ANGESICHTS DER BISHERIGEN RESULTATE ...
Angesichts der bisherigen Resultate in der laufenden Bundesligasaison wird sich mancher Volleyball-Fan des Moerser SC am Mittwochabend überlegt haben, dem Besuch des Heimspiels gegen Evivo Düren eine andere Freizeitbeschäftigung vorzuziehen. Gut möglich, dass eine solche Entscheidung im Nachhinein bereut wird, denn die Partie im Enni-Sportark war allemal einen Besuch wert. Der 3:0-Erfolg über die Dürener war nicht nur der erste Heimsieg der Adler in dieser Saison (die RP berichtete), sondern so etwas wie eine Initialzündung zur von Trainer Chang Cheng Liu angekündigten Aufholjagd in der Rückrunde, die am übernächsten Sonntag daheim gegen den TV Rottenburg beginnt.
Düren war prima in die Saison gestartet, am Mittwoch aber überraschend chancenlos gegen den MSC. Verbreitet herrscht die Einschätzung vor, dass Neuzugang Itamar Stein zu erheblichen Anteilen an dieser positiven Entwicklung der Grafenstädter beiträgt. Der Israeli präsentierte als Punktelieferant mit 20 Zählern in drei Sätzen, aber auch als Teamplayer, der aufmerksam die Tipps seines Trainers aufnimmt und umsetzt. Davon profitieren sämtliche Nebenleute, die allesamt auf einen starken Hauptangreifer angewiesen sind, um eine ökonomische Verteilung der Angriffslast innerhalb der Mannschaft zu erzielen. Prompt waren auch die Außenangreifer Tim Elsner und Mark Plotyczer sowie die Mittelangreifer Tim Broshog und Oskar Klingner mit nahezu gleichen Punktwerten erfolgreich.
Kann zuhören und umsetzen: Itamar Stein
Apropos Elsner: Der Ex-Dürener machte gegen seine ehemaligen Teamkameraden sein mit Abstand bestes Saisonspiel und krönte seine starke Leistung mit dem verwandelten Matchball. Nationalspieler und MSC-Kapitän Broshog, der sonst häufig wie der Turm in der Schlacht wirkte, durfte sich einreihen in ein geschlossenes Mannschaftsgefüge. Es wird schwer für jeden weiteren Akteur, in diese Phalanx einzubrechen. Zweimal nur musste und wollte Liu in der Partie gegen Düren Änderungen im Personal vornehmen. Beide Male machte er die Einwechslungen von Tom Weber und Nicolas Marks schnell wieder rückgängig, weil sie es an diesem Abend eben nicht besser machten als Elsner und Plotyczer.
Elsner gut drauf im ENNI Sportpark
Wie gut Liu die Mannschaft auf die Partie gegen Düren vorbereitet hat, war vor allem abzulesen an der Art und Weise, wie Zuspieler Tobias Neumann auftrat. In kürzester Zeit harmonierten Neumann und Stein auf der einen sowie Neumann und alle weiteren Angreifer auf der anderen Seite. Regisseur und Diagonalangreifer bemerkten in ihren Kurzanalysen jeweils das wirkungsvolle Training unter Liu.
Der Triumph des Tobias Neumann ... (Photo: Tom Schulte)
Auch fachkundige Beobachter wie die beiden früheren MSC-Trainer Georg Grozer senior und Johan Verstappen sowie der Vize-Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, Hubert Martens, oder die erfahrenen Übungsleiter Wolfgang Schütz (Westdeutscher Volleyballverband) und Martin Schattenberg (Nachwuchskoordinator des MSC) registrierten das Resultat der jüngsten erfolgreichen Bemühungen der Vereinsführung und des MSC-Trainergespanns. Positive Neuigkeiten gab es am Rande der Partie auch von Zuspieler Pedro Rangel. Er soll noch in dieser Woche sein Visum für Deutschland erhalten und dann endlich aus Mexiko nach Moers zurückkehren.
Rheinische Post - Moers - Nils Jansen