ZUM ABSCHLUSS SEINER ENGLISCHEN WOCHE ...
Zum Abschluss seiner englischen Woche in der Volleyball-Bundesliga spielt der Moerser SC morgen bei Generali Haching. Nach den Siegen in Dresden und am Mittwoch daheim gegen Bühl ist die Ausgangslage recht komfortabel.
So schnell können sich die Zeiten ändern. Während der Moerser SC nach der Hinspielniederlage gegen Generali Haching (0:3) noch kurz davor war ob des miserablen Saisonstarts im Tal der Tränen zu versinken, befanden sich die Bayern trotz ihrer kurz zuvor bekanntgewordenen finanziellen Sorgen sportlich im Aufwind. Vor dem Rückspiel morgen ab 16 Uhr in der Generali Arena im Süden von München sieht die Lage allerdings komplett anders aus.
Tim Broshog - muss sich in Haching wohl Nationalmannschaft-Kamerad Marcus Böhme durchsetzen ...
Durch den 3:2-Erfolg am Mittwoch im Krimi gegen den TV Bühl haben die Grafenstädter eine stolze Erfolgsserie von fünf Siegen in Folge vorzuweisen. Da lässt es sich guten Gewissens mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein in den Freistaat Bayern reisen. Wie es in diesem Punkt bei den Hachingern aussieht, lässt sich schwer sagen. Zwar konnten sie sich am Mittwoch glatt mit 3:0 bei den CV Mitteldeutschland durchsetzen, doch davor mussten sie inklusive des Ausscheidens im europäischen Wettbewerb (CEV Cup) eine Durststrecke von fünf Niederlagen in Folge durchmachen. Angefangen hatte der Negativtrend Mitte Dezember ausgerechnet mit dem Ausscheiden aus dem nationalen Pokal, den die Hachinger vergangene Saison noch gewonnen hatten – im Finale gegen den Moerser SC. Hinzu kommt für die Truppe von Trainer Mihai Paduretu das Damoklesschwert des drohenden finanziellen Aus. Weil sich Hauptsponsor Generali bekanntlich nach der Saison verabschiedet, klafft eine Lücke von knapp einer Million im Etat. Letzter Stand der Dinge: Weil die Lizenzunterlagen für die nächste Saison bis 1. April eingereicht werden müssen, haben sich die Hachinger in Sachen Sponsorensuche eine Deadline bis zum 15. März gesetzt. Hat sich bis dahin nichts getan, wird der Traditionsverein wohl von der Bühne des Spitzenvolleyballs verschwinden.
Oscar Rodriguez meint: “Ruhe bewahren ...!”
Doch von solchen Nebenkriegsschauplätzen lässt sich MSC-Coach Chang Cheng Liu nicht täuschen. Er weiß um die Qualität der gegnerischen Spieler. “Das ist eine internationale Nationalmannschaft, eine Ansammlung von Nationalspielern”, betont der Chinese. Mit dabei ist auch Außenangreifer Ewoud Gommans, der vorige Saison noch das Trikot der Adler trug. Doch bei allem Respekt, die Erfolge der jüngsten Vergangenheit haben auch Lius Brust breiter gemacht: “Na klar, Haching ist Favorit. Aber das ist keine Garantie für einen Sieg. Wenn es bei uns gut läuft, können wir etwas bewegen. Es soll auf jeden Fall besser werden als in der Hinrunde.” Dass sich beim MSC mit den Personalien Pedro Rangel und Itamar Stein etwas zum Positiven gewendet hat, ist freilich auch den Hachingern nicht entgangen. Insbesondere der jüngste Sieg gegen Bühl hat Eindruck gemacht. “Die Moerser haben in der Winterpause nachgerüstet und sind nun viel stärker da”, sagt Trainer Mihai Paduretu, fügt jedoch im selben Atemzug hinzu: “Aber wir sind über die Veränderungen im Spiel informiert.”
Rheinische Post - Moers - David Beineke