DER VOLLEYBALL-BUNDESLIGIST MOERSER SC VERLIERT NACH ...
Der Volleyball-Bundesligist Moerser SC verliert nach fünf Siegen in Folge beim Pokalsieger Generali Haching mit 1:3. Im vierten Satz liegen die Grafenstädter bereits mit 22:20 vorn, aber unnötige Fehler führen noch zum vorzeitigen Ende. Es war klar, dass die Siegesserie des Moerser SC irgendwann ein Ende haben würde. Gestern Abend war es soweit.
Beim amtierenden Pokalsieger Generali Haching unterlag der Volleyball-Bundesligist vom Niederrhein vor lediglich 537 Zuschauern mit 1:3 (17:25, 21:25, 25:21, 23:25) und trat die Heimreise ohne Zählbares im Gepäck an. Nach zuvor fünf Erfolgen in Serie werden sich die Grafenstädter bei der Analyse der Partie in Bayern heute allerdings ärgern, dass sie nicht wenigstens einen Zähler mitgenommen haben, denn das lag durchaus im Bereich des Möglichen.
Die Hachinger sorgten für Druck in der Moerser Annahme - hier: Mark Plotyczer.
Zwei Sätze lang dominierten die Hausherren in der Hachinger Sportarena das Geschehen in einer Art und Weise, dass man den Gästen auch nicht zutrauen musste, ein Comeback zu starten. Aber genau das gelang der Mannschaft von Trainer Chang Cheng Liu im dritten Durchgang. Beseelt vom Gedanken, dass nun nur noch die bedingungslose Offensive Sinn machen würde, spielte der MSC erkennbar ohne Manschetten. Zugleich leisteten sich die Gastgeber allerdings auch das Zurückschalten eines Ganges. Einen Zwei-Punkte-Vorsprung – erkämpft nach der ersten technischen Auszeit – verteidigten die Adler bis in die Schlussphase, als sie dann sogar optisch komfortabel mit 25:21 über die Ziellinie sprinteten.
Im vierten Abschnitt wirkte der MSC zunächst entschlossen, auch den Tiebreak erreichen zu wollen. Der Vier-Punkte-Rückstand von 12:16 jedenfalls entmutigte die Niederrheiner nicht. Sie kämpften sich wieder heran und gingen sogar mit 19:17 und 22:20 in Front. Aber dann waren es unerzwungene Fehler und Schwächen in der Annahme, die sich der MSC erlaubte und die Haching das Blatt noch wenden ließen.
Marcus Böhme und Pedro Rangel wurden mit der MVP Plakette geehrt.
“Kurz vor dem Ende des vierten Satzes war ich davon überzeugt, dass Moers den Tiebreak erreicht. Den Punkt hätte sich unser Gegner auch verdient gehabt”, sagte Hachings Trainer Mihai Paduretu. “Wir selbst waren im dritten Durchgang nicht mehr aggressiv genug und haben es dem MSC gestattet, sich zu einem schwierigen Gegner aufzubauen.”
Sein Trainerkollege auf Moerser Seite hatte gegenüber dem Sieg über den TV Bühl am vergangenen Mittwoch auf einer Position umgestellt: Tim Elsner startete für Nicolas Marks und spielte auch durch. Zuspieler Tobias Neumann musste ab dem zweiten Satz für Pedro Rangel Platz machen. Der junge Noah Baxpöhler ersetzte etwas später Oskar Klingner in der Mitte und blieb auch bis zum letzten Ballwechsel auf dem Parkett. Unter dem Strich sorgten die personellen Entscheidungen nicht für einen überraschenden Spielausgang, aber MSC-Trainer Liu weiß auch, dass er ein Team beisammen hat, dass durchaus konkurrenzfähig ist.
“Haching war heute ein starker Gegner. Wir haben wie immer gut gekämpft, aber wir haben nicht das Optimum herausgeholt. Unser Aufschlag beispielsweise war nicht so wirkungsvoll, wie wir uns das vorgenommen hatten”, sagte der Chinese nach der Partie. Früh morgens um 4 Uhr waren die MSC-Spieler aufgestanden, um zwölf Stunden später auf den Punkt topfit sein zu müssen. Der Biorhythmus eines erfolgreichen Sportlers hat mit Sicherheit einen Kurvenverlauf.
Rheinische Post - Moers - Nils Jansen