POKAL INTERNATIONAL: SENSATION IN ANTWERPEN

IN BELGIEN IST EX-ADLER GERTJAN CLAES MIT ROESELARE IM DOPPELPECH ...

In der letzten Woche ermittelte die russische Liga ihren Pokalsieger (siehe auch “Hammerschorsch”), am letzten Wochenende gab es in Belgien ein rauschendes Pokalfest, am nächsten Wochenende kommt es in den Niederlanden zum Final Four Turnier (mit dem vom Verband gesperrten Team von Doetinchem!), am 2. März wird in Deutschland Finale gespielt und eine Woche später in Italien. Die Franzosen spielen den Pokalsieger erst am 5. April aus.

In der Lotto Arena in Antwerpen waren die belgischen Volleyballer in besonders guter Laune: nach der Qualifikation der Damen und Herren für die Turniere um die Weltmeisterschaft verzeichnet der belgische Volleyball einen weiteren Popularitätsanstieg. Schon im Dezember war die Arena mit ihren fast 6000 Plätzen ausverkauft. Seit Jahren geht der belgische Verband in die große Arena – und hat – nachdem man vorher durch kleine Hallen getingelt war - ähnlich wie der DVV beste Erfahrungen mit „big is beautiful“  gemacht.

Lotto-Arena in Antwerpen ...

So waren dann die Fans mit riesigen Erwartungen in die Arena gekommen: bei den Herren standen sich die Nr.1 und die Nr. 2 der aktuellen Spielzeit gegenüber. In einem atemberaubenden Finale holte sich Precura Antwerpen sensationell erstmals den belgischen Pokal. Neun Matchbälle hatte es im Tiebreaker gegeben, fünfmal verpasste Knack Roeselare die Gelegenheit zum Gewinn des „Potts“.

Linkshänder van Walle war von Roeselare kaum zu bremsen ...

Schon vor dem Spiel gab´s in der Antwerpener Arena ein Riesen-Remmidemmi. Jede Menge belgisches Bier, Cheerleader, große einheitlich gekleidete Fangruppen ... und ein riesiges Papierspektakel der Fangruppe aus Roeselare: die Fans wickelten beim Einmarsch der Teams hunderte von Klopapierrollen ab, schossen jede Menge Konfetti in Luft und zündelten – zum Ärger der Ordner – auch mit Wunderkerzen und einem bengalische Leuchtfeuer.

Ex-Adler Gertjan Claes - vor dem Spiel voller Optimismus ...

Nachdem dann das Spielfeld gesäubert war, verfolgte Ex-Adler Gertjan Claes ein rasantes Fünfsatzspiel ... bei dem er allzu gerne mitgewirkt hätte. Claes (bei Roeselare unter Vertrag, Stammsechs) saß jedoch im Rollstuhl mit einem stark geschienten linken Bein. (Claes: „Schöne Grüße nach Moers und Mülheim! Wie geht es Chang Cheng?“) Vor gut zwei Wochen hatte sich der Annahmespezialist gleichzeitig Knie und Knöchel verletzt und musste eine Doppeloperation über sich ergehen lassen. Die Prognose der Ärzte jedoch absolut positiv.

Antwerpen - stark im Block ... und Roeselare´s Henrik Tuerlinckx scheitert mit seinem letzten Angriff

Absolut positiv auch die Prognose für das Endspiel: Roeselare (schon achtmal Pokalsieger) galt als großer Favorit (deutlicher Vorsprung in der Meisterschaft) und hatte noch kurz vorher ein dynamisches/optimistisches Video (www.knackvolley.be - Can´t hold us) der Mannschaft produziert. Im Tiebreaker nutzte der Favorit dann aber fünf (5) Spielbälle nicht und schließlich waren es die Antwerpener, die mit dem vierten Spielball den Sack mit 28-26 (!) zu machen - mit einem Monsterblock. Noch einmal jede Menge Konfetti und Papier. Zum ersten Male in der Vereinsgeschichte holte Antwerpen den Pokal.

Asterix Kieldrecht mit stark verjüngter  Mannschaft ...

Bei den Damen war das Niveau nicht ganz so hoch: beide Finalisten waren mit jungen Mannschaften angetreten, gaben alles ... vermochten aber den rapiden Aufstieg der Frauen-Nationalmannschaft nicht so recht wiederzuspiegeln. Wie erwartet holte sich Kieldrecht den Pokal – bereits zum 11. Male in der Vereinsgeschichte. Michelbeke, aus der unteren Tabellenhälfte (Rang sieben), gelang nur ein Satzgewinn.

Die Ergebnisse:

Precura Antwerpen vs. Knack Roeselare            3:2 22-25,25-16,15-25,25-22,28-26

Asterix Kieldrecht vs. Richa Michelbeke            3:1 25-14,19-25,25-20-19