DER VOLLEYBALL-BUNDESLIGIST AUS DER GRAFENSTADT VERLOR ...
Der Volleyball-Bundesligist aus der Grafenstadt verlor den ersten Satz, setzte sich am Samstag aber letztlich verdient mit 3:1 durch. Die Adler sind dort angekommen, wo sie hinwollten: Den sechsten Tabellenplatz können sie heute Abend theoretisch mit dem punktgleichen Westrivalen Düren tauschen. Dazu allerdings müsste der Konkurrent um Rang fünf beim amtierenden Deutschen Meister Berlin mit zwei oder mehr Sätzen Differenz verlieren.
Den Grundstein für die eigene gute Ausgangssituation haben die Grafenstädter am Samstag mit einem 3:1-Sieg (22:25, 25:21, 25:22, 25:20) beim VC Dresden gelegt. Eine glanzvolle Leistung lieferte das Team von Trainer Chang Cheng Liu nicht ab, der Auswärtserfolg war eher ein Arbeitssieg.
Das Tabellenschlusslicht ärgerte den im ersten Durchgang noch benebelt wirkenden Gast vom Niederrhein mit risikoreichen Spielzügen. Tim Elsner und Nicolas Marks unterliefen einige Annahmefehler. Zuspieler Pedro Rangel machte bei 19:21 nach einem über weite Strecken andauernden Vorsprung Platz für Tobias Neumann, der fortan die Fäden zog.
Oops - der kam zurück. Itamar Stein trifft den Block ...
Aber es war der Außenseiter, der überraschend die Ernte mit 25:22 einfuhr. Nun endlich waren die Adler konzentrierter bei der Sache. Im Angriff punkteten Itamar Stein und Mark Plotyczer zuverlässiger. Tim Broshog und Oskar Klingner hatten einige effektive Blockaktionen. Vor allem Libero Óscar Rodriguez riss mit guter Körpersprache seine Nebenleute mit, die den zweiten und den vierten Satz ungefährdet nach Hause brachten. Im dritten Abschnitt zwang der MSC die Gastgeber mit einem starken Endspurt noch in die Knie, die beim 22:20 bereits den Satzerfolg in greifbarer Nähe wähnten.
Oops - der kam auch zurück: Itamar Stein bremst Eric Grosche ...
So aber kam es zum wichtigen “Dreier” für eine unterdurchschnittlich agierende Mannschaft aus Moers, die sich steigern muss, soll's im nächsten Match am Mittwoch gegen Bühl wieder zu einem Sieg reichen. Der Dresdener Trainer Jan Pretscheck war stolz auf sein Team, bemängelte allerdings: “Im dritten Satz haben wir den Vorteil selbst vergeigt – daran müssen wir arbeiten.” MSC-Coach Liu sagte: “Dresden ist zu Beginn für sein volles Risiko belohnt worden. Wir hatten wie auch schon in der Vergangenheit ein mentales Problem. Ich hatte von meiner Mannschaft mehr erwartet. Wir leisten uns zu viele Fehler im Spiel.”
Sven Dörendahl und Mark Plotyczer freuen sich über ihre Ehrung ...
Liu schenkte seinem früheren Mannschaftskameraden Sven Dörendahl die MVP-Plakette. Der Dresdener Sportdirektor war im vierten Satz ins Spiel gekommen, setzte aber keine Akzente mehr in Richtung einer Wende der Partie. Dörendahl sagte: “Ich trainiere nur zweimal die Woche mit und versuche zu helfen. Wir haben mit Santino Rost einen Top-Zuspieler, der im Prinzip alles regelt. Sicher eine schöne kameradschaftliche Geste von Liu, aber wohl doch auch eine kleine Anerkennung und Respekt für mein Bemühen. Beste Grüße nach Moers – vor allem an diejenigen, die sich noch an mich erinnern.”
Rheinische Post - Moers - Nils Jansen