DASS DER SCHLECHTE ERSTE SAISONABSCHNITT UND ...
Dass der schlechte erste Saisonabschnitt und insbesondere die beiden zurückliegenden Wochen mit ihren Turbulenzen in personeller Hinsicht im Lager des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC mächtig an den Nerven gezerrt haben, zeigte sich nach dem wichtigen Auswärtsspiel der Adler am Samstag bei den CV Mitteldeutschland deutlich. Denn als sich die Gäste nach knapp zwei Stunden trotz einer spielerisch erneut sehr bescheidenen Vorstellung zu einem 3:1-Erfolg (25:23, 14:25, 25:22, 25:21) gekämpft hatten, brach die Erleichterung in Form von unbändiger Freude aus ihnen heraus.
Die herzlichen und geradezu innigen Umarmungen spiegelten wider, wie viel sich die Moerser für ihr letztes Spiel des Jahres in der Jahrhunderthalle Spergau vorgenommen hatten. Dass sie die Heimreise mit dem erhofften Resultat antreten konnten, bedeutet, dass der MSC im Rennen um die direkten Play-off-Plätze bleibt und vor der anstehenden Weihnachtspause die nötige Ruhe einkehrt, um sich mit dem inzwischen deutlich veränderten Kader auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.
Moritz Müller avancierte zu einer wichtigen Stütze im Spiel ...
Schließlich war nach der Verpflichtung von Zuspieler Pedro Rangel sowie der Trennung von den beiden Niederländern Joris Marcelis und Jelle van Jaarsveld erst am Freitag bekanntgeworden, dass sich der MSC mit Bundesliga-Topscorer Itamar Stein von den finanziell angeschlagenen RWE Volleys Bottrop geeinigt hatte, ihn für die vakante Position des Diagonalangreifers zu verpflichten (die RP berichtete am Samstag). Angesichts der Probleme auf der Diagonalen war es auch keine Überraschung, dass MSC-Coach Chang Cheng Liu am Samstag auf dieser Position eine Art Feldversuch startete.
Nicolas Marks bekam einiges “zurück” ...
Zunächst durfte Youngster Nicolas Marks ran, doch nach dessen ängstlichem Start kam Moritz Müller, später auch noch Mark Plotyczer. Dass das Trio dabei mehr Tiefen als Höhen durchlebte, hatte auch damit zu tun, dass die Abstimmung mit dem mexikanischen Aufbauspieler Pedro Rangel noch nicht so recht funktionieren wollte. So brachte Liu auch häufiger Tobias Neumann ins Spiel, wobei der zuletzt degradierte Regisseur in brenzligen Situationen Ruhe und Übersicht bewies.
Oskar Klingner: vorbildlicher Einsatz am Netz und im Feld ...
Überhaupt bewies der Trainer der Moerser mit seinen Wechseln ein glückliches Händchen. Hatte es vor der Partie noch etwas überrascht, dass Tom Weber nicht die Zweitbesetzung als Libero geben sollte, sondern die gewöhnliche Spielkleidung überstreifte, erwies sich das später als Glücksfall. Denn als die Gäste den zweiten Durchgang nach schwacher Leistung verloren hatten, schickte der Coach Müller und Weber erfolgreich als Annahmeriegel aufs Feld. So konnte Liu hinterher konstatieren: “Wir hatten große Probleme in Annahme und Angriff. Glücklicherweise haben die Wechselspieler gut gespielt. Wir haben unsere positive Einstellung nie aufgegeben.”
Rheinische Post - Moers - David Beineke