REVANCHE-KRIMI MIT HAPPY END

FÜNFTER SIEG IN SERIE FÜR DIE MANNSCHAFT DER STUNDE ...

Fünfter Sieg in Serie für die Mannschaft der Stunde in der Volleyball-Bundesliga: Der Moerser SC ringt in einem hochspannenden Duell den bisherigen Tabellenzweiten TV Bühl mit 3:2 nieder und erobert sich den fünften Rang. Die Serie hielt auch gestern Abend im Enni-Sportpark. Sein fünftes Spiel in Folge entschied der Volleyball-Bundesligist Moerser SC knapp, aber verdient mit 3:2 (28:30, 26:24, 25:21, 21:25, 15:13) gegen den TV Bühl für sich und verdrängte den Westrivalen evivo Düren zumindest vorübergehend vom wichtigen fünften Tabellenplatz, der in den Play-Offs eine vielversprechende Ausgangssituation bedeutet.

Damit gelang den unbändig kämpfenden Adlern die Revanche für die 2:3-Hinspielniederlage in Bühl. Aber sie spannten ihre Fans – rund 800 waren nach Rheinkamp gepilgert – mächtig auf die Folter. Umso größer war der Jubel auf dem Parkett und auf den Rängen nach 134 langen Spielminuten mit Höhen und Tiefen, Lust und Frust, Klassesport und Grottengepritsche, als die Gastgeber die müden Arme in die Höhe rissen und den Erfolg feierten. “Zum chinesischen Neujahr haben mir meine Spieler ein Riesengeschenk gemacht. Danke an alle, und danke an unsere Fans. Heute Abend spendiere ich jedem Spieler zwei Bier, morgen gibt's einen trainingsfreien Tag – und am Freitag bereiten wir uns auf das Spiel in Haching vor”, sprudelte es aus dem erleichterten MSC-Trainer Chang Cheng Liu hervor, der am Ende alles richtig gemacht zu haben schien.

Aber im dritten und vierten Satz des Spiels hätte er auch den einen oder anderen alternativen Spielerwechsel vornehmen können. Denn in dieser Phase drohten die Grafenstädter das Spiel zu verlieren. Sie kamen ohnehin schwer in Tritt: Im ersten Durchgang liefen sie einem hohen Rückstand hinterher, gingen schließlich mit 25:24 in Führung, um dann doch noch mit 28:30 zu verlieren. Spiegelverkehrte Welt im zweiten Abschnitt: Moers führte 8:3, lag dann mit 22:23 hinten und zog in einem Endspurt mit 26:24 an Bühl vorbei. Der Satzausgleich schien die Adler zu beflügeln. Aber – man ahnt es bereits – im dritten Durchgang schmilzt die hohe 20:13-Führung wieder dahin. Immerhin retteten Tim Broshog, Itamar Stein & Co. ein 23:20 zum 25:21 ins Zwischenziel.

Kraft und Konzentration blieben fortan auf der Strecke. Fast nur noch über die Außenpositionen taktierte die Liu-Sechs. In der Mitte und auf der Diagonalposition verhungerten die Angreifer, während Mark Plotyczer und Nicolas Marks in den “Roten Bereich” liefen. Fehler über Fehler führten dazu, dass eine 20:17-Führung verspielt wurde. Das 21:25 war der Tiefpunkt des Abends. Keinen Pfifferling wollten die leise gewordenen Fans jetzt noch auf ihre Mannschaft setzen. Aber sie hatten die Rechnung ohne die Mannschaft gemacht. Sie kämpfte mit Schaum vor dem Mund – und hatte schließlich Erfolg. Plotyczer wurde zu Recht zum wertvollsten Spieler gewählt.

Ruben Wolochin, der Trainer des Gästeteams vom Schwarzwald, lobte die Leistung des MSC: “In der Schlussphase hat Moers das enge Match noch gedreht. Mit unglaublichen Abwehraktionen hat sich unser Gegner im Spiel gehalten und am Ende mit einer Super-Performance die Ernte eingefahren.” In dieser Form fahren die Adler am Sonntag nicht ohne eine Siegchance zum nächsten Gegner Generali Haching.

Rheinische Post - Moers - Nils Jansen