moers - Uwe Zak